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Ambrosianische Bibliothek | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Titel
Elemente zu Mailand:

Die Stadt Mailand.

[Stadtteile, Plätze etc.]

[Bauwerke.]

[Bevölkerung und Erwerbszweige.]

[Öffentliche Anstalten.]

Geschichte.

Mailand

Höhenschichten der Alp

Bild 1.394a: Höhenschichten der Alpen
* 5 Alpen.

[* 2] (Milāno, lat. Mediolanium), ital. Provinz in der Lombardei, grenzt im N. an die Provinz Como, im O. an Bergamo und Cremona, im S. an Piacenza und Parma, [* 4] im W. an Novara und hat ein Areal von 2992 qkm (n. Strelbitsky 3143 qkm oder 57,1 QM.), wovon der überwiegende Teil der lombardischen Ebene und nur ein kleiner Teil dem den Alpen [* 5] südlich vorgelagerten Hügelland angehört. Von größern Flüssen bilden Po, Ticino und Adda nur die Grenzen [* 6] der Provinz, das Innere derselben wird von kleinern, im Sommer wasserarmen Flüssen, wie Olona, Lambro etc., außerdem aber von einem reichen Netz von Bewässerungs- und Schiffahrtskanälen erfüllt.

Andre Verkehrswege, wie Straßen und Eisenbahnen, sind reichlich vorhanden. Die Haupterwerbszweige bilden eine außerordentlich ergiebige Wiesenkultur, welche oft siebenmalige Mahd im Jahr gestattet und mit bedeutender Viehzucht, [* 7] Butter- und Käsebereitung im Zusammenhang steht, der Reisbau, welchem etwa 550 qkm gewidmet sind, die Maulbeerbaum- und Seidenzucht; außerdem Getreide-, Flachs-, Obst- und Weinbau, die weitere Verarbeitung der Seide, [* 8] Baumwollmanufaktur, Papierfabrikation [* 9] und andre Industriezweige. Die Provinz zerfällt in die fünf Kreise: [* 10] Abbiategrasso, Gallarate, Lodi, und Monza. S. Karte »Oberitalien«. [* 11]



Mailand (Stadtteile, P

Bild 11.110: Mailand (Stadtteile, Plätze etc., Bauwerke)
* 2 Seite 11.110.

Die Stadt Mailand.

(Vgl. beifolgenden Stadtplan.)

Die gleichnamige Hauptstadt liegt in weiter, fruchtbarer Ebene, 120 m ü. M., an dem Flüßchen Olona, welches durch den Kanal [* 12] Naviglio grande mit dem Ticino und dem Lago Maggiore, durch den Kanal von Pavia gleichfalls mit dem Ticino, durch den Kanal Martesana mit der Adda und dem Comersee in Verbindung steht, und ist Knotenpunkt der oberitalienischen Eisenbahnen, welche von dem 1864 eröffneten Zentralbahnhof nach allen Richtungen

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ausgehen. Das Klima [* 14] ist nicht ungesund, aber im Sommer oft drückend heiß, im Winter sehr kalt. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 12,8° C.; die Monatstemperaturen bewegen sich zwischen 23,8 und 0,7° C. Die Regenmenge beträgt 983 mm (62 Regentage); Schnee [* 15] fällt an 18 Tagen. Durch seine geographische Lage als Mittelpunkt der Poebene, durch die Fruchtbarkeit seiner Umgebung und durch seine Industrie war Mailand schon im Altertum eine blühende Stadt. Von den Italienern »la grande« genannt, charakterisiert sie sich unter den italienischen Städten durch das Walten modernen Lebens in seiner vollsten Bewegung. Sie übertrifft an Handel, Industrie, Verkehr, an Reichtum und Wohlthätigkeitsanstalten alle andern italienischen Städte.

[Stadtteile, Plätze etc.]  

