Ätzkali | eLexikon | Chemie - Metalle
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Ätzkali | s. v. w. Kaliumhydroxyd; Ätzkalilauge, eine Lösung desselben in Wasser. / 9 |
Ätzkali _2 | Kaliumoxydhydrat, Kalihydrat, Kaliumhydroxyd, KHO, weiße krystallinische, bei Rotglut schmelzbare, / 139 |
Ätzkali
148 Wörter, 1'131 Zeichen
Ätzkali,
Kaliumoxydhydrat, Kalihydrat, Kaliumhydroxyd, KHO, weiße krystallinische, bei Rotglut schmelzbare, äußerst leicht in Wasser lösliche, an der Luft zerfließende und daraus Kohlensäure anziehende Substanz von höchst ätzender Wirkung auf pflanzliche und tierische Gewebe, [* 2] in verdünntem Zustande von laugenhaftem Geschmack, zeigt alle Eigenschaften eines Alkalis in höchstem Grade und entsteht bei der Einwirkung von Kalkhydrat auf Kaliumcarbonat in wässeriger Lösung.
Die von dem kohlensauren Kalk abgesonderte Lösung liefert nach dem Verdunsten zu einem spec. Gewicht von 1,142 bis 1,146 die Kalilauge, Liquor Kalii caustici. Wenn man letztere in einer aus reinem Silber angefertigten Schale weiter einkocht, bis ein Tropfen beim Erkalten sofort erstarrt, und dann unter beständigem Rühren erkalten lässt, so ist der pulverige Rückstand das trockne Kalihydrat, Kali causticum siccum; gießt man die geschmolzene Masse in Stangenformen, so entsteht das Kali causticum in bacillis, auch Lapsis causticus, Ätzstein, genannt.
Kaliumchromacichlorid
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Seite 9.398.Kaliumhydroxyd
(Kaliumoxydhydrat, Ätzkali, Kalihydrat, Kali) KHO entsteht, wenn Kalium auf kohlensäurefreies Wasser oder gelöschter Kalk (Calciumhydroxyd) auf eine Lösung von kohlensaurem Kali einwirkt. Zur Darstellung löst man kohlensaures Kali in 10-12 Teilen Wasser, erhitzt es in einem blanken gußeisernen Kessel zum Sieden und setzt allmählich gelöschten Kalk hinzu. Die Kohlensäure des Kalisalzes wird hierbei an den Kalk gebunden, und wenn eine abfiltrierte Probe der Flüssigkeit mit überschüssiger Säure nicht mehr braust, so ist die Zersetzung vollendet.
Konzentriertere Lösungen darf man nicht anwenden, weil eine starke Lösung von Kaliumhydroxyd den kohlensauren Kalk zersetzt, indem sich wieder kohlensaures Kali bildet. Die von dem kohlensauren Kalk getrennte Lösung von Kaliumhydroxyd bildet die Ätzlauge (Ätzkalilauge, Kalilauge). Man kann dieselbe auch aus Holzasche (welche kohlensaures Kali enthält) darstellen, indem man die Asche zunächst mit Wasser auszieht und die Flüssigkeit mit gelöschtem Kalke kocht, oder indem man eine innige Mischung von Asche und gelöschtem Kalk mit Wasser auszieht.
Gefäße, prähistorische
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Gefäß.Zur Darstellung von festem Kaliumhydroxyd wird die klare Lauge in einem blanken gußeisernen Kessel über lebhaftem Feuer bis zum spez. Gew. 1,16, dann aber weiter in einem silbernen Gefäß [* 4] eingedampft, weil die Lauge bei weiterer Konzentration Eisen [* 5] oxydiert. Man bewahrt die Kalilauge in Glasgefäßen auf und verschließt diese am besten mit Paraffinpfropfen, weil Kork und [* 6] eingeriebene Glasstöpsel stark angegriffen werden. Die Kalilauge des Handels hat 36° B. Die offizinelle Kalilauge soll in 3 Teilen 1 Teil Kaliumhydroxyd enthalten und das spez. Gew. 1,33-1,334 besitzen. Den Gehalt einer Kalilauge bei verschiedenem spezifischen Gewicht zeigt die folgende Tabelle, welche für die Temperatur von 15° berechnet ist:
Prozent | Spez. Gew. |
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1 | 1,009 |
5 | 1,041 |
10 | 1,083 |
15 | 1,128 |
20 | 1,177 |
25 | 1,230 |
30 | 1,288 |
35 | 1,349 |
40 | 1,411 |
45 | 1,475 |
50 | 1,539 |
55 | 1,604 |
60 | 1,667 |
65 | 1,729 |
70 | 1,790 |
Kaliumjodid - Kalk
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Seite 9.399.Verdampft man die Ätzlauge weiter, so erstarrt sie beim Erkalten und bildet das trockne Ätzkali (Kali causticum siccum), welches häufig in versilberten Formen in federkielstarke Cylinder gegossen wird (Ätzstein, geschmolzenes Ätzkali). Das aus kohlensaurem Kali dargestellte Kaliumhydroxyd enthält die Verunreinigungen dieses Salzes. Zur Gewinnung von chemisch reinem Kaliumhydroxyd glüht man reines salpetersaures Kali mit zerschnittenem dünnen Kupferblech in einem kupfernen Tiegel und laugt die erkaltete Masse mit Wasser aus. Kaliumhydroxyd ist weiß, kristallinisch, sehr zerfließlich, absorbiert begierig Kohlensäure, löst sich leicht in Wasser und Alkohol, reagiert alkalisch, schmeckt sehr stark ätzend, schmilzt bei Rotglut, verflüchtigt sich bei höherer Temperatur, zerstört die meisten Pflanzen- ¶
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und Tierstoffe und fühlt sich, weil es sofort die Haut [* 8] angreift, zwischen den Fingern schlüpfrig an; es verseift Fette und verwandelt Holzfaser beim Schmelzen in Oxalsäure. Kaliumhydroxyd zeigt sehr stark basische Eigenschaften, bildet mit Säuren die Kalisalze und fällt die meisten Metalle aus ihren Lösungen als Metallhydroxyde. Man benutzt es zur Bereitung von Schmierseife, Oxalsäure, in der Bleicherei, zum Absorbieren von Kohlensäure aus Gasen, als kräftiges Ätzmittel zum Zerstören von Warzen, zum Öffnen von Abscessen, zur Bildung künstlicher Geschwüre, zum Beizen vergifteter Wunden, Schanker und Bubonen. Kalilauge wurde früher viel häufiger als jetzt benutzt, wo man sie in den meisten Fällen, sobald es sich nämlich nur um ihre stark basischen Eigenschaften handelt, durch die billigere Natronlauge, auch durch Ammoniak ersetzt.