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Adlerberg - Adlerorden

Bild 1.124: Adlerberg - Adlerorden
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Adlerorden1) Der weiße A. in Rußland, ursprünglich ein polnischer Orden, hat nur Eine Klasse, angeblich / 693
Adlerorden _2bestehen folgende vier: 1) Der Schwarze A. in Preußen, vom König Friedrich I. bei dessen Krönung / 789

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Adlerorden

1'482 Wörter, 9'805 Zeichen

Kulturgeschichte — Ordenswesen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Titel
Elemente zu Adlerorden:

1) Der weiße A. in Rußland, ursprünglich ein polnischer Orden

2) Der schwarze A., 1701 bei der Krönung Friedrichs I. gestiftet

3) Der rote A., unter dem Namen Ordre de la sincérité 1705 vom Erbprinzen Georg Wilhelm von Brandenburg gestiftet

4) Weißer A., serb. Orden

5) Ein goldener A. wurde 1806 vom König Friedrich I. von Württemberg gestiftet

6) Der von Kaiser Maximilian 1. Jan. 1865 gestiftete mexikanische A. ist seit Maximilians Tod erloschen.

Adlerorden.

Orden

Bild 12.426a: Orden
* 2 Orden.

1) Der weiße in Rußland, ursprünglich ein polnischer Orden, [* 2] hat nur Eine Klasse, angeblich 1326 vom König Wladislaus I. gestiftet, 1705 von König August II. erneuert, 1807 vom König von Sachsen [* 3] als Herzog von Warschau [* 4] abermals erteilt, 1815 in der polnischen Verfassung vom russischen Kaiser als König von Polen für den ersten des Reichs erklärt, durch das organische Statut vom 26. Febr. 1832 aber in die Reihe der russischen versetzt, wo er nach dem Alexander-Newskij-Orden rangiert. Das Ordenszeichen besteht in einem schwarzen Doppeladler mit der Kaiserkrone, auf welchem ein rot emailliertes Kreuz [* 5] liegt, auf dem wiederum ein weißer Adler [* 6] ruht. Es wird an einem breiten hellblauen Band [* 7] über die rechte Schulter getragen; ein goldener Stern mit der Devise »Pro fide, rege et lege« (»für den Glauben, den König, das Gesetz«) um ein Kreuz im Mittelschild auf der Brust. -

Schijaku - Schild

Bild 14.467: Schijaku - Schild
* 8 Schild.

2) Der schwarze Adlerorden, 1701 bei der Krönung Friedrichs I. gestiftet, der höchste Orden im preußischen Staat, besteht aus Einer Klasse und verleiht den Erbadel, und die Ritter haben Generalleutnantsrang. Das Ordenszeichen ist ein blaues achtspitziges Kreuz mit Adlern in den Winkeln und der Namenschiffre F. R. im goldenen Schild, [* 8] welches an einem orangefarbigen Band über die linke Schulter getragen wird. Dazu gehört auf der Brust ein silberner achtspitziger Stern mit schwarzem Adler in orangefarbenem Feld und der Devise »Suum cuique« (»jedem das Seine«). Die Kette besteht aus Adlern mit Donnerkeilen und vierfach gekröntem Namenszug, umschlungen von blauem Band und der Devise im Schild. Bei Festen roter Samtmantel. -



Adlerpult - Ad manus p

Bild 1.125: Adlerpult - Ad manus proprias
* 10 Seite 1.125.

3) Der rote Adlerorden, unter dem Namen Ordre de la sincérité 1705 vom Erbprinzen Georg Wilhelm von Brandenburg [* 9] gestiftet, 1712 organisiert, ward 1792 zum zweiten preußischen Orden erhoben und umfaßt 5 Klassen in 73 Abstufungen. Die Insignien sind ein weiß emailliertes achteckiges Kreuz, auf dessen weißem Mittelschild sich vorn der gekrönte rote Adler, auf der Kehrseite die Chiffre F. W. mit darübergesetzter Krone befindet, und das von allen Klassen, nur in verschiedener Größe, an einem weiß gewässerten Band mit breiten orangefarbigen Streifen und schmalen weißen Rändern getragen wird. Die Großkreuze tragen ein achtspitziges Kreuz und einen Goldstern; die Kette besteht aus 25 Gliedern von abwechselnden Schilden. Die Ritter der ersten Klasse tragen, außer dem Kreuz am Kordon, auf der linken Brust einen silbernen achtspitzigen Stern mit dem roten Adler, auf dessen Brust

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das hohenzollernsche Wappen [* 11] mit der Umschrift: »Sincere et constanter« (»aufrichtig und standhaft«) sich befindet;

die zweite Klasse teilt sich in solche mit und ohne Stern.

