Achilleus | eLexikon | Mythologie - Griechische Mythologie - Männliche
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A-cheval-Stellung - Ac
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Achilleus | (lat. Achilles), der gefeiertste Held des griechischen Heroentums, Sohn der Nereide Thetis und / 664 |
Achilleus _2 | (lat. Achilles), der Sohn des Myrmidonenkönigs Peleus (daher der Pelide) und der Nereïde Thetis, / 737 |
Achilleus
1'401 Wörter, 9'217 Zeichen
Mythologie — Griechische Mythologie — Männliche
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Achilleus
(lat. Achilles), der gefeiertste Held des griechischen Heroentums, Sohn der Nereide Thetis und des Peleus, des Beherrschers der Myrmidonen in Phthia, Urenkel des Zeus. [* 3] Nach Homer wurde er von Phönix in der Wohlredenheit und Kriegskunde, von dem Centauren Cheiron in der Heilkunde unterrichtet. Seine Mutter hatte ihm zweierlei, großen Ruhm bei frühem Tod oder langes, aber ruhmloses Leben, verheißen. Er fand das erstere im Zuge gegen Troja. [* 4] In 50 Schiffen führte er seine Myrmidonen dahin und zerstörte viele Städte um Troja.
Athene
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* 7
Athene.Als aber Apollon [* 5] eine Pest ins griechische Lager [* 6] sendete, so daß unaufhörlich die Totenfeuer loderten, und der Seher Kalchas verkündigte, der Raub der Priesterstochter Chryseïs durch Agamemnon sei Ursache des göttlichen Zorns, der nur durch Herausgabe der Entführten versöhnt werden könne, da entbrannte Streit zwischen ihm und dem Oberfeldherrn Agamemnon, der zum Ersatz für Chryseïs die von Achilleus erbeutete Briseïs verlangte. Achilleus entsagte zwar, von Athene [* 7] besänftigt, der Geliebten; aber weinend flehte er am Seegestade die Mutter um Rache an, auf deren Bitte Zeus den Troern Sieg gewährte, bis ihr Sohn Genugthuung fand. Achilleus nahm nun, weder am Rat noch selbst am Kampf teil, sondern blieb in den Gezelten, mit Gesang und Saitenspiel den Groll besänftigend.
Die Troer bedrängten die Griechen hart; umsonst suchten diese den Trotzigen zu versöhnen, bis endlich sein Liebling Patroklos ihn rührte. Er gestattete dem Freund seine Scharen zur Schlacht zu führen, und ordnete sie; er selbst aber blieb zurück. Patroklos rettete die Schiffe, [* 8] fiel aber von Hektors Hand. [* 9] Um seine Leiche entbrannte erbitterter Kampf. Vom heftigsten Schmerz erfaßt, eilte Achilleus waffenlos, doch von Athene geschützt, an den Wallgraben und rief so furchtbar drohend hinüber, daß die Troer flohen.
Achilleus Tatios - Ach
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* 16
Seite 1.87.Patroklos' Leiche ward heimgebracht und von Achilleus beweint. Am andern Morgen brachte ihm die Mutter neue Waffen [* 10] von des Hephästos [* 11] Hand, darunter einen kunstreich geschmiedeten Schild. [* 12] Achilleus rief die Achäer zusammen, söhnte sich mit dem Gegner aus, und von Athene gestärkt, legte er die Rüstung [* 13] an, die ihn wie mit Flügeln hob, und ergriff den Speer, den kein andrer zu schwingen vermochte. Er stürmte hinaus und tötete, wen er erreichte. Die flüchtigen Troer stürzten vor ihm scharenweise in den Xanthos (Skamander), und ihre Leichen dämmten die Wellen. [* 14] Der ergrimmte Flußgott erhob sich zuletzt selbst gegen den Helden, ward aber von Hephästos auf Geheiß der Hera [* 15] zurückgedrängt. Jetzt traf Achilleus unter Trojas Mauern mit Hektor zusammen. Dreimal jagte, dreimal, als er ihn erlegt hatte, schleifte er ihn um die Stadt; den Leichnam gab er später dem greisen Vater ¶
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zurück. Nun erst wurde Patroklos bestattet. Des Achilleus Ende deutet Homer nur an, »vor dem skäischen Thor«. Seine Gebeine wurden zu denen des Freundes gesellt; darüber stieg ein Grabhügel am Hellespont empor. Um die Waffen des Helden stritten Ajax und Odysseus; letzterer trug sie davon. Dies ist der Homerische der Held der »Ilias«, der schnellfüßige, blondgelockte Peleione, der Schönste und Tapferste der Griechen, Feinden furchtbar, zärtlich gegen Freunde, großmütig, dem ungerechten Oberherrscher trotzend, den Göttern gehorchend, Gesang und Ruhm liebend, den Tod verachtend, untergehend in voller Jugendherrlichkeit.
