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Ufa | eLexikon | Geographie - Russisches Reich - Uralland

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Udschila - Uferbau

Bild 15.969: Udschila - Uferbau
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Ufaein Gouvernement Ostrußlands, 1865 aus dem nordwestlichen Teil des Gouvernements Orenburg gebildet / 485
Ufá1) Gouvernement (russ. Ufimskaja gubernija) im südöstl. Teil des europ. Rußlands, zu den / 374

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Ufa

859 Wörter, 5'894 Zeichen

Geographie — Russisches Reich — Uralland

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Ufa,

ein Gouvernement Ostrußlands, 1865 aus dem nordwestlichen Teil des Gouvernements Orenburg gebildet und von diesem durch den Hauptrücken des südlichen Urals geschieden, umfaßt 122,006,8 qkm (nach Strelbitsky 122,015,7 qkm = 2215,92 QM.). Die Kama scheidet im NW. das Gouvernement von Wjatka und nimmt die Nebenflüsse Bjelaja und Ik auf, von welchen der erstere der schiffbare Hauptstrom des Landes ist und den Tanym, die Ufa und den Sjun empfängt. In den westlichen Teilen ist waldreiches Hügelland, das mit fruchtbaren Thälern wechselt; aber auch Steppenland und einige Moore kommen vor.

Jundt - Jupiter

Bild 18.481: Jundt - Jupiter
* 3 Klima.

Von den 290 kleinen Seen im W. sind die größten: der Airkul, Kondrakul und Karatabyk, sämtlich sehr fischreich. Die südwestliche Seite des Gouvernements wird vom Obschtschij Syrt durchschnitten. Im O. zieht sich der südliche Ural hin. Das Klima [* 3] ist kontinental und in den Gebirgsgegenden unfreundlich. Vom Areal entfallen 23 Proz. auf Ackerland, 22,8 auf Wiesen und Weiden, 46,6 auf Wald und 7,6 Proz. auf Unland. Der Wald weist im N. Nadelholz, im S. Linden und Eichen auf. Im N. werden Roggen und Hafer, [* 4] im S. Weizen, Gerste, [* 5] Hirse [* 6] und Buchweizen angebaut.

Die Ernte [* 7] betrug 1887: 4½ Mill. hl Roggen, 3,2 Mill. hl Hafer, 835,000 hl Weizen, 1½ Mill. hl Buchweizen, andre Getreidearten und Kartoffeln in geringerer Menge. Der Viehstand bezifferte sich 1883 auf 398,597 Stück Rindvieh, 630,354 Pferde, [* 8] 917,352 grobwollige Schafe, [* 9] 111,017 Schweine [* 10] und 200,630 Ziegen. Die Bevölkerung, [* 11] (1885) 1,874,154 Einw., 15 pro QKilometer, besteht hauptsächlich aus Baschkiren und Russen; außerdem wohnen hier Tataren, Tscheremissen, Tschuwaschen, Teptjären, Meschtscherjäken und Wotjaken, die zum Teil noch Heiden sind. Im übrigen übersteigt die Zahl der Mohammedaner die der Christen.

Viehzucht (Futterverwe

Bild 16.193: Viehzucht (Futterverwertung, Vererbung)
* 12 Viehzucht.

Die Zahl der Eheschließungen war 1885: 19,989, der Gebornen 87,264, der Gestorbenen 53,545. Hauptbeschäftigungen sind: Ackerbau (betrieben von Russen und Teptjären), Viehzucht [* 12] (von Baschkiren und Tataren), Bienenzucht [* 13] (von Baschkiren und Meschtscherjäken), Bergbau, [* 14] Holzgewinnung und Jagd. Die Wälder liefern außer dem Schiffbauholz Bast, [* 15] Pottasche, Pech, Teer und Kohlen. Der Bergbau liefert Gold, [* 16] Eisen, [* 17] Kupfer. [* 18] Hervorragend ist das Eisenwerk zu Slatoust, ansehnlich die Kupferhütte von Blagowetschenskoje im Kreis [* 19] Ufa. Der Produktionswert der Hochöfen wird (1885) auf 3,7 Mill. Rubel angegeben.