Rittern der dritten Klasse kann eine am Ring über dem Kreuze zu tragende Schleife, Rittern der drei ersten Klassen eine Verzierung von Eichenlaub gegeben werden, wenn sie zuvor niederere Grade gehabt; beides nur Preußen. [* 12] Für im Feld erworbene Verdienste wird der Orden mit Schwertern am Ring verliehen. Juden können statt des Kreuzes einen demselben ähnlichen Stern erhalten. Die Ritter erster Klasse tragen das Ordenszeichen an einem breiten Band um die Schulter, die der zweiten Klasse um den Hals, die der dritten und vierten Klasse an schmälerm Band im Knopfloch.

Vgl.   L. Schneider, Der rote Adlerorden (Berl. 1868);

Derselbe, Der schwarze Adlerorden (das. 1871);

Höftmann, Der preußische rote Adlerorden (das. 1879).

S. Tafel »Orden«. -

4) Weißer Adlerorden, serb. Orden, gestiftet 22. Febr. 1882 vom König Milan I. zur Erinnerung an die Proklamierung des serbischen Königtums; fünf Klassen, welche einfach diese Bezeichnung haben. Die Dekoration besteht in einem von einer Königskrone überragten, weiß emaillierten, doppelköpfigen, gekrönten Adler mit goldenen Fängen, belegt mit einem ovalen roten Mittelschild mit weiß emailliertem Kreuze, zwischen dessen Armen sich vier goldene Feuerstrahlen befinden.

Aus der Krone flattern hinter den Adlerköpfen blaue Bänder herab. Der ovale Mittelschild des Reverses zeigt das goldene, gekrönte Monogramm M I und darüber ein blaues Band mit der serbischen Legende: "22. Februar 1882«. Die fünfte Klasse trägt die Dekoration von mattem Silber. Die beiden ersten Grade tragen einen Bruststern von Gold, [* 13] achtstrahlig und diamantiert, auf welchem der Orden liegt. Das Ordensband ist rot mit zwei schmalen lichtblauen Streifen. -

Württemberg und Hohenz

Bild 16.772a: Württemberg und Hohenzollern
* 14 Württemberg.

5) Ein goldener Adlerorden wurde 1806 vom König Friedrich I. von Württemberg [* 14] gestiftet, 1818 aber mit dem Orden der württembergischen Krone vereinigt. -

6) Der von Kaiser Maximilian 1. Jan. 1865 gestiftete mexikanische Adlerorden ist seit Maximilians Tod erloschen.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Titel
Elemente zu Adlerorden:

[1.124] Adlerorden 1) Der weiße A. in Rußland

Adlerorden

bestehen folgende vier:

1) Der Schwarze in Preußen, vom König Friedrich I. bei dessen Krönung 18. Jan. 1701 gestiftet, besteht nur aus einer Klasse und ist der höchste preuß. Orden. Am 19. Jan. 1703 ward das erste Ordenskapitel gehalten. Der König selbst ist Großmeister, jeder seiner Söhne geborener Ritter. Außerdem wird der Orden an inländische Militär- und Civilbeamte, die hierdurch den Rang hinter den Generalfeldmarschällen erreichen, an auswärtige Fürsten und deren vornehmste Würdenträger verliehen.

Jeder Nichtadlige erhält durch den Orden den preuß. Erbadel. Die Insignien sind ein hellblaues, achtspitziges Kreuz mit vier schwarzen Adlern in den Winkeln und der Namenschiffre Adlerorden im Mittelschilde, getragen an einem breiten, orangefarbigen Bande von der linken Schulter zur rechten Hüfte. Dazu gehört auf der Brust ein achtspitziger silberner Stern mit schwarzem Adler in orangefarbenem Felde und der Devise «Suum cuique» (Jedem das Seine). Als besondere Auszeichnung werden Brillanten hinzugefügt. -

Vgl.   Schneider, Das Buch vom schwarzen Adlerorden (Berl. 1870).

Adlerfarn - Adlerorden

Bild 51.150: Adlerfarn - Adlerorden
* 15 Seite 51.150.

(S. Tafel: Die wichtigsten Orden 1, [* 15] Fig. 26.)

2) Der Rote in Preußen, als Ordre de la sincérité 17. Nov. 1705 vom Erbprinzen Georg Wilhelm von Bayreuth [* 16] gestiftet, 23. Juni 1777 neu konstituiert, 12. Juni 1792 von Preußen übernommen und zum zweiten Orden der Monarchie erhoben. Am 18. Jan. 1810 wurde eine zweite und dritte, 18. Jan. 1830 eine vierte Klasse und 18. Okt. 1861 als oberste Klasse das Großkreuz hinzugefügt. Ordenszeichen der ersten drei Klassen ist ein goldenes weiß emailliertes Kreuz, auf dessen weißem Mittelschilde sich vorn der gekrönte rote Adler, auf der Kehrseite der Namenszug FW. mit darübergesetzter Krone befindet; die vierte Klasse hat ein silbernes Kreuz, bei dem auf der Vorderseite das weiß emaillierte Mittelschild gleichfalls den roten Adler, die Rückseite den Namenszug in Silber zeigt.

