Seeland | eLexikon | Geographie - Dänemark - Inseln
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Seel - Seeland
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Seeland | 1) (dän. Själland, bei Dichtern auch Sjölund) die größte und wichtigste der dän. Inseln, / 739 |
SEELAND | (Kt. Bern). Landschaft des Kantons Bern; besteht aus den Amtsbezirken Aarberg, Biel, Büren, / 1693 |
Seeland
3 Seiten, 2'432 Wörter, 17'123 Zeichen
Geographie — Dänemark — Inseln
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titel
Elemente zu Seeland:1) (dän. Själland, bei Dichtern auch Sjölund) die größte und wichtigste der dän. Inseln
2) Niederländ. Provinz, s. Zeeland.
3) Berner S., Landschaft der schweizer. Hochebene
Seeland,
1) (dän. Själland, bei Dichtern auch Sjölund) die größte und wichtigste der dän. Inseln, wird umgeben von dem Kattegat, dem Öresund, der Ostsee und dem Großen Belt. Durch den Isefjord, der 60 km tief ins Land einschneidet und sich in zwei Arme spaltet, von denen der westliche den Namen beibehält und als Lammefjord (von welchem ein Teil trocken gelegt ist) und Holbäkfjord endigt, der östliche aber Roeskildefjord heißt, werden drei Halbinseln gebildet, eine große nordöstliche, Hornsherred in der Mitte und Odsherred im W., von welch letzterer die lange und schmale Halbinsel Själlands Odde sich in das Kattegat erstreckt. Im Süden wird S. durch den Ulvsund und die Vordingborgbucht von den Inseln Möen und Falster getrennt; im NW., am Großen Belt, öffnet sich zwischen den Halbinseln Asnäs und Refsnäs der Kallundborgfjord und zwischen Refsnäs und Odsherred die große Seieröbucht.
Bregthalbahn - Bremen
![Bild 67.215: Bregthalbahn - Bremen [unkorrigiert] Bild 67.215: Bregthalbahn - Bremen [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/67/67_0215.jpeg)
* 2
Breite.Die größte Länge der Insel beträgt 131 km und die größte Breite [* 2] 109 km. Der Flächeninhalt beträgt 6915 qkm (125½ QM.), aber einschließlich der umliegenden und in administrativer Hinsicht verbundenen Inseln Möen, Samsö, Amak, Sprogö, Seierö, Masnedö und vieler kleinern, 7360 qkm (133 3/5 QM.), die Zahl der Bewohner (1880) 721,703. S. ist im ganzen ein niedriges, wellenförmiges, fast überall fruchtbares Land, von dessen früherm Waldreichtum noch hier und da ansehnliche Überreste in den herrlichen Buchenwäldern vorhanden sind. Im südöstlichen Teil der Insel liegen die drei Höhenpunkte Overdrevsbakken bei Vester Egede (116 m), Dystedhöi (116 m) und Vindhöi (104 m), südlicher der Kobanke (123 m) und nordöstlicher der Faxe Kalkbjerg (77 m), mit Kalksteinbrüchen, die jährlich ca. 27,000 cbm liefern.
Von hier erstreckt sich gegen O., zwischen der Kjöge- und Prästöbucht, das fruchtbare, nur wenig bewaldete Herred Stevns, das am Meer in dem steilen, fast 41 m hohen Kreideberg Stevnsklint endigt; nördlich davon erstreckt sich von der Kjögebucht bis an den Roeskildefjord eine große fruchtbare, fast ganz waldlose Ebene, die sogen. »Hede« (Heide). Die nordöstliche Halbinsel zwischen dem Roeskildefjord und dem Öresund ist wiederum hügelig, und da sie zugleich schöne Wälder und zahlreiche Landseen hat (Fure-, Esrom-, Arre-Sö u. a.), so gehört diese Gegend zu den schönsten in Dänemark. [* 3]
Seele
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Seite 14.808.Hier liegen der wegen seiner herrlichen Aussicht bekannte Skandsebakke bei Frederiksborg (80 m) und der Maglehöi am Arre-Sö (69 m). Im Süden des Roeskilde- und Isefjords erstreckt sich ein Höhenzug, welcher im Mörkemosebjerg südlich von Holbäk 105 m und weiter westlich im Knösen 99 m erreicht; zwischen Roeskilde und Ringsted liegt der Gyldenlöveshöi (der höchste Punkt der Insel, 126 m) und auf dem schmalen Landstreifen, welcher das hohe Odsherred mit der übrigen Insel verbindet, der steil ansteigende Veirhöi (121 m). Auch die Umgegend von Sorö hat mehrere ¶
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ansehnliche Höhen. Die bedeutendsten Landseen sind außer den schon erwähnten: Tiis-Sö und der romantische Skarrits-Sö im W., Sorö-Sö und südlich davon Tjustrup-, Bavelse-Sö;
Flüsse: [* 5] Suus-Aa und Halleby- oder Aamose-Aa.
