Schrader | eLexikon | Bildende Künste - Malerei - Neuere deutsche Maler
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Schout by Nacht - Schr
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Schrader | 1) Julius, Maler, geb. 16. Juni 1815 zu Berlin, besuchte die Berliner, darauf fünf Jahre die / 587 |
Schrader _2 | Julius Friedrich Antonio, Historienmaler, geb. 16. Juni 1815 zu Berlin, besuchte zuerst die / 460 |
Schrader
1'047 Wörter, 7'558 Zeichen
Bildende Künste — Malerei — Neuere deutsche Maler
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titel
Elemente zu Schrader:1) Julius, Maler, geb. 16. Juni 1815 zu Berlin
2) Wilhelm, Pädagog, geb. 5. Aug. 1817 zu Harbke
3) Eberhard, Assyriolog und Bibelkritiker
Schrader,
Schraffieren - Schräme
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* 7
Seite 14.621.1) Julius, Maler, geb. 16. Juni 1815 zu Berlin, [* 2] besuchte die Berliner, [* 3] darauf fünf Jahre die Düsseldorfer Akademie, wo er Schüler Schadows wurde, hielt sich dann noch zwei Jahre in Düsseldorf [* 4] auf und machte sich zuerst durch Bildnisse und ein historisches Gemälde: Vergiftungsversuch an Kaiser Friedrich II. (1843), bekannt. Von 1845 bis 1847 verweilte er in Italien, [* 5] namentlich in Rom. [* 6] Nach seiner Rückkehr nach Berlin widmete er sich besonders den Geschichtsbildern. Er war in Berlin der erste, der ¶
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sich dem Einfluß der belgischen Koloristen Gallait und de Bièfve hingab und daneben auch nach Tiefe der Charakteristik strebte. Seine Hauptwerke sind: die Übergabe von Calais [* 8] (1847, Nationalgalerie in Berlin), Wallenstein und Seni (1850), die Tochter Jephthas, der Tod Leonardo da Vincis (1851), Karl I., von seiner Familie Abschied nehmend (1855, Nationalgalerie), Esther vor Ahasver (1856, Nationalgalerie), die Morgenwacht (1858), die schlafwandelnde Lady Macbeth (1860), Abschied Oldenbarneveldts, Huldigung der Städte Berlin und Kölln (1874, Nationalgalerie), die Anbetung der Weisen (1885, Stadtkirche zu Elbing). [* 9] Er hat auch weibliche Einzelfiguren gemalt. Von seinen Bildnissen sind diejenigen A. v. Humboldts und L. Rankes (Nationalgalerie) zu nennen. S. ist Professor an der Berliner Akademie und Mitglied der Wiener.
Frankenwald - Frankfur
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Frankfurt.2) Wilhelm, Pädagog, geb. 5. Aug. 1817 zu Harbke, studierte in Berlin Philosophie und Philologie, wurde 1846 Gymnasiallehrer in Brandenburg, [* 10] als welcher er 1848 und 1849 als Abgeordneter am deutschen Parlament in Frankfurt [* 11] a. M. teilnahm, 1853 Gymnasialdirektor zu Sorau [* 12] und 1856 als Provinzialschulrat nach Königsberg [* 13] berufen. Daneben war er 1858-73 als Direktor der wissenschaftlichen Prüfungskommission, 1873 in der Konferenz für das höhere Schulwesen zu Berlin und seit 1875 auf der Provinzialsynode von Ost- und Westpreußen [* 14] als deren Präses wie auf den Generalsynoden der evangelischen Landeskirche thätig. 1875 zum Geheimen Regierungsrat ernannt, wurde er 1883 zum Kurator der Universität Halle [* 15] berufen, die ihn bereits 1881 zum Ehrendoktor der Theologie ernannt hatte, und 1888 unter Friedrich III. zum Geheimen Oberregierungsrat befördert. Außer kleinern Abhandlungen und einer Biographie des Kanzlers K. G. v. Goßler (Berl. 1886) gab er heraus: »Erziehungs- und Unterrichtslehre für Gymnasien und Realschulen« (4. Aufl., das. 1882),
»Die Verfassung der höhern Schulen« (3. Aufl., das. 1889) und leitete vom 7. Bande der zweiten Auflage an die von Schmid begründete »Encyklopädie des Unterrichtswesens«.