Das Zeichen wird an weißgewässertem Bande mit zwei orangefarbigen Streifen und schmalen, weißen Rändern getragen. Die Ritter der ersten Klasse tragen auf der linken Brust einen silbernen, achtspitzigen Stern mit dem roten Adler, auf dessen Brust das hohenzoll. Wappen mit der Umschrift «Sincere et constanter» (aufrichtig und standhaft) ist. Einen ähnlichen Bruststern haben die ältesten Ritter der zweiten Klasse. Wer schon die zweite und dritte Klasse hat, erhält den Orden mit Eichenlaub, d. h. drei goldene Eichenblätter am Kreuze und an der obern Spitze des Sterns.



Adlerpult - Ad libitum

Bild 51.151: Adlerpult - Ad libitum
* 17 Seite 51.151.

Ritter der dritten Klasse, die die vierte hatten, erhalten eine Schleife von der Farbe des Ordensbandes am Ringe über dem Kreuze. Die Ritter erster Klasse tragen das Ordenszeichen an einem breiten Bande von der linken Schulter zur rechten Hüfte, die zweiter um den Hals, die dritter und vierter im Knopfloch. Der Rote Adlerorden wird am Bande der Rettungsmedaille an Stelle einer zweiten Rettungsmedaille, seit 1848 für Kriegsverdienst auch mit zwei gekreuzten Schwertern am Bande des Eisernen Kreuzes verliehen; seit 1892 können alle Klassen mit der königl. Krone ausgestattet werden. Die Ritter des Ordens vom Schwarzen Adler sind auch zugleich Mitglieder des Roten Adlerorden, dessen Kreuz sie an einem

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etwas schmälern Bande um den Hals tragen. (S. Tafel: Die wichtigsten Orden I, [* 17] Fig. 8.) -

Vgl.   Schneider, Die preuß. Orden, Ehrenzeichen u.s. w.; Der Rote Adlerorden (Berl. 1868);

Höstmann, Der preuß. Rote und der königl. Kronenorden (ebd. 1878).

3) Der Weiße in Rußland, mit nur einer Klasse, ursprünglich poln. Orden, angeblich 1325 von König Wladislaw I. gestiftet, 1. Nov. 1705 von König August II. erneuert, 1807 vom König von Sachsen als Herzog von Warschau abermals erteilt, 1815 in der poln. Verfassung vom russ. Kaiser als König von Polen für den ersten Orden des Reichs erklärt, und durch das organische Statut vom 26. Febr. 1832 in die Reihe der russischen versetzt, wo er nach dem Alexander-Newskij-Orden rangiert. Ordenszeichen ist ein rotes Kreuz mit dem weißen Adler, von dem russ. Doppeladler umfaßt, getragen an einem breiten, dunkelblauen Bande über die linke Schulter. Dazu wird auf der Brust ein goldener Stern mit weißem, rotgerändertem Kreuze in der Mitte und der Devise «Pro fide, rege et lege» (Für Glauben, König und Gesetz) gefügt.

Rumänien, Bulgarien, S

Bild 14.24a: Rumänien, Bulgarien, Serbien und Montenegro
* 18 Serbien.

4) Der Weiße in Serbien, [* 18] gestiftet 6. März (22. Febr.) 1882 bei Proklamierung des Königtums vom Könige Milan, hat fünf Klassen; Ordenszeichen ist ein weiß emaillierter, doppelköpfiger, gekrönter Adler mit goldenen Fängen, von einer Königskrone überragt und mit ovalem rotem Mittelschild, das ein weiß emailliertes Kreuz mit vier goldenen Feuerstrahlen zwischen den Armen trägt. Auf dem Revers ist das goldene gekrönte Monogramm M. I., darüber ein blaues Band mit dem Datum der Stiftung 22. Febr. 1882 in serb. Zeichen.

Nicht mehr verliehen werden: Der Goldene Adlerorden, gegründet 1806 von Friedrich I. von Württemberg bei Annahme der Königskrone, 1818 mit dem Orden der Württembergischen Krone vereinigt;

der Orden des Adlers von Este, gestiftet von Herzog Franz V. von Modena 27. Dez. 1855, und der Orden des mexikanischen Adlers, gestiftet 1. Jan. 1865 von Kaiser Maximilian von Mexiko. [* 19]