Spätere erzählen, Thetis habe ihn, um ihn unsterblich zu machen, ins Feuer oder in den Styx getaucht, daher er nur an der Ferse, an der die Mutter ihn hielt, verwundbar gewesen sei. Andre berichten auch, wie er, ohne Muttermilch im Waldgebirge groß genährt, von seiner ängstlichen Mutter unter die Töchter des Lykomedes gesteckt, aber von dem schlauen Odysseus ausgespäht und bewogen wurde, mitzuziehen gegen Troja, das nach des Sehers Kalchas Verkündung ohne Achilleus nicht zu nehmen war.
Paris
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Paris.Nur von einem Gott konnte er überwunden werden; Apollon in der Gestalt des Paris [* 17] oder dieser selbst tötete ihn, während um Priamos' Tochter Polyxena warb, im Tempel [* 18] zu Thymbra. Darum ward Polyxena dem Helden geopfert. Auf dem Vorgebirge Sigeion wurde er göttlich verehrt, auch zu Sparta und Olympia beklagt. Nach seinem Tod ward er, wie sein Ahn Äakos u. a., Richter der Schatten [* 19] oder wohnte, mit Medea oder Iphigenia oder Helena vermählt, auf Leuke, dem Eiland der Seligen, an der Mündung des Istros (Donau), den Schiffern freundlich.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Achilleus
(lat. Achilles), der Sohn des Myrmidonenkönigs Peleus (daher der Pelide) und der Nereïde Thetis, der schönste, schnellste und tapferste unter den griech. Helden vor Troja. Seinen Zwist mit dem obersten Führer Agamemnon und dessen Beilegung besingt die Homerische Ilias: Als im 10. Jahre des Krieges in der Heeresversammlung veranlaßt hatte, daß Agamemnon dem Priester Chryses seine Tochter zurückgab, um den Zorn des Apollon zu besänftigen, nahm der König die Sklavin des Achilleus, die Briseïs, für sich in Anspruch.
Achim - Achmim
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* 21
Seite 51.109.Grollend zog sich Achilleus vom Kampfe zurück. Erst als die Troer unter Hektors Führung in das griech. Lager eindrangen, gestattete Achilleus seinem Freunde Patroklos in seiner eigenen Rüstung die Myrmidonen in den Kampf zu führen. Der Tod des Patroklos durch Hektor ließ Achilleus allen Groll vergessen; gerüstet mit den von Hephaistos [* 20] kunstreich geschmiedeten Waffen, stürmt er in den Kampf, treibt die Troer hinter die Mauer der Stadt zurück und tötet Hektor, giebt den Leichnam aber nach der Bestattung des Patroklos gegen reiches Lösegeld dem König Priamos zurück. Von der Vorgeschichte des Helden teilt die Ilias mit, daß er von seiner Mutter im väterlichen Hause zu Phthia (Thessalien) erzogen, von Phoinix in der Rede-und Kriegskunst, von dem Kentauren Cheiron in der Heilkunde unterrichtet wurde; zur Teilnahme an dem Kriege von Nestor und Odysseus aufgefordert, führte er seine Myrmidonen in 50 Schiffen nach Troas. Erst eine späte Sage erzählt, daß Thetis ihren Sohn, um ¶
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107 ihn unsterblich zu machen, ins Feuer oder in das Wasser der Styx getaucht habe, so daß nur die Ferse, an der sie ihn gebalten, verwundbar blieb (daher sprichwörtlich die Achillesferse). Auch nachhomerisch, aber alt ist die Dichtung, daß Thetis den Achilleus, um ihn der Teilnahme an dem Feldzuge zu entziehen, zum König Lykomedes auf die Insel Skyros gebracht habe, wo er in Weiberkleidern unter den Töchtern des Königs verborgen lebte (eine derselben, Deïdameia, soll ihm den Neoptolemos geboren haben), bis durch eine List des Odysseus sein Geschlecht entdeckt und er bewogen wurde, sich den Helden anzuschließen.