Die übrige Industrie ist unbedeutend, geht in 147 Anstalten mit 2092 Arbeitern vor sich und produziert für 3½ Mill. Rub. Bildungszwecken dienen 353 Elementarschulen mit 14,376 Schülern, 8 Mittelschulen mit 1326 Schülern und 7 Fachschulen mit 479 Schülern. Der Handel ist fast nur in den Händen der Tataren und vertreibt Holzarbeiten, Tierfelle, Häute, Honig und Sprit. Ufa zerfällt in sechs Kreise: [* 20] Belebej, Birsk, Menselinsk, Slatoust, Sterlitamak, Ufa. - Die gleichnamige Hauptstadt, am Ural und am Einfluß der Ufa in die Bjelaja, hat mehrere Kirchen und Moscheen, ein Nonnenkloster, ein Gymnasium, ein geistliches Seminar, ein tatarisches Lehrerseminar, ein Mädchengymnasium, einen großen Kaufhof, eine zehntägige Messe und (1886) 27,290 Einw. Die Stadt ist Sitz eines Erzbischofs und eines mohammedanischen Mufti. Ufa, 1547 von dem Baschkirenhäuptling Iwan Nagin gegründet, wurde 1759 und 1816 durch Brand zerstört, hat sich aber, seit es Hauptstadt ist, sehr gehoben.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Ufá.

Karyopse - Kasan [unko

Bild 60.209: Karyopse - Kasan [unkorrigiert]
* 21 Kasan.

1) Gouvernement (russ. Ufimskaja gubernija) im südöstl. Teil des europ. Rußlands, zu den Uralgouvernements gehörig, grenzt im N. an das Gouvernement Perm, im O. und S. an Orenburg, im W. an Samara, Kasan [* 21] und Wjatka und hat 122.018,1 qkm, wovon 879 jenseit des Ural liegen, also geographisch zu Asien [* 22] gehören, mit 2.219.838 E., d. i. 18,2 auf 1 qkm. Das Land liegt in dem Winkel [* 23] zwischen dem südl. Ural und dem Obschtschij Syrt, ist also im O. und S. gebirgig und wird nach NW. zu eben.

Die Kama bildet die Grenze gegen das Gouvernement Wjatka; in sie mündet die Bjelaja mit ihrem Zufluß der Ik u.a. Das Klima ist kontinental, aber im Verhältnis zum orograph. Aufbau sehr verschieden. Die Bevölkerung besteht aus 47 Proz. Baschkiren und Teptjaro-Meschtscherjaken, 9,6 Proz. Tataren und 44,2 Proz. Russen. Der Religion nach gehört die Mehrzahl zur russ. Kirche; 1.081.830 sind Mohammedaner, 100.210 Heiden. Dicht bevölkert und fruchtbar ist das ebene Gebiet.

Die Hauptbeschäftigung ist Ackerbau und Viehzucht; besonders werden Roggen, Flachs und Hafer gebaut. Daneben wird Bienenzucht betrieben, namentlich von den Eingeborenen. 1893 gab es 113 Fabriken mit 7,7 Mill. Rubel Produktion. Von größter Bedeutung ist die Montanindustrie; jährlich werden gewonnen etwa 3 Mill. Pud Eisenerz. Von der Eisenbahn Samara-Slatoust liegen in 591 km. Es giebt 4 Mittelschulen für Kaben, 4 für Mädchen, 4 Special- und 507 niedere und Elementarschulen. Das Gouvernement, 1865 aus dem nordwestl. Teil des Gouvernements Orenburg gebildet, zerfällt in sechs Kreise: Belebej, Birsk, Menselinsk, Slatoust, Sterlitamak und –

2) Kreis im mittlern Teil des Gouvernements im Gebiet der Bjelaja und hat 18673 qkm, 311.814 E., darunter 52 Proz. Russen; Ackerbau, Viehzucht, Metallindustrie, Branntweinbrennerei. –

Bergen (Stadt in Belgi

Bild 52.771: Bergen (Stadt in Belgien) - Berger (Joh. Nepomuk, Staatsmann)
* 24 Bergen.

3) Hauptstadt des Gouvernements und des Kreises von Bergen [* 24] umgeben und auf zwei steilen Höhen gelegen, an der Mündung der in die Bjelaja sowie an der Eisenbahn Samara-Slatoust, ist Sitz des Gouverneurs und des Bischofs von und Menselinsk und hat (1897) 50576 E., 20 Kirchen, 1 Mönchs-, 1 Nonnenkloster, 2 Moscheen, 1 Knaben-, 1 Mädchengymnasium, Geistliches Seminar, Feldmesserschule, Bibliothek und Museum, Theater, [* 25] 3 Zeitungen; Filialen der Russischen Reichs- und der Wolga-Kama-Bank, Stadtbank, gegenseitige Kreditgesellschaft, mehrere Fabriken, bedeutenden Handel, jährlich im Februar die zehntägige Ufimsche Messe; Flußhafen mit Dampfschiffahrt (durch Kama zur Wolga).