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Alprankes. Solanum. / 3

Seite 1.409

Alpranke

3 Wörter, 22 Zeichen

Sola fide - Solario

Bild 15.8: Sola fide - Solario
* 2 Seite 15.8.

Solanum

L. (Nachtschatten), Gattung aus der Familie der Solanaceen, Kräuter, Sträucher oder kleine Bäume von sehr verschiedenem Habitus, bisweilen kletternd, oft zottig, sternfilzig oder drüsig behaart, auch stachlig, mit abwechselnden, einzeln stehenden oder gepaarten, einfachen, gelappten oder fiederschnittigen Blättern, gelben, weißen, violetten oder purpurnen Blüten in achsel- oder endständigen Trauben oder wickeligen Infloreszenzen und gewöhnlichen, vom bleibenden Kelche gestützten, meist kugeligen, vielsamigen Beeren.

Europa. Fluß- und Gebi

Bild 5.919a: Europa. Fluß- und Gebirgssysteme
* 4 Europa.

Etwa 700 Arten, meist in den tropischen und subtropischen Klimaten, besonders Amerikas. S. Dulcamara L. (Bittersüß, Alpranke, Mäuseholz, Hundskraut, Stinkteufel, Teufelszwirn), Halbstrauch mit hin- und hergebogenem, kletterndem oder windendem Stamm, länglich eiförmigen, zugespitzten, am Grund oft herzförmigen oder geöhrt dreilappigen Blättern, diesen gegenüberstehenden, wickeligen, nickenden Infloreszenzen, violetten Blüten und roten, länglichen Beeren, wächst an feuchten Stellen in Europa, [* 4] Asien, [* 5] Nordamerika. [* 6] Die Stämme riechen beim Zerbrechen sehr widrig narkotisch, sind nach dem Trocknen geruchlos, schmecken bitterlich, hintennach süß; sie enthalten Solanin, Dulcamarin und Zucker; [* 7] seit dem 17. Jahrh. wurden sie medizinisch benutzt, sind jetzt aber ziemlich obsolet. Die Beeren erzeugen Erbrechen und Durchfall.

S. esculentum Dun. (S. Melongena L. Eierpflanze, Melanganapfel), in Ostindien, [* 8] einjährig, mit krautartigem, bis 60 cm hohem, stachligem oder wehrlosem Stengel, [* 9] eirunden, ganzrandige oder buchtig gezahnten, unbewehrten oder dornigen, unterseits filzigen Blättern und lilafarbigen, großen Blüten, trägt ovale, violette, gelbe oder weiße Früchte (Aubergine, Albergine) von der Größe eines Hühnereies, die als Zuthat an Saucen, Suppen, Ragouts etc. oder geröstet gegessen werden.

Man kultiviert sie in den Tropen, in Spanien, [* 10] Südfrankreich, um Rom, [* 11] Neapel, [* 12] in der Walachei und der Levante. In Deutschland [* 13] kommt diese Pflanze nur in Töpfen oder auf warmen Rabatten, besser in Mistbeeten, vor. S. nigrum L. (Hühnertod, Saukraut, s. Tafel »Giftpflanzen [* 14] II«),

Amerikanische Völker

Bild 1.457e: Amerikanische Völker
* 15 Amerika.

aus Amerika [* 15] eingewandert, allenthalben auf bebautem Land, an Wegen, auf Schutt, unbewehrt, mit eirunden, buchtig-gezahnten Blättern, weißen, selten ins Violette spielenden Blüten in kurz doldenartigen Wickeln und erbsengroßen, schwarzen (auch grünen) Beeren, und das zottig oder dicht behaarte S. villosum Lam. mit gelben und mennigroten (S. miniatum Bernh.) Beeren, sind bekannte Giftpflanzen und enthalten Solanin.

S. Quitoense Lam. (Orange von Quito), ein bis 2 m hoher Halbstrauch in Peru [* 16] und Quito, trägt genießbare Früchte von der Größe einer kleinen Orange, wird auch in England kultiviert.

Von S. anthropophagorum Seem., auf den Fidschiinseln, [* 17] wurden die Beeren als Würze bei den kannibalischen Mahlzeiten der Eingebornen benutzt. Viele Arten werden als Blattzierpflanzen kultiviert. Über S. tuberosum s. Kartoffel.