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Absonderung | eLexikon | Mineralogie und Geologie - Geologie - Allgemeines

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Absolutismus - Absonde

Bild 51.73: Absolutismus - Absonderung
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Überblick der Artikel
6 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Absonderung# im Konkurs, die zum Zweck besonderer Befriedigung gewisser Gläubiger im Weg der gewöhnlichen / 490
Absonderung _2# (naturwissenschaftlich). 1) In der Geologie heißt A. die innere Zerklüftung der Gesteinsmassen, / 1762
Absonderung _3(Fehlt S. 19.) Das Lager ihrer Absonderung, 3 Mos. 15, 26. Geheiligte Absonderung, Ezech. 48, / 17
Absonderung _4# in der Geologie die in vielen Gesteinsmassen auftretenden Zerklüftungen und Spalten, wodurch / 143
Absonderung _5# Absonderungsrecht, im Konkurs, s. Abgesonderte Befriedigung. / 7
Absonderung _6# in der Medizin die im menschlichen oder tierischen Körper vielfach vorkommende Ausscheidung / 679

Seite 51.73

Absonderung

3 Seiten, 3'100 Wörter, 23'819 Zeichen

Mineralogie und Geologie — Geologie — Allgemeines

Absonderung,

in der Geologie [* 3] die in vielen Gesteinsmassen auftretenden Zerklüftungen und Spalten, wodurch jene in Gesteinskörper von verschiedener oft regelmäßiger Gestalt und verschieden angeordneter Gruppierung getrennt werden. Die allgemeine Ursache ist die innere Kontraktion, die bei den glutflüssigen Eruptivgesteinen durch das bei der Erstarrung eintretende Schwinden der Masse, bei den aus dem Wasser abgesetzten Sedimenten durch Eintrocknung erfolgt.

Die bezeichnendsten Formen der sowohl von der mineralog. als chem. Zusammensetzung der Gesteine [* 4] ganz unabhängigen Absonderung sind: die kugelige oder sphäroidische (z. B. bei Diabas, Basalt, Porphyr, Granit), die plattenförmige (Phonolith, Porphyr), die säulenförmige (namentlich bei Basalt), die parallelepipedische oder quaderförmige (Granit, Sandstein) und unregelmäßig-polyedrische (bei den verschiedensten Eruptivgesteinen, Grauwacken, Sandsteinen). Bei der säulenförmigen Absonderung pflegen die Säulen [* 5] mit ihrer Längsachse allemal senkrecht auf der Erkaltungsfläche zu stehen, weshalb sie in einem horizontal ausgebreiteten Lavastrom vertikal, in einem senkrecht das Gebirge durchschneidenden Basaltgang horizontal gerichtet sind.

Absonderung,

in der Medizin die im menschlichen oder tierischen Körper vielfach vorkommende Ausscheidung flüssiger oder luftförmiger Stoffe aus dem Blute; daneben wird auch das Produkt dieser Ausscheidung, d. h. also das Gemisch der ausgeschiedenen Stoffe, als Absonderung bezeichnet. Da das Blut in einem geschlossenen Röhrensystem den Körper durchkreist, so können Ausscheidungen aus dem Blute nur dadurch vor sich gehen, daß die Blutbestandteile durch unsichtbar feine Poren der Blutgefäßwände durchschwitzen.

Die äußerst zarten Wandungen der Haargefäße (s. d.) sind jenem Durchtritt von Blutbestandteilen besonders günstig und daher im Leben der ausschließliche Sitz dieses Prozesses. Da die Wand der Haargefäße nicht in allen Organen gleich gebaut und für verschiedene Stoffe verschieden leicht durchgängig ist, da ferner das Blut in verschiedenen Organen ein verschiedenes ist und unter verschiedenem Drucke steht, da endlich auch die chem. Zusammensetzung der einzelnen Organe verschieden ist und demnach auf die einzelnen Blutbestandteile eine verschiedene Anziehung ausüben muß, so erklärt sich schon hieraus einigermaßen die große Verschiedenheit der zahlreichen Absonderung, welche im Körper stattfinden.

Blüse - Blut

Bild 3.54: Blüse - Blut
* 6 Blutkörperchen.