Braunschweig
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Braunschweig.3) Eberhard, Assyriolog und Bibelkritiker, geb. 5. Jan. 1836 zu Braunschweig, [* 16] studierte in Göttingen, [* 17] wo er sich besonders Ewald anschloß, Theologie und orientalische Sprachen und gewann hier 1858 mit einer Abhandlung über das Wesen der äthiopischen Sprache [* 18] (gedruckt 1860) den akademischen Preis. 1862 nach Zürich [* 19] berufen, ward er hier 1863 zum ordentlichen Professor der Theologie befördert, ging 1870 in gleicher Eigenschaft nach Gießen, [* 20] 1873 nach Jena [* 21] und ward 1875 als Professor der orientalischen Sprachen und Mitglied der Akademie der Wissenschaften nach Berlin berufen. Erstreckten sich seine frühern Arbeiten vornehmlich auf das Gebiet der alttestamentlichen Kritik, wie die »Studien zur Kritik und Erklärung der biblischen Urgeschichte« (Zürich 1863),
die Neubearbeitung von De Wettes »Einleitung in das Alte Testament« (8. Aufl., Berl. 1869) etc., so wandte er sich später überwiegend der Erforschung der assyrischen Schrift (Keilschrift),
Sprache und Geschichte auf Grund der Monumente zu, für welche Studien er in Deutschland [* 22] bahnbrechend wirkte. Seine Hauptwerke auf diesem Gebiet sind: »Die assyrisch-babylonischen Keilinschriften« (Leipz. 1872);
»Die Keilinschriften und das Alte Testament« (Gieß. 1872, 2. Aufl. 1883);
»Die Höllenfahrt der Istar, altbabylonisches Epos« (mit Text, Übersetzung und Kommentar etc., das. 1874);
»Keilinschriften und Geschichtsforschung« (das. 1878),
worin er die von dem Historiker A. v. Gutschmid erhobenen Einwände gegen die Methode und Ergebnisse der Keilschriftforschung eingehend beantwortete, und »Zur Frage nach dem Ursprung der babylonischen Kultur« (Berl. 1884).
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Schrader,
Schraudolph - Schreine
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Seite 39.483.Julius Friedrich Antonio, Historienmaler, geb. 16. Juni 1815 zu Berlin, besuchte zuerst die dortige Akademie, ging dann nach Düsseldorf, wo er fünf Jahre lang Schüler von Wilh. Schadow war und noch zwei Jahre selbständig arbeitete, indem er gleichzeitig Studienreisen nach Belgien und Frankreich machte, worauf später infolge eines aus Berlin ¶
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erhaltenen Reisestipendiums ein dreijähriger Aufenthalt in Italien folgte. Nach seiner Rückkehr in die Vaterstadt wurde er 1848 Professor der Malerei an der Akademie und Mitglied derselben. Schon in seinem ersten Bild: der Aufrührer Cencius vor dem gefangenen Papst Gregor VII. (1844, Museum in Danzig), rühmte man die anspruchslose Einfachheit der Komposition, die energische Charakteristik der Gestalten und das markige Kolorit. Nach dem Bild: Vergiftungsversuch an Kaiser Friedrich II. brachte er dann das erste den Einfluß der belgischen Koloristen Gallait und Bièfve verratende Bild: Übergabe von Calais an Eduard III. von England (1847 in Rom gemalt, Nationalgallerie in Berlin).
Auf dies noch ziemlich düster gestimmte Bild folgten allmählich Werke von heiterer Palette, ausgezeichnet durch Farbenreiz wie durch geschichtlichen Inhalt, so einige italienische Genrebilder und namentlich das Historienbild: Friedrich d. Gr. nach der Schlacht bei Kollin (1849, Museum in Leipzig), der, auf eine helle Farbenskala gestimmt, (neben Adolf Menzel) den volkstümlichen Typus des großen Königs schuf. Die bedeutendsten der spätern, die ihn von einem Erfolg zum andern führten, sind: Wallenstein und Seni bei ihren astrologischen Studien (1850), die Tochter Jephthas, der besonders bewunderte Tod Leonardo da Vincis in den Armen Franz' I. (1851), Milton und seine Töchter, der die Höhe seiner Meisterschaft bekundende Abschied Karls I. von seinen Kindern (1855, Nationalgallerie) und Cromwell am Sterbelager seines Lieblingskinds, der Lady Claypole (1859, Museum in Köln).
Zwischen diese beiden inhaltlich zusammengehörenden fallen (1856) Esther vor Ahasverus (Nationalgallerie), das koloristisch alle seine übrigen Schöpfungen übertrifft, und die Wandmalereien in der neuen Schloßkapelle (die zwölf ersten christlichen Monarchen von Karl d. Gr. bis auf Gottfried von Bouillon), denen sich als spätere Wandmalerei in der südlichen Kuppel des Neuen Museums die Einweihung der Sophienkirche in Konstantinopel anschloß. Aus der überaus reichen Zahl seiner Bilder der letzten 20 Jahre nennen wir nur: Lady Macbeth schlafwandelnd (1860), Philippine Welser vor König Ferdinand, Heinrich IV. und die Pute (1868), Elisabeth das Todesurteil der Maria Stuart unterzeichnend, Maria Stuarts letzte Augenblicke, Shakespeare als Wilddieb vor dem Friedensrichter (Museum in Stuttgart) und 1874 das große Historienbild der Huldigung der Städte Berlin und Kölln 1415 (Nationalgallerie), welches den Beweis lieferte, daß des Meisters Schöpferkraft noch keineswegs erlahmt ist, und neben allen diesen Schöpfungen noch eine große Zahl meisterhafter Bildnisse, unter denen z. B. als bekannte Persönlichkeiten der Konsul Wagner (1856), Alexander v. Humboldt, Leopold v. Ranke, Cornelius, sein Selbstporträt, der Bildhauer Albert Wolff und der Graf Moltke. Er ist Inhaber zahlreicher Medaillen, Ritter mehrerer Orden und Mitglied der Akademien von Berlin, Wien und Dresden.