Adelung | eLexikon | Philologie und Alterthumskunde - Philologen - Germanisten
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Adelsmatrikel - Adémar
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Adelung | 1) Johann Christoph, Sprachforscher, geb. 8. Aug. 1732 zu Spantekow bei Anklam, studierte Theologie / 461 |
Adelung _2 | # Friedr. von, Gelehrter, Neffe des folgenden, geb. 25. Febr. 1768 zu Stettin, studierte zu Leipzig / 157 |
Adelung _3 | # Joh. Christoph, Sprachforscher, geb. 8. Aug. 1732 zu Spantekow bei Anklam, studierte in Halle, / 297 |
Adelung
2 Seiten, 915 Wörter, 6'668 Zeichen
Philologie und Alterthumskunde — Philologen — Germanisten
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titel
Elemente zu Adelung:1) Johann Christoph, Sprachforscher
2) Friedrich von, Gelehrter, Neffe des vorigen
Adelung,
Spottiswoode - Sprache
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* 6
Sprache.1) Johann Christoph, Sprachforscher, geb. 8. Aug. 1732 zu Spantekow bei Anklam, [* 2] studierte Theologie in Halle, [* 3] wurde 1759 Professor am evangelischen Gymnasium zu Erfurt, [* 4] gab aber wegen konfessioneller Streitigkeiten 1761 sein Amt auf und widmete sich in Leipzig [* 5] litterarischen Arbeiten. Mit besonderm Fleiß wandte er sich dem Studium der deutschen Sprache [* 6] zu. In seinem »Grammatisch-kritischen Wörterbuch der hochdeutschen Mundart« (Leipz. 1774-86, 5 Bde.; 2. Aufl. 1793-1802, 4 Bde.) erklärte er die Wörter nach ihrer Etymologie, ihren Bedeutungen und syntaktischen Verbindungen sowie nach Aussprache und Schreibung und belegte das Gesagte mit Beispielen. Später ließ er dem großen Werk ein »Kleines Wörterbuch für die Aussprache, Orthographie, Biegung und Ableitung« (Leipz. 1788, 2. Aufl. 1790) folgen. Andre Werke von Adelung sind: »Deutsche [* 7] Sprachlehre für Schulen« (Berl. 1781),
»Umständliches Lehrgebäude der deutschen Sprache« (Leipz. 1782, 2 Bde.) und die Schrift »Über den deutschen Stil« (Berl. 1785-86, 3 Bde.; 4. Aufl. 1800, 2 Bde.);
ferner: »Anweisung zur Orthographie« (Leipz. 1788, 5. Aufl. 1835) und »Magazin für die deutsche Sprache« (das. 1782-84, 2 Bde.).
Im J. 1787 als Hofrat und Oberbibliothekar nach Dresden [* 8] berufen, starb er daselbst 10. Sept. 1806. Sein letztes Werk war »Mithridates, oder allgemeine Sprachenkunde« (Berl. 1806, Bd. 1),
das von S. Vater fortgesetzt und vollendet wurde. Adelungs Fleiß und Gründlichkeit verdienen um so mehr Anerkennung, als er mit seiner Sprachansicht noch mitten im rationalistischen Jahrhundert stand: »Die Sprache ein Werk des Menschen und zwar des Verstands; je roher das Volk, desto roher seine Sprache«. Zu einer richtigen Würdigung der Sprachgesetze und verschiedenen Entwickelungsstufen der Sprache vermochte er bei der damals noch so mangelhaften Sprachkenntnis nicht zu gelangen.
Lehrbegriff - Lehrerin
![Bild 61.37: Lehrbegriff - Lehrerinnen [unkorrigiert] Bild 61.37: Lehrbegriff - Lehrerinnen [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/61/61_0037.jpeg)
* 9
Lehre.Dennoch sind seine Verdienste und der Fortschritt, den er gegen die Frühern bezeichnet, auf dem Gebiet der deutschen Sprache, besonders auf dem der Lehre [* 9] vom Satz, bedeutend genug. Eine Frucht seiner die sächsische Geschichte betreffenden Studien war das »Directorium diplomaticum« (Meiß. 1802). Noch verdient das »Glossarium manuale ad scriptores mediae et infimae latinitatis« (Halle 1772-84, 6 Bde.), ein Auszug aus Dufresne und Charpentier mit vielen eignen Zusätzen, Erwähnung.
