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Aarberg | eLexikon | Geographie - Schweiz - Kantone

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Aarberg

Bild 41.17: Aarberg
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8 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
AarbergStädtchen im schweizer. Kanton Bern, auf einem Sandsteinfelsen zwischen Armen der Aare 448 / 41
Aarberg _2(1888) 1249 Einw. / 4
AARBERG# Bezirk (Kt. Bern). Flächeninhalt 15370 ha. Bevölkerung im Jahr 1888: 16788 Seelen, pro km² / 404
AARBERG _2# Städtchen (Kt. Bern). Gem. und Hauptort des gleichnamigen Bez. Liegt am rechten Ufer der Aare, / 250
AARBERG _3# Amtsbezirk des Kantons Bern. Die letzten Viehzählungen haben folgende Zahlen ergeben: / 34
AARBERG _4# (Kt. Bern, Amtsbez. Aarberg). Siehe die Seite mit den richtig gestellten Wappen am Ende des / 58
AARBERG _5(Kt. Bern, Amtsbez. Aarberg). Die Zuckerfabrik in Aarberg ist von der Berner Kantonalbank angekauft / 19
Aarberg1) Bezirk im schweiz. Kanton Bern, hat (1888) 16 788 evang. E. in 12 Gemeinden. – / 128

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Aarberg

3 Seiten, 942 Wörter, 6'486 Zeichen

Geographie Schweiz: Geographie — Schweiz — Kantone

vergrössern: Bezirk Aarberg. ^[Karte: 5° 0’ O; 47° 0’ N; 1:100000]. [Karten in der Umgebung].
Bezirk Aarberg.

Aarberg,



Aarberg - Aarburg

Bild 41.18: Aarberg - Aarburg
* 2 Seite 41.18.

Bezirk (Kt. Bern). Flächeninhalt 15370 ha. Bevölkerung im Jahr 1888: 16788 Seelen, pro km2 109 E. Hauptort: Aarberg. Der Bezirk besteht aus den folgenden 12 politischen Gemeinden: Aarberg, Bargen, Grossaffoltern Kallnach, Kappelen, Lyss, Meikirch, Niederried, Radelfingen, Rapperswil, Schüpfen und Seedorf. Bargen bildet mit Aarberg eine Kirchgemeinde, Niederried ebenso mit Kallnach. ^[Berichtigung: Aarberg bildet eine eigene Kirchgemeinde für sich.] Der Bezirk befindet sich zum grössten Teil in dem durch die Aare und den Lyssbach gebildeten Dreieck. Im N. dehnt sich der Bezirk aber auch auf der andern Seite der Aare über das grosse Moos aus und umfasst überdies im O. das hügelige Land bis zum Fuss des Bucheggberges, in dessen Mitte der Frienisberg, 826 m. steht. Die tiefste Einsenkung ist bei Lyss, 449 m. Der Hagneckkanal verlässt die alte Aare bei Aarberg. Die 16788 E. sind vorwiegend Bauern, sie bewohnen 2407 Häuser und

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bilden 3369 Haushaltungen. Der Hauptteil der Bevölkerung ist protestantisch; man zählt 60 Katholiken und 32 Juden. Von den Einwohnern treiben 3714 Ackerbau, 2337 ein Handwerk und 1734 finden durch verschiedene Industriezweige Beschäftigung. Der Ackerbau bildet die Haupterwerbsquelle. Der Boden, durch die lehmigen und sandigen Ablagerungen aus der Gletscherzeit (Rhonegletscher) gebildet, ist sehr fruchtbar.