Die Insel hatte drei Kanäle, von denen nur der Frederiksvärkskanal (1716 angelegt), zur Verhütung der Überschwemmungen des Arre-Sö und jetzt auch wichtig für den Betrieb der Fabriken von Frederiksvärk, noch von Bedeutung ist. S. hat Überfluß an Getreide, [* 6] hauptsächlich Gerste [* 7] und Roggen. Trotz der bedeutenden Wälder ist wegen der großen Konsumtion in der Hauptstadt Mangel an Brennholz; ein wichtiges Surrogat ist der reichlich vorhandene Torf. Folgende Eisenbahnen durchziehen S.: von Kopenhagen [* 8] nördlich nach Helsingör, [* 9] Frederikssund und Klampenborg;
nordwestlich über Roeskilde nach Kallundborg;
westlich über Roeskilde nach Korsör am Großen Belt und südlich über Roeskilde nach Vordingborg (Masnedsund).
In Verbindung mit der Nordbahn steht die kleine Seitenlinie Grästed-Hilleröd (Gribskovbahn) und mit der Südbahn die östliche Seitenlinie Kjöge-Faxe. S. nebst den erwähnten umliegenden Inseln wird in administrativer Hinsicht in die Hauptstadt Kopenhagen und in fünf Ämter geteilt, nämlich: Kopenhagen, Frederiksborg, Holbäk (mit Samsö), Sorö und Prästö (mit Möen). Das Stift S., das erste und wichtigste in Dänemark, umfaßt alle diese Inseln außer Samsö, welches zum Stift Aarhus [* 10] gehört; außer denselben aber gehören zum Stift S. noch Bornholm, die Färöer und die Kolonien auf Grönland. S. Karte »Dänemark«.
2) Niederländ. Provinz, s. Zeeland. -
Kantharidensalbe - Kan
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Kanton.3) Berner S., Landschaft der schweizer. Hochebene, größtenteils zum Kanton Bern [* 11] gehörig, ist eine Fläche, welche, dem Fuß des Jura vorgelagert und durch die Aare, den Murten-, Neuenburger und Bieler See sowie durch die diese Seen verbindenden Flüsse Broye und Thièle eingefaßt, lange Zeit den ausgedehntesten Versumpfungen ausgesetzt war und zu einem beträchtlichen Teil aus Mösern, besonders dem Großen Moos, bestand. Seitdem die Juragewässerkorrektion (s. d.) ausgeführt ist, hat die Amelioration der Möser begonnen. Eine neue Ansiedelung, Witzwyl, mit 900 Hektar Ackerland, ist nicht geglückt.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Seegruben - Seeland
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Seite 45.482.Titel
Elemente zu SEELAND:Seeland
Seeland
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Seite 45.483.(Kt. Bern). Landschaft des Kantons Bern; besteht aus den Amtsbezirken Aarberg, Biel, Büren, Erlach und Nidau. Es bildet den am weitesten gegen NW. vorgeschobenen Abschnitt des alten Kantonsteiles und erstreckt sich vom Neuenburgersee und vom Kanton Freiburg bis an den Kanton Solothurn, sowie vom Frienisberg bis auf den Kamm der südlichsten Jurakette. Die Bodenerhebungen gehen nur im S., im Frienisberg, bis zu einer Höhe von 850 m und an der N.