Altdorf | eLexikon | Geographie - Deutschland - Bayern
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Altbüron - Altdorf

9 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Altdorf | (Altorf), 1) alte Stadt im bayr. Regierungsbezirk Mittelfranken, Bezirksamt Nürnberg, an der / 121 |
Altdorf _2 | (1885) 3106 Einw. / 4 |
ALTDORF | # (Kt. Schaffhausen, Bez. Reyath). 527 m. Gem., zur Pfarrei Opfertshofen gehörig, in einem kleinen / 44 |
ALTDORF _2 | # ist unter ALTORF einzureihen und dafür zu setzen: ALTDORF S. den Art. Altorf. / 16 |
ALTDORF _3 | # oder ALTORF. Flecken, Hauptort des Kt. Uri. Rathaus in 454 m; 46° 58' n. Br. und 6° 18' 15“ / 534 |
ALTDORF _4 | # (Kt. Bern, Amtsbez. Delsberg). Gem. und Dorf. Deutscher Name von Bassecourt. / 13 |
ALTDORF _5 | # (Kt. Uri). Gem. und Flecken. Hauptort des Kantons Uri, am Fusse des Gruonbergs, der durch seine / 3330 |
Altdorf | # (Altorf). 1) Stadt im Bezirksamt Nürnberg des bayr. Reg.–Bez. Mittelfranken, 22 km südöstlich / 236 |
Altdorf _2 | # Marktflecken und Hauptort des schweiz. Kantons Uri, 3 km südöstlich vom Vierwaldstätter See, / 222 |
Altdorf
6 Seiten, 4'524 Wörter, 32'129 Zeichen
Geographie Schweiz: Geographie — Deutschland — Bayern
Altdorf
(Kt. Schaffhausen, Bez. Reyath).
527 m. Gem., zur Pfarrei Opfertshofen gehörig, in einem kleinen Seitenthal der Biber an der badischen Grenze gelegen. 7 km nw. von der Station Thayngen ^[Berichtigung: Thäingen] der Linie Schaffhausen-Constanz.
Postbureau, Telegraph, Telephon. 54 Häuser, 225 Ew. Ziegelei.
Altdorf
ist unter Altorf einzureihen und dafür zu setzen: Altdorf S. den Art. Altorf.

Altdorf
oder Altorf. Flecken, Hauptort des Kt. Uri. Rathaus in 454 m; 46° 58' n. Br. und 6° 18' 15“ ö. L. v. Paris. 90 km osö. von Bern und 3 km vom Vierwaldstättersee am Fusse des Bannwaldes und der Felsen des Grünberges. Ausgangspunkt der neuen Strasse über den Klausen. 1 km von der Station Altorf der Gotthardbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon. 400 Häuser, 2551 kathol. Ew. (1888).
![vergrössern: Plan des Fleckens Altdorf. ^[1 Gemeindehaus, 2 Schützenhaus, 3 Tell-Denkmal, 4 Sparkasse, 5 Schulhaus, 6 Fremdenspital, 7 Pfrundhäuser, 5 Kant. Erziezh.-Anst.] ^[Karte: 6° 18’ 15“ O; 46° 58’ N; 1:10000]. vergrössern: Plan des Fleckens Altdorf. ^[1 Gemeindehaus, 2 Schützenhaus, 3 Tell-Denkmal, 4 Sparkasse, 5 Schulhaus, 6 Fremdenspital, 7 Pfrundhäuser, 5 Kant. Erziezh.-Anst.] ^[Karte: 6° 18’ 15“ O; 46° 58’ N; 1:10000].](http://peter-hug.ch/meyers/teile/41/41_0079-2-Plan+des+Fleckens+Altdorf+1+Gemeindehaus-2+Schuetzenhaus-3+Tell-Denkmal-4+Sparkasse-5+Schulhaus-.jpg)
Zahlreiche öffentliche Bauten: Rathaus (Sitz des Gerichtes, Landrates und der Verwaltungsbehörden; Schlachtenpanner vom Morgarten, Sempach u. s. f.), Kaserne und Zeughaus, Gefängnis, mehrere Schulhäuser, kantonales Lehrinstitut, zwei Spitäler (das von Ingenieur Müller gestiftete Kantonsspital und das jedem armen und kranken Durchreisenden offen stehende Fremdenspital), Waisenhaus.

