Alfieri | eLexikon | Litteratur - Italienische Literatur - Schriftsteller
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Tue Aug 13 1799
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Alexiusbrüder - Alfier

4 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Alfieri | 1) Vittorio, Graf, einer der berühmtesten neuern ital. Dichter, geb. 17. Jan. 1749 zu Asti, / 1167 |
Alfieri _2 | Vittorio, Graf, ital. Dichter. "Lettere edite e inedite" von A. gab Mazzatinti (Turin / 16 |
Alfieri _3 | # altes Patriciergeschlecht aus Asti; ihm entstammen außer dem Dichter Vittorio A. (s. d.) zwei / 280 |
Alfieri _4 | # Vittorio, Graf, ital. Dramatiker, geb. 17. Jan. 1749 zu Asti, Sohn von Graf Antonio A., verlor / 565 |
Alfieri
2 Seiten, 2'028 Wörter, 13'894 Zeichen
Litteratur — Italienische Literatur — Schriftsteller
Alfieri,
altes Patriciergeschlecht aus Asti; ihm entstammen außer dem Dichter Vittorio Alfieri (s. d.) zwei bedeutende Staatsmänner des 19. Jahrh. -
Florentiner Konzil - F

* 4
Florenz.Cesare Alfieri, Marchese von Sostegno, geb. 13. Aug. 1799 in Turin, [* 2] wurde zu Paris [* 3] unter seinem Vater, dem Gesandten Carlo Emanuele in den diplomat. Dienst eingeführt und trat unter Karl Albert an die Spitze der Liberalen, neben Cavour, Azeglio uud Balbo. Als Präsident der Reformkommission leistete er Treffliches für das Unterrichtswesen; 1848 wurde er leitender Minister, dann, nach wenigen Tagen von Gioberti verdrängt, Vicepräsident und 1856-60 Präsident des Senats. Er starb 16. April 1869 zu Florenz. [* 4] -
Vgl. Driano, Il marcheso Cesare A di Sostegno (Genua [* 5] 1869);
Berti, Cesare Alfieri (Rom [* 6] 1877). -
Carlo Alberto Alfieri, Sohn des vorigen, geb. 1827 zu Turin, trat als Publizist, dann 1857-70 als Mitglied der Kammer und seitdem des Senats für einen monarchischen Liberalismus, der auf Fühlung mit den antinational gesinnten Klerikalen nicht verzichten will, mit mehr Eifer als Erfolg ein. In der ital. Politik hing er Rattazzi an und befürwortete die Trennung von Kirche und Staat (vgl. A.s Übersetzung einer Schrift von Laboulaye: «La separazione della chiesa e dello stato», Tur. 1873). Er ward der Hauptgründer der «Associazione italiana di educazione liberale» und der Schule für Socialwissenschaften (Scuola di scienze sociali) zu Florenz, die zu Ehren seines Vaters den Namen «Istitute Cesare Alfieri» erhielt; Verehrer und Freund von Tocqueville, Thiers, Rémusat, J. Simon, Laboulaye, erklärte er sich als Gegner des Dreibundes. Er schrieb u. a. «L'Italia liberale» (Flor. 1872),
«Conservatione, libertà, democrazia» (ebd. 1880),
«Il senato nella democrazia» (in «Atti della filotecnica di Torino» 1883, Januar),
«Note sulle cose d'Italia» (Flor. 1883),
«Sulle cattedre dantesche in Italia» (Rom 1887),
«L'Italia fà senno» (ebd. 1891).
Alfieri,
Europa. Fluß- und Gebi