-Grenze bei Magglingen bis zu 900 m. Frienisberg, Jensberg, Büttenberg und Jolimont, die alle dem Jura parallel laufen, sind bewaldete Tafelberge aus Süsswassermolasse und stehen gebliebene Reste des Plateaus inmitten der grössten Ebene des Kantons; sie gehen einerseits vom Neuenburgersee (Grosses Moos) und andrerseits von Bern (Grauholz) aus, um sich in der Gegend von Solothurn zu vereinigen. Auch der Bucheggberg gehört der untern Süsswassermolasse an. Wo diese unter die Alluvionen der Ebene taucht, ist der Boden mit den Moränen des eiszeitlichen Rhonegletschers bedeckt, denen er bedeutende Fruchtbarkeit verdankt. Der Abschnitt w. der Aare, sowie zum grössten Teil auch die Ebene zwischen Frienisberg und Jensberg gehören dem ausgedehnten Gebiet des Grossen Mooses an (s. diesen Art.). ¶
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![vergrössern: Seeland. ^[Karte: 5° 0’ O; 47° 0’ N; 1:000]. vergrössern: Seeland. ^[Karte: 5° 0’ O; 47° 0’ N; 1:000].](http://peter-hug.ch/meyers/teile/45/45_0483-1.jpg)
Das von Aare, Zihl, Schüss und Lissbach entwässerte Seeland hat sich im Laufe der Zeit geographisch verändert. So ist wahrscheinlich im Altertum der Bielersee grösser gewesen, wovon u. a. die Ueberreste von Hafenanlagen bei Port zeugen. Dazu haben die periodischen Ueberschwemmungen von Aare und Zihl grosse Strecken in einen Sumpf verwandelt. Anregungen und Versuche zur Abhilfe von Seiten der Regierung (Benjamin Anton Tillier) genügten nicht, und alle Vorschläge und Probearbeiten zur Entsumpfung brachten dem Lande kein Heil, bis die im Jahr 1839 vom Arzte Rudolf Schneider in Nidau gegründete Aktiengesellschaft die Pläne des Ingenieurs La Nicca studierte und 1867, als der Bund 5 Mill. Fr. Subvention bewilligt hatte, das ganze Projekt auszuführen beschloss. So wurden nun der Hagneckkanal von Aarberg in den Bielersee, der Kanal von Nidau nach Büren, sowie die Korrektion der Broye und Zihl durchgeführt, später auch diejenige der Schüss, welche heute von der Gemeindegrenze von Mett weg in drei Armen den Bielersee und die Zihl erreicht (Juragewässerkorrektion).
Durch diese Korrektionen ist dem Seeland ein gewaltiger Komplex Land zurückgegeben worden, das nun unter der Hand fleissiger Leute allmählig zur Kultur aufersteht. Nicht nur an den Ufern des alten Aarebettes, sondern auch im westl. Teile, gegen den Neuenburgersee hin, wo die Strafanstalt Witzwil viel Land urbar gemacht hat, entstehen an Stelle einstiger Weidengebüsche und Riedgräserhorste schöne Getreidefelder und Gemüsepflanzungen. Seitdem in Aarberg eine grosse Rübenzuckerfabrik gegründet worden ist, werden gewaltige Strecken des einstigen Moorlandes mit der Zuckerrübe angebaut. Infolge mangelnder einheimischer Arbeitskräfte sahen sich die Unternehmer genötigt, polnische Arbeiter zu engagieren, die gleich den Zugvögeln im Frühling anrücken und im Herbst wieder in ihre Heimat zurückkehren. Die Landwirtschaft, verbunden mit Milchwirtschaft und Aufzucht von jungem Vieh ist im Seeland der hauptsächlichste Erwerbszweig. Das ganze Areal umfasste nach der Statistik von 1900:
ha | |
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Aecker | 15![]() |
Wiesen | 11![]() |
Weiden | 244 |
Wald | 11![]() |
Reben | 541 |
Unproduktives Land | 8070 |
Total Areal | 46![]() |
wobei wohl zu beachten ist, dass sich seither ein wesentlicher Teil des unproduktiven Landes in Kulturland verwandelt hat.