Eordäa - Eosander
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* 22
Eordäa - Eosander.Des Achilleus Thaten in den ersten neun Jahren des Krieges waren in den Kyprien (s. Cyklische Dichter) und andern Epen behandelt. Ein anderes Epos, die Äthiopis, erzählte das Schicksal des Helden nach dem Tode des Hektor; nachdem Achilleus Penthesileia, die Königin der Amazonen, und Memnon, den Sohn der Eos, [* 22] Fürsten der Äthiopen, welche den Troern zu Hilfe kamen, getötet hat, fällt er selbst durch Paris und Apollon, d. h. der Gott lenkt den von jenem geschossenen Pfeil. Erst alexandrinische Erfindung läßt Achilleus im Tempel des thymbräischen Apollon von Paris bei der Vermählung mit Polyrena, der jüngsten Tochter des Priamos, hinterlistig erschossen werden.
Von dem Kampf um die Leiche des Helden und seiner Bestattung, die mit dem Streite des Äias und Odysseus um die hinterlassene Rüstung schloß, erzählen Odyssee und Äthiopis; während aber die Odyssee Achilleus nach seinem Tod in der Unterwelt weilen läßt, berichtete die Äthiopis und die ganze nachhomerische Dichtung, daß Thetis die Leiche vom Scheiterhaufen nach der Insel Leuke (vor der Donaumündung) oder in das elysische Gefilde gebracht babe, wo er mit andern vergötterten Heroen fortleben sollte.
Sicher wurde in histor. Zeit auf jener Insel als Heros verehrt; nicht minder berühmt war seine Kultusstätte am Vorgebirge Sigeum am Hellespont (Grab des Achilleus); aber auch in Sparta, Elis und andern Orten wurde er verehrt. Dieser Kultus besonders dient der Ansicht zur Stütze, daß Achilleus ursprünglich ein Gott gewesen sei, ein Fluß- oder Sonnengott oder Blitzheros. –
Vgl. Elard Hugo Meyer, Indogerman.
Mythen. II. Achilleis (Berl. 1887).
Rom
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* 23
Rom.Die bildende Kunst der Griechen hat Achilleus häufig dargestellt; berühmt war eine große Gruppe des Skopas, die später in einem Neptunustempel im Circus Flaminius zu Rom [* 23] stand: sie stellte wahrscheinlich die Überführung des Achilleus nach Leuke oder der Insel der Seligen dar. Doch ist keine Statue oder Büste erhalten, die mit Sicherheit auf ihn bezogen werden könnte (z. B. der Achilleus Borghese im Louvre). Die Beziehung der westl. äginetischen Giebelgruppe in München [* 24] (s. Äginetische Kunst) auf den Kampf um die Leiche des Achilleus wird bestritten; ebenso zweifelhaft ist die Deutung der schönen Marmorgruppe in Rom, die unter dem Namen des Pasquino bekannt ist. Über die zahlreichen Vasenbilder, Wandgemälde und Basreliefs, die Scenen aus der Achilleussage behandeln, vgl. u. a. Overbeck, Galerie heroischer Bildwerke (1852). Einen ziemlich späten Cyklus von Darstellungen aus Achilleus' Leben bietet die sog. Ilische Tafel (s. d.) im Kapitolinischen Museum. Berühmt ist der Kopf des Achilleus auf einem pompejanischen Wandgemälde (Helbig, «Wandgemälde Campaniens», Nr. 1309), das die Wegführung der Briseïs darstellt.