2) Friedrich von, Gelehrter, Neffe des vorigen, geb. 25. Febr. 1768 zu Stettin, [* 10] studierte in Leipzig Jurisprudenz und Philosophie, lebte später in Riga, [* 11] Mitau [* 12] und Petersburg [* 13] in verschiedenen Stellungen, ward 1801 Direktor des deutschen Theaters zu Petersburg, 1803 Instruktor der Großfürsten Nikolaus und Michael, 1824 Direktor des Orientalischen Instituts, 1825 Präsident der Akademie der Wissenschaften; starb 30. Jan. 1843. Aus seinen Studien über die ausländischen Quellen für Geschichte Rußlands gingen die Werke hervor: »Siegmund Freiherr von Herberstein« (Petersb. 1818),
»August Freiherr von Meyerberg und seine Reisen in Rußland« (das. 1827) und »Kritisch-litterarische Übersicht der Reisenden in Rußland bis 1700« (das. 1846, 2 Bde.). Unter seinen linguistischen Schriften sind hervorzuheben die »Bibliotheca sanscrita« (2. Aufl., Petersb. 1837) und die »Übersicht aller bekannten Sprachen und ihrer Dialekte« (das. 1820).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Adelung,
Italien
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Italien.Friedr. von, Gelehrter, Neffe des folgenden, geb. 25. Febr. 1768 zu Stettin, studierte zu Leipzig Philosophie und Jurisprudenz und begleitete dann eine kurländ. Familie nach Italien. [* 14] Nach seiner Rückkehr 1793 lebte er in Riga, Mitau und Petersburg in verschiedenen Stellungen, wurde 1801 Direktor des deutschen Theaters in der russ. Residenz, 1803 Instruktor der Großfürsten Nikolaus und Michael, 1824 Direktor des Orientalischen Instituts im Ministerium des Auswärtigen, 1825 Präsident der Akademie der Wissenschaften und starb 30. Jan. 1843. Adelung verfaßte Beiträge zur Kenntnis der ältern deutschen Litteratur, eine Übersetzung und Erläuterung des Calpurnius (Petersb. 1804) und mehrere linguistische Schriften, wie «Rapports entre la langue sanscrite et la langue russe» (ebd.1811),
«Versuch einer Litteratur der Sanskritsprache» (ebd. 1830; 2. Aufl. u. d. T. «Bibliotheca Sanscrita», ebd. 1837). Ferner schrieb er: «Siegmund Freiherr von Herberstein» (ebd. 1818),
«Augustin Freiherr von Meyerberg und seine Reise nach Rußland» (ebd. 1827) und «Kritisch-litterar. Übersicht der Reisenden in Rußland bis 1700» (2 Bde., ebd. 1846).
Adelung,
Joh. Christoph, Sprachforscher, geb. 8. Aug. 1732 zu Spantekow bei Anklam, studierte in Halle, 1759 Professor am evang. Gymnasium zu Erfurt, floh 1761 wegen kirchlicher Streitigkeiten nach Leipzig, wo er als Korrektor, Übersetzer, Journalist und fruchtbarer und vielseitiger Schriftsteller lebte, bis er 1787 Oberbibliothekar der kurfürstl. Bibliothek zu Dresden ward; hier starb er 10. Sept. 1806. Bleibende Verdienste erwarb sich Adelung um die lexikalische Durchforschung und Verzeichnung der deutschen Sprache.
Sein erstaunlicher Sammelfleiß macht ihn zum achtbarsten Vorgänger J. Grimms. Sein bedeutendstes Werk ist das noch sehr brauchbare «Grammatisch-kritische Wörterbuch der hochdeutschen Mundart», Bd. 1-5, Abteil. 1 (Lpz. 1774-86; 2. Aufl., 4 Bde., 1793-1801),
dem ein «Auszug» (4 Bde., ebd. 1793 -1802) folgte, lange das anerkannte Orakel in Fragen der Sprachfeinheit. Sein grammatisches System entwickelte er in der «Deutschen Sprachlehre zum Gebrauch der Schulen in den preuß. Landen» (Berl. 1781),
ausführlicher in dem «Umständlichen Lehrgebäude der deutschen Sprache» (2 Bde., ebd. 1781-82); ergänzend traten hinzu «Anweisung zur Orthographie» (Lpz. 1788; 5. Aufl. 1835) und «Über den deutschen Stil» (3 Bde., ebd. 1785-86; 4. Aufl., 2 Bde., 1800). A.s «Ältere Geschichte der Deutschen, ihrer Sprache und Litteratur» (Lpz. 1806) behandelt die alten Germanen als Barbaren, und auch der mittelhochdeutschen Dichtung, der er nützliche Einzelschriften widmete («Chronolog. Verzeichnis der schwäb. Dichter», 1784; «Püterich von Reicherzhausen», 1788),
wurde er nicht gerecht. In «Mithridates oder allgemeine Sprachenkunde» (Bd. 1: «Die asiat. Sprachen», Berl. 1806; Bd. 2-4 von J. S. Vater, 1809-17) macht Adelung Ansätze zu vergleichender Sprachbetrachtung. Jöchers «Gelehrtenlexikon» ergänzte er durch 2 Bände (Lpz. 1784-87),
Ademtion - Adenin
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* 15
Seite 51.142.ebenso Ducanges «Glossarium» (s. Dufresne). Seine Arbeiten zur deutschen, namentlich sächs. Geschichte sind wertvolle Materialiensammlungen («Directorium ¶
mehr
140 diplomaticum», Meiß. 1802, und reiche Notizen auf der Dresdener Bibliothek). In seiner «Geschichte der menschlichen Narrheit» (7 Bde., Lpz. 1785–89) zeigt er sich von der nüchternsten Seite.