Diejenige Absonderung, welche lediglich in dem Austritt von Blutbestandteilen aus den Haargefäßen besteht, pflegt man Transsudation, und das ausgetretene wasserhelle, alkalisch reagierende, mehr oder minder eiweißhaltige Stoffgemisch Transsudat zu nennen. Als solches ist der Saft zu bezeichnen, welcher in alle Organe stetig aus dem Blute ausgeschieden wird, und aus welchem sich die Organe ernähren (sog. Parenchym- oder Ernährungsflüssigkeit). Ferner gehören hierher die im gesunden Zustande sehr spärlichen, in Krankheiten oft sehr reichlichen Flüssigkeiten, welche sich in den natürlichen Höhlen des Körpers vorfinden, z. B. in der Brusthöhle, der Bauchhöhle, dem Herzbeutel, den Gelenkhöhlen u. s. w. Die Transsudate sind im Grunde nichts weiter als ein verdünntes Blut mit Abzug der Blutkörperchen. [* 6]



Absorbenten - Absorpti

Bild 51.74: Absorbenten - Absorptionshygrometer
* 7 Seite 51.74.

Von diesen einfachsten Absonderung oder Transsudaten, welche nur Bestandteile enthalten, die sich auch im Blute vorfinden, unterscheidet man diejenigen, welche eine ganz besondere chem. Zusammensetzung, d. h. Bestandteile zeigen, die man im Blute nicht findet, die also auch nicht bloß aus dem Blute ausgetreten sein können, sondern welche aus den ausgetretenen Blutbestandteilen erst durch chem. Umwandlungen erzeugt sein müssen. Diese Absonderung, welche man auch als Sekretionen bezeichnet, werden sämtlich in besondern Absonderungsapparaten, den sog. Drüsen (s. d.), zubereitet. Die Drüsenzellen sind nun der Ort, in welchem die aus dem Blute ausgetretenen und in die Schläuche hindurchgeschwitzten Blutbestandteile eigentümlich umgewandelt werden, um dann entweder durch Zerfall der Zellen (welche von neu nachwachsenden ersetzt werden) frei oder von der durchströmenden Flüssigkeit ausgewaschen zu werden und sich durch die Ausführungsgänge der Drüse an ihren Bestimmungsort zu ergießen. Obwohl die erwähnten

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Drüsenzellen in den verschiedenen Drüsen eine sehr verschiedene chem. Thätigkeit entfalten, so ähneln sie sich doch im wesentlichen überall so sehr, daß man bis jetzt nicht daran denken kann, aus ihrer geringen Verschiedenheit die Besonderheiten ihrer Wirkungen in den einzelnen Drüsen zu erklären. Jedenfalls aber sind sie die Hauptfaktoren bei der Herstellung der Drüsenabsonderungen. Daneben ist, wie erwähnt, bei gewissen Drüsen die besondere Beschaffenheit des Blutes zu bedenken, wie denn z. B. die Leber ganz anderes Blut führt als die meisten übrigen Drüsen;

ferner die Verschiedenheit des Blutdrucks, welcher je nach der Länge und dem Baue des Blutgefäßsystems der Drüse sehr verschieden ist;

endlich aber auch der Einfluß der Nerven, [* 8] welche in der Drüse sich verzweigen. So ist bekannt, daß die Thätigkeit der Speicheldrüse sogleich beginnt, wenn ihre Nerven gereizt werden;

Gehirn

Bild 7.1: Gehirn
* 9 Gehirn.

so fängt die Thränendrüse gewaltig zu arbeiten an, wenn das Gehirn [* 9] durch gewisse Stimmungen erregt und diese Erregung durch die Nerven zur Drüse fortgepflanzt wird.

Man unterscheidet nun unter den Drüsenabsonderungen diejenigen, welche noch weiter im Organismus verwendet werden, als Sekrete (s. d.) von den Exkreten oder Erkrementen (s. d.), welche als Auswurfsstoffe den Körper verlassen. Eine strenge Trennung zwischen Exkreten und Sekreten läßt sich indes nicht machen, weil viele Absonderung gewissermaßen zu beiden gehören, wie z. B. die Galle, andere zwar nicht weiter im Organismus verwendet werden, aber doch auch nicht bloße Auswurfsstoffe sind, sondern dem Organismus noch Dienste [* 10] leisten, wie z. B. der Hauttalg, die Thränen. Länger andauernde Unterdrückung mancher Absonderung führt zu den schwersten Störungen des gesamten Stoffwechsels, vermag sogar das Leben zu bedrohen; so führt die Zurückhaltung der Kohlensäure und des Harnstoffs im Blute in kürzester Frist zum Tode. (S. Drüsen, Ernährung, Stoffwechsel.)