Tausendfüßer | eLexikon | Zoologie - Spinnenthiere
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Tauschwirtschaft - Tau
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Tausendfüßer | (Myriopoda, Myriopoden), Klasse der Gliederfüßer (Arthropoden), landbewohnende, flügellose / 415 |
Tausendfüßer _2 | (Myriopoda), eine artenarme Klasse der Gliedertiere. Der langgestreckte Körper besteht aus / 226 |
Tausendfüßer
641 Wörter, 4'490 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titel
Elemente zu Tausendfüßer:1) die Schnurasseln oder Chilognathen
Tausendfüßer
(Myriopoda, Myriopoden), Klasse der Gliederfüßer (Arthropoden), landbewohnende, flügellose Tiere mit zahlreichen Körperringen und Füßen. Der Kopf ist vom Rumpf deutlich abgesetzt, dagegen zerfällt der letztere nicht, wie bei den Insekten, [* 3] in Brust und Hinterleib, sondern bildet einen gleichförmigen, runden oder platt gedrückten Cylinder. Am Kopf, welcher dem der Insekten sehr ähnlich ist, befinden sich die zwei Fühler, die Augen und zwei Kieferpaare. Am Rumpf trägt jeder Ring ein Paar sechs- bis siebengliederiger Beine, nur bei der Abteilung der Chilognathen (s. unten) ein jeder, mit Ausnahme der drei ersten, zwei Paare. Im innern Bau stimmen die Tausendfüßer in den meisten Punkten mit den Insekten überein.
Gehirn
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* 4
Gehirn.Das Nervensystem besteht aus dem Gehirn [* 4] und der sehr langen Bauchganglienkette; die Augen sind nur selten echte zusammengesetzte (facettierte), gewöhnlich Gruppen von Einzelaugen, fehlen aber auch wohl gänzlich. Der Darm [* 5] durchzieht fast immer in gerader Linie den Leib vom Mund zu dem am hintern Körperende gelegenen After und zerfällt in die Speiseröhre mit den in sie mündenden Speicheldrüsen, den Magendarm mit kurzen Leberschläuchen und den Enddarm, in welchen auch die zwei oder vier Harnkanäle (sogen. Malpighische Gefäße) ihren harnartigen Inhalt entleeren.
Eier europäischer Vöge
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* 7
Eier.Das Herz erstreckt sich als pulsierendes Rückengefäß durch den ganzen Rumpf. Zur Atmung dienen die Tracheen [* 6] (s. d.), deren Luftlöcher (Stigmen) an fast allen Ringen vorhanden sind. Die Geschlechtsorgane (Hode, resp. Eierstock) sind meist lange, unpaare Schläuche und münden entweder mit einfacher Öffnung am hintern Körperende oder mit doppelter (rechter und linker) Öffnung an dem zweiten Beinpaar aus. Die Eier [* 7] werden abgelegt; die aus ihnen hervorkommenden Jungen haben erst wenige (bei den Chilognathen sogar nur drei) Beinpaare und Ringe, erhalten dieselben aber durch eine Reihe von Häutungen nach und nach, indem hinten stets neue Ringe sich abschnüren.
Die Tausendfüßer leben unter Steinen oder Baumrinde, an feuchten, dunkeln Orten und in der Erde; die Chilopoden ernähren sich räuberisch von Insekten und andern kleinen Tieren, die Chilognathen von vegetabilischer Kost, besonders von modernden Pflanzenteilen und Aas. Man kennt 500-600 Arten, welche meist den Tropen angehören. Fossile Reste findet man im Jura, viel zahlreicher aber im Bernstein. [* 8] Man teilt die Tausendfüßer in zwei Gruppen:
1) die Schnurasseln oder Chilognathen (Chilognatha);
je zwei Beinpaare an den mittlern und hintern Leibesringen;
hierher unter andern die Gattung Julus (Vielfuß, s. d.);
2) die Lippenfüßer oder Chilopoden (Chilopoda);
an jedem Ring nur ein Beinpaar;
die beiden ersten Paare als Kieferfüße dicht an den Mund gerückt (daher der Name Lippenfüßer);
hierher unter andern die Gattung Scolopendra (Skolopender, s. d.).
Vgl. Latzel, Die Myriopoden der österreichisch-ungarischen Monarchie (Wien [* 9] 1880-84, 2 Bde.).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Tausendfüßer
Rohprotein - Röhren
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* 10
Röhren.(Myriopoda), eine artenarme Klasse der Gliedertiere. Der langgestreckte Körper besteht aus dem Kopf, der ein Paar Fühler und 2 bis 3 Paar Kiefer trägt, und einer größern Anzahl von im ganzen gleichgebildeten Leibesringen, von denen jeder ein oder zwei Paar Beine trägt. Die Anzahl der Beinpaare schwankt von 9 bis weit über 100. In ihrem innern Bau schließen sich die eng an die Insekten an, namentlich bestehen die Atmungsorgane wie bei diesen aus feinen, meist verzweigten Röhren [* 10] (Tracheen, s. d.). Die Tausendfüßer sind lichtscheu, sie verbergen sich am Tage an feuchten Orten.
Tauschwert - Tausendun
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* 12
Seite 65.649.Ihre Nahrung besteht teils aus tierischen, teils aus pflanzlichen Stoffen. Die Fortpflanzung geschieht fast ausnahmslos durch Eier. Die Tausendfüßer sind über die ganze Erde verbreitet, am zahlreichsten aber in den wärmern Ländern entwickelt. Man teilt sie in die Ordnungen: I. der Skolopendren (s. d., Chilopoda), hierher die Lucassche Bandassel (Scolopendra Lucasi Blanch., s. Tafel: Spinnentiere [* 11] und Tausendfüßer II, [* 12] Fig. 10), die Schildassel (Scutigera coleoptrata L., [* 12] Fig. 11), der Steinkriecher (Lithobius forficatus L., [* 12] Fig. 12); II. Schnurasseln (s. d., Diplopoda) mit der gerandeten Schalenassel (Glomeris marginata Leach, [* 12] Fig. 13), dem Sandvielfuß (Julus sabulosus L., s. Taf. I, [* 12] Fig. 9) und III. der Klauenträger (s. d., Onychophora) mit dem kapischen Klauenträger (Peripatus capensis Grube, s. Taf. II, [* 12] Fig. 14). -
Vgl. Latzel, Die Myriopoden der Österreichisch-Ungarischen Monarchie (2 Bde., Wien 1880 u. 1884);
Graf Attems, Myriopoden (Frankf. a. M. 1897).