Einige bemerkenswerte alte Privatbauten, worunter das Jauch'sche Haus, in dem 1799 Suwaroff Quartier bezogen und das im Sommer 1900 mit einer daran erinnernden Gedenktafel geschmückt worden ist. Alte Brunnen mit Säulen und Statuen. Die Pfarrkirche von St. Martin besitzt einen reichen Kirchenschatz, einige Gemälde von Van Dyck, Holbein und Caracci und ein die Madonna mit dem Kinde darstellendes Marmorrelief von Imhof.

Am Hauptplatze erhebt sich der alte, wahrscheinlich von den Alamannen errichtete Turm mit Wandmalereien, vor dem die Tellstatue von Rich. Kissling (1895) steht. In den Sommern 1899 und 1900 in besonders zu diesem Zwecke erbautem Schauspielhaus Aufführungen von Schillers «Wilhelm Tell», dessen Rollen alle von Altdorfer Bürgern dargestellt wurden. Ueber Altdorf das Kapuzinerkloster mit prachtvoller Aussicht auf das untere Reussthal und seine fünf Dörfer; daneben, genau an der Stelle der noch vor 100 Jahren als Ruine hier stehenden berühmten Burg Zwing-Uri, das Lusthaus Waldegg.
Altein - Altenklingen

* 3
Seite 41.80.Die Bevölkerung beschäftigt sich zum grössten Teil mit Landwirtschaft. Die bei Bürglen gefassten Wasser des Schächen liefern 400 Pferdekräfte, die leicht verdoppelt werden könnten und heute zur elektrischen Beleuchtung des Fleckens, sowie zum Betrieb einer Floretseideweberei und der eidgenössischen Werkstätten dienen. 36 politische, berufliche, Musik- und Gesangsvereine, Section des S. A. C. Der im Reussthale oft wehende Fön trägt viel zur Milde des ¶
mehr
Klimas bei und erhebt die mittlere Jahreswärme auf 9,1° C. (Januar 0,2°; Juli 18°). Daher um Altdorf verschiedene transalpine Pflanzenarten; die Kastanie gedeiht im Schächenthal bis zu einer Höhe von 1000 m.
Die Gründung Altdorfs reicht in recht alte Zeiten hinauf und kann vielleicht noch den Römern zugeschrieben werden. Der Ort stand wahrscheinlich zur Zeit der Alamanneneinwanderung bereits. (Vergl. Oechsli. Die Anfänge der schweiz. Eidgenossensch.). Sicherlich ist die Pfarrei ebenso alt, wie die von Bürglen und Silenen (857), obwohl ihrer erst 1244 Erwähnung getan wird. Altdorf wurde 1231 zur freien Reichsstadt erklärt, 60 Jahre später (1291) verbündete sie sich mit Schwyz, Unterwalden und Zürich und nahm lebhaften Anteil an den damaligen Kämpfen. 1400, 1693 und 1799 ganz oder teilweise abgebrannt, erholte sich Altdorf immer wieder.
Litt 1799 sehr unter der französischen Invasion und dem Durchzug der Russen unter Suwaroff. Geburtsort der Chronisten Franz Vinzenz Schmidt (1758-99) und Dr. K. F. Lusser (1790-1859), der 1834 eine geographische Beschreibung des Kantons Uri veröffentlichte; des Ingenieurs K. E. Müller (1804-70), des Erbauers der Nydeckbrücke in Bern und mehrerer Brücken der Axen- und Gotthardstrasse; des Philanthropen K. Muheim († 1882), des Bildhauers Imhof († 1896), des Botanikers Ant. Gysler († 1886) und einiger in fremden Diensten zu hohen Ehren gelangter Offiziere, deren bekanntester der General Schmid ist.