Der am NW.-Ufer des Bielersees und den Abhängen des Jolimont betriebene Weinbau liefert in guten Jahren einen recht ansehnlichen Ertrag, meist in Weisswein. Die besten Lagen sind bei Ligerz, Twann und Gampelen. Leider haben die verschiedenen Rebenkrankheiten die Umpflanzung durch amerikanische Reben nötig gemacht, welche sich nun nach und nach vollzieht.
Der Viehstand im Seeland ergab im Jahr
1901: | |
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Rindvieh | 27![]() |
Pferde | 4119 |
Schweine | 19![]() |
Schafe | 1767 |
Ziegen | 6773 |
Bienenstöcke | 5609. |
Vergleicht man die verschiedenen Landesteile des Kantons Bern untereinander, so kommen im Seeland allerdings auf 100 Einwohner am wenigsten Vieheinheiten (nämlich nur 49,8, während z. B. das Oberland die Zahl 88,0 erreicht). Im alten Aarebett hat man in neuester Zeit die Gänsezucht eingeführt, und einen hübschen Ertrag liefern ebenfalls die Torfgewinnung und an der Freiburgergrenze der Tabakbau. In Gewerbe und Industrie sind 46% aller Einwohner tätig, wovon über 5000 sich mit Uhrenmacherei beschäftigen, deren Zentren Biel, Madretsch und Liss sind. Grössere Konstruktionswerkstätten finden sich nebst Biel auch in Matt und Nidau.
Seeland
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* 14
Seite 45.484.Politisch besteht das Seeland aus 5 Aemtern mit 71 Gemeinden, die zusammen 33 Kirchgemeinden bilden. Die Wohnbevölkerung beträgt 78285 Seelen, die ausser 5481 Katholiken der reformierten Konfession angehören. 67618 Ew. sprechen deutsch und 9634 das Französische als Muttersprache. 16228 Haushaltungen in 9064 Häusern. Die Sprachgrenze zieht sich vom Dorfe Rotmund auf der Jurahöhe über Pieterlen dem Rücken des Bözingerberges entlang, setzt bei Frinvillier über die Schüss, steigt über Leubringen (Évilard), das deutsche Magglingen umgehend, nach dem Tessenberg (Montagne de Diesse), senkt sich bei Schafis an den See hinab und folgt dann der Zihl bis zum Neuenburger-, sowie dem Broyekanal bis zum Murtensee. Biel und Madretsch haben deutsche und französische Schulen. Der deutsche Dialekt des Seelandes ist etwas breit und mit vielen französischen Ausdrücken vermischt. Einen vom übrigen Seeland etwas abweichenden Dialekt haben noch die ältern Bewohner ¶
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
am Bielersee. Leider aber verschwindet derselbe je länger je mehr. Die Ortschaften an der Sprachgrenze haben alle eine doppelte, deutsche und französische, Benennung.
Das Seeland bildet einen eidgenössischen Wahlkreis und mit Einschluss der mittelländischen Aemter Fraubrunnen und Laupen einen Assisenkreis. Eisenbahnen: Solothurn-Biel-Neuenburg, Biel-Lyss-Bern, Solothurn-Lyss-Murten, Bern-Neuenburg (Direkte), sowie die beiden Seilbahnen von Biel nach Leubringen und nach Magglingen. Die Erstellung einer Seilbahn Ligerz-Prägelz (Prêles) soll in nächster Zeit in Angriff genommen werden. Auf dem Bielersee bestehen regelmässige Dampfschiffkurse von Erlach nach der St. Petersinsel und Neuenstadt und im Sommer von Biel nach der St. Petersinsel.
Charakteristisch sind im Seeland die alten kleinen Landstädtchen Büren, Aarberg, Erlach und Nidau, die freilich von vielen Dörfern an Einwohnerzahl und Bedeutung überflügelt worden sind. Das ältere seeländische Bauernhaus weist noch oft ein mächtiges Strohdach auf und ist aus Holz gebaut. In Verkehr und Handel bildet Biel den Mittelpunkt; Aarberg hat grosse Pferde- und Viehmärkte.