Der obere Teil des Frienisberges ist mit schönen Tannen- und Buchenwäldern bewachsen. Das produktive Land umfasst:

ha.
Äcker und Gär­ten 6673
Wie­sen und Obstgär­ten 3460
Wälder 4167
Total: 14.300

das sind 93% des ganzen Bodens. Die Äcker werden bepflanzt wie folgt:

ha.
Getreide auf 2460
Runkelrü­ben auf 1707
Kunstfutter auf 2369
Verschiedene Gewächse auf 137
wie o­ben: 6673

Infolge Gründung einer Zuckerfabrik in Aarberg wird die Kultur der Runkelrübe in Zukunft eine grössere Ausdehnung annehmen. Im Jahr 1898 hat der angebaute Boden produziert:

q pro ha.
Runkelrü­ben und Kohl 360,-
Getreide 19.80
Kunstfutter 81.30
Gutes Wie­senheu 100

Die Viehzählung weist folgende Zahlen auf:

1876 1886 1899
Hornvieh 6682 8442 9498
Pferde 1101 1172 1221
Schweine 4484 5733 7898
Zie­gen 2435 2992 2746
Schafe 2434 1937 927
Bie­nenstöcke 1303 1775 1527

Die Hauptindustrie des Bezirkes bilden die Uhrenfabriken in Lyss. In Schüpfen, Lyss, Rapperswil, Aarberg und Radelfingen sind Ziegelbrennereien, welche ihr Material aus den zahlreichen Thongruben der Umgegend beziehen. In Lyss grosse Fabrik künstlicher Bausteine aus Zement. Der Bezirk setzt grosse Hoffnungen auf die Zuckerindustrie mit Beihülfe des Staates.

Der Bezirk Aarberg wird von 2 Eisenbahnen durchzogen, derjenigen Biel-Lyss-Bern und derjenigen Murten-Aarberg-Lyss-Neu-Solothurn (Jura-Simplonbahn).

Die wichtigsten Strassen I. Klasse sind diejenigen von Bern-Aarberg-Biel und Aarberg-Anet-Neuchâtel.

vergrössern: Wappen von Aarberg (Kt. Bern, berichtigt.).
Wappen von Aarberg (Kt. Bern, berichtigt.).

Aarberg,

Städtchen (Kt. Bern). Gem. und Hauptort des gleichnamigen Bez. Liegt am rechten Ufer der Aare, direkt am Einfluss in den Hagneckkanal, 458 m. 128 Häuser, 250 Haushaltungen und 1250 E. von denen 1200 protestantisch, 7 katholisch und 28 israelitisch. Ursprünglich bestand die Stadt aus einer einzigen Strasse, die über die Aarebrücke führt und die so breit ist, dass sie einem grossen Platze gleicht. Im S.-O. liegt die Kirche und das Schloss, letzteres früher die Residenz der Grafen von Aarberg, aber seit lange Sitz der Bezirksverwaltung. Aarberg ist eine Eisenbahnstation an der Linie Solothurn-Lyss und Aarberg-Murten. Es ist auch der Knotenpunkt der Linien von Neuchâtel, Bern, Murten, Solothurn und Biel. ^[Berichtigung: Station der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. Sehr interessante alte gedeckte Holzbrücke aus dem Jahre 1557.]

vergrössern: Ansicht von Aarberg.
Ansicht von Aarberg.

Das Hotelwesen, früher sehr bedeutend, hat seit der Errichtung der Eisenbahnen sehr abgenommen. Die Zahl Wirtschaften hat eher zugenommen. Wichtiger Vieh- und Kornmarkt. Einzige Zuckerfabrik in der Schweiz, gegründet im Jahr 1898. Kapital 1.500.000 Fr. Täglicher Verbrauch von 3500 kg. Runkelrüben. Man hofft, bis auf 7000 kg. verarbeiten zu können. 250 Arbeiter sind in dieser Fabrik beschäftigt, die Stock-, Stampf- und Mehlzucker herstellt. Die Bernerregierung interessiert sich für das Unternehmen und zahlt den Besitzern von Runkelrübenkulturen pro 100 kg. Rüben 10 Rp. Prämie.

Die «Bargener Schanzen» ganz nahe bei der Stadt sind alte Wälle; ebenso befinden sich da die Spuren einer römischen Strasse, die einst Aventicum mit dem unteren Aarethal verbunden hat. Im Jahre 1351 erwarb die Stadt Bern Aarberg von einem seiner Grafen.