* 7
Europa.Vittorio, Graf, ital. Dramatiker, geb. 17. Jan. 1749 zu Asti, Sohn von Graf Antonio Alfieri, verlor früh den Vater und erhielt seit 1758 auf einer Adelsakademie zu Turin eine mangelhafte Bildung. 1766 durchreiste er rast- und ziellos ganz Europa. [* 7] Nach Turin zurückgekehrt, wandte er sich eifrig litterar. Beschäftigung zu. Der Erfolg dramat. Versuche bestärkte ihn im Glauben an seine dichterische Bestimmung. Mit eiserner Willenskraft holte er die versäumte Schulbildung nach und ging nach Toscana, um eine reine Sprache [* 8] zu erwerben.
Die hohe und feurige Liebe zur Gräfin von Albany (s. d.) befestigte die eingeschlagene Richtung. Um völlig unabhängig zu sein, überließ er sein Vermögen gegen eine Rente seiner Schwester. Abwechselnd wohnte er in Florenz und Rom, nachmals mit der Gräfin im Elsaß und in Paris, wo ihn unablässig die Durchfeilung seiner Werke beschäftigte. Beim Ausbruche der Französischen Revolution war er in England und kehrte nach Paris zurück, das er Aug. 1792 nicht ohne Gefahr verließ, worauf er mit der Freundin Florenz zum Wohnsitz wählte. Hier starb er 8. Okt. 1803. Ein Grabmal von Canova (s. Tafel: Italienische Kunst V, [* 1] Fig. 7) deckt in der Kirche Sta. Croce seine Asche; ein Standbild (von Bini) wurde ihm 1862 in Asti errichtet.
Alfieri hat 21 Tragödien, 6 Komödien und eine sog. Tramelogödie (s. d.) veröffentlicht. Das Bedeutendste leistete er in der Tragödie: hier sind «Virginia», «Agamemnon», «Timoleon», «Orest», «Antigone», «Maria Stuart», «Die Verschwörung der Pazzi» hervorzuheben;
als gelungenste gilt «Abel», von ihm als Tramelogödie bezeichnet, weil die übermenschlichen und symbolischen Personen singen, die andern sprechen.
Alföld - Alfons X. (Kö

* 9
Seite 51.384.Die Tragödien A.s sind Erzeugnisse eines hohen männlichen Geistes, der, allem Schmuck entsagend, mit den einfachsten Mitteln wirken will. Sie sind daher kalt und starr, in der Anlage einfach bis ¶
mehr
zur Dürftigkeit. Der Vers ist hart, die Sprache ausdrucksvoll, aber farblos. Dennoch steht Alfieri unter den ital. Dramatikern obenan und brachte einen nachhaltigen Eindruck hervor, er wollte die Bühne für eine Erziehungsanstalt gehalten wissen, um das Volk «frei, stark und edel» zu machen; er schrieb, weil er nicht handeln könnte, und seine Stücke sollten wirken wie Handlungen, seine Landsleute aus dem polit. und moralischen Schlummer aufrütteln. A.s Komödien, Arbeiten des Alters, ohne Individualität und Spannung, mehrten seinen Ruf nicht. Außerdem hat er in vielen Oden und Sonetten kraftvoll und erhaben den Gegenstand seiner Liebe und Freundschaft besungen. Die polit. und didaktischen Schriften «Della Tirannidae» (neue Ausgabe, Flor. 1860),
«Del Principe e delle Lettere» (hg. mit andern Prosaschriften, ebd. 1859) sind merkwürdige Zeugnisse eines ernsten, freien, strebenden Geistes. Die übrigen poet. Arbeiten und die Übersetzungen aus dem Griechischen und Lateinischen teilen Vorzüge und Mängel der größeren Werke. Nach dem Tode kam «Il Misogallo», ein Denkmal seines Franzosenhasses, heraus; ferner A.s «Opere» (22 Bde., Pisa [* 10] 1805-15; 37 Bde., Padua [* 11] 1809-11),
die Selbstbiographie «Vita di V. da Asti, scritta da esso» (2 Bde., Lond. 1804; deutsch von Hain, 2 Bde., Lpz. 1812),
Italien

* 12
Italien.die originellste, die Italien [* 12] nach Cellini aufweist, «Satire e Poesie minori» (Flor. 1863),
«Lettere inedite» (ebd. 1864),
«Il Misogallo, la Satire e gli Epigrammi» (hg. von Renier, ebd. 1884). Sammlungen der «Tragedie» sind mehrfach erschienen (6 Bde., Par. 1788-89; 6 Bde., Flor. 1820; nach den Handschriften, von Milanesi, 2 Bde., Flor. 1855; Auswahl von Locella, Lpz. 1878). -
Vgl. Centofanti, Tragedie e vita di Alfieri (Flor. 1843);
Teza, Vita, giornali, lettere di Alfieri (ebd. 1861);
Tedeschi, Studie sulla tragedia di Alfieri (2. Ausg., Mail. 1876);
Mazzatinti, Lettere edite ed inedite di Alfieri (Tur. 1890).