In historischer Beziehung bietet selten eine Gegend so viele Ueberreste uralter Niederlassungen wie das Seeland. Pfahlbaustationen sind sehr zahlreich am S.-Ufer des Bielersees in Sutz, Lattrigen, Mörigen, Gerolfingen, Täuffelen und Vinelz, aber auch gegenüber bei Ligerz, Twann und am S.-Ufer der St. Petersinsel. Sie stammen von keltischen Ureinwohnern und förderten zahlreiche Funde aus allen drei Perioden zu Tage, die zum grössten Teil im Museum Schwab in Biel, dann auch im Historischen Museum zu Bern und im Landesmuseum zu Zürich (Sammlung Gross) aufbewahrt sind.
Zahlreich sind auch die keltischen Kultstätten (Heidensteine) und Grabhügel. Die erstern befinden sich meist auf Höhenzügen in den heiligen Hainen und bestehen aus erratischen Blöcken, an deren Oberfläche Schalen eingehauen sind, über deren Zweck man bis heute ziemlich im Unklaren ist. Die Grabhügel oder Erdburgen sind auf den Höhenzügen ebenfalls sehr zahlreich und stellen die Ruhestätten keltischer Familien dar. Man fand darin zahlreiche Knochengerüste, Waffen, Schmucksachen in Erz und Gold.
Neben den Grabhügeln haben wir zahlreiche Anlagen von mit Pfahlreihen umgebenen Erdburgen, die dort standen, wo ein Ausläufer eines Bergrückens durch einen tiefen Einschnitt von dem eigentlichen Höhenzuge getrennt war. Die römischen Niederlassungen im Seeland sind zahlreich. Am interessantesten erscheinen die Ruinen der einstigen Stadt Petinesca bei Studen (s. diesen Art.). Aber auch bei Mett, Walperswil, Ligerz, Rüti und Leuzingen, auf dem Büttenberg, dem Jensberg und dem Schaltenrain hat man Spuren römischer Siedelungen aufgedeckt.
Bei Petinesca vereinigten sich vier römische Heerstrassen. Die eine führte durch die Ebene des Grossen Mooses nach Aventicum, eine zweite über Noidowa (Nidau) nach Nugerol (Landeron) bis Genova, eine dritte verband Petinesca mit Salodurum und Vindonissa, und die vierte führte über Mett der Taubenlochschlucht entlang, wo bei Frinvillier auf einem hohen Felsen sich die Ruinen eines römischen Wachtturms befinden, durch die Pierre Pertuis nach Basilea. Als die Alemannen im Jahr 406 sich in der Schweiz bleibend niederliessen, gründeten sie im Seeland zahlreiche Siedelungen, worauf die vielen «wil» und andere Ortsnamen hindeuten.
Die Kultur des Landes ging aber rasch rückwärts, und Petinesca verödete. Nach dem allmähligen Niedergang der karolingischen Macht verschwand die alte Gaueinteilung. Der grösste Teil des angrenzenden Jura bildete das Königreich Hochburgund, und im Seelande (dem einstigen «Inselgau») entstanden die Grafschaften Bargen, Oltigen, Fenis, Laupen, Sogren (oder Seedorf) und Neuenburg. Die letzte wurde die ausgedehnteste, und das herrschende Geschlecht teilte sich in eine gräfliche und eine herrschaftliche Linie. 1225 wird Rudolf von Neuenburg zum Grafen von Nidau, Ulrich zum Grafen von Aarberg und Berchtold zum Grafen von Strassberg.
Die mittelalterlichen Burgen, von wo aus diese Herren mit ihrem Gefolge ihre Streifzüge unternahmen, sind teilweise noch erhalten, so die Schlösser von Erlach und Nidau, während diejenigen von Aarberg und Büren ein neues Gepräge tragen. Ruinen findet man noch bei Vinelz (Hasenburg), bei Büren (Strassberg), Ligerz und Oltigen. Im 14. Jahrhundert wurde die Macht der Grafen gebrochen. 1366 starben die Strassberg aus, 1375 fiel der letzte Graf von Nidau im Schlosse zu Bären, von einem Guglerpfeil getroffen, und 1420 erlosch das Geschlecht der Grafen von Aarberg. In den Fehden zwischen der aufstrebenden ¶
Fortsetzung Seeland:
→ Seite 45.485 || Stadt Bern und den umwohnenden Grafen, sowie mit Oesterreich, gelang es Bern, 1388 die Herrschaften