Mailand bildet ein fast kreisförmiges Ganze von 12,348 m Umfang und ist von breiten, mit Bäumen bepflanzten Wällen umgeben, welche die Stadt von den Vororten, den Corpi Santi, trennen. Ein Kanal scheidet die eigentliche Stadt von den ehemaligen Vorstädten. Die Altstadt enthält neben engen, unregelmäßigen Gassen breite, mit schönem Pflaster und Fahrbahnen von starken Steinplatten versehene Straßen mit stattlichen Palästen und eleganten Läden.

Das Zentrum der Stadt und des Verkehrs ist der 1870 nach dem Plan Mengonis erweiterte große Domplatz, welcher den Glanzpunkt der Stadt, den Dom, mit imposanten Gebäuden und an der Nord- und Südseite mit hoch gewölbten Arkaden umgibt. Der prächtige Bogengang der Galleria Vittorio Emmanuele (s. unten) führt von da zur Piazza della Scala (mit dem Denkmal Leonardo da Vincis). Westlich stößt an den Domplatz die Piazza dei Mercanti, der älteste Stadtmittelpunkt von Mailand. Die schönsten Straßen sind der belebte Corso Vittorio Emmanuele mit seiner Fortsetzung, dem stattlichen Corso Venezia, dann die Via Torino, Corso di Porta Romana, die Via Alessandro Manzoni und die anschließenden Corsi di Porta Nuova und Principe Umberto.

Unter den 14 Thoren ist das prachtvollste der Arco della Pace oder del Sempione, welcher 1807 zur Verherrlichung der Thaten Napoleons I. (von Cagnola) aufgeführt, dann 1814 dem Frieden geweiht wurde. Er ist nach dem Muster der römischen Triumphbogen in weißem Marmor ausgeführt, enthält zahlreiche Skulpturen und trägt auf der Plattform eine Friedensgöttin mit sechsspännigem Siegeswagen (von Sangiorgio). Schöne Thore sind auch die Porta Venezia mit Reliefs und Statuen (1828) und die 1861 restaurierte Porta Ticinese mit schönem Relief.

Karten zur Geschichte

Bild 9.67a: Karten zur Geschichte Italiens
* 16 Italiens.

[Bauwerke.]  

Von den 85 Kirchen ist die hervorragendste der Dom, die glänzendste gotische Kathedrale Italiens [* 16] und nächst der Peterskirche die größte Kirche des Landes. In ihrem Plan weist sie große Verwandtschaft mit dem Kölner [* 17] Dom auf, doch zeigen namentlich das Vorherrschen der wagerechten Linien und die Häufung des Ornamentalen die völlige Veränderung des gotischen Baustils durch die lombardischen Baumeister. Er wurde 1386 unter Johann Galeazzo Visconti begonnen.

Als Baumeister werden sodann Hans v. Fernbach, Nikolaus Bonaventis, Heinrich v. Gmünd, [* 18] Ulrich Füssinger, Johann Niesenberger, dann in der Zeit der Renaissance Dolcebuono Solari und Pellegrino Tibaldi, bis 1616, genannt. Napoleon I. endlich ließ 1805-13 den Dombau durch Ausführung der neuen Fassade und des Mittelturms vollenden. Gegenwärtig ist die Wiederherstellung der Fassade im alten gotischen Stil des Doms projektiert. Das Äußere des Doms übt durch das prachtvolle Material (weißer Marmor vom Lago Maggiore), durch die zahlreichen am Dach [* 19] emporsteigenden Spitztürme und durch die verschwenderische Fülle von Bildwerken (6000) einen überwältigenden Eindruck aus.

Halle

Bild 8.22a: Halle
* 20 Halle.

Das baulich bedeutendere Innere wirkt als mächtige, weite Halle. [* 20] Es ist ein fünfschiffiges Langhaus, welches von einem dreischiffigen Querbau durchschnitten wird und 148 m in der Länge, 88 m in der Breite [* 21] (des Querschiffs) und bis zur Turmspitze 108 m in der Höhe mißt. Die hohen Pfeiler (52) tragen schwere Tabernakel mit Statuen. Sehenswerte Kunstwerke im Innern sind: das Denkmal des Kanonikus Vimercati, die Grabmäler der Brüder Giovanni und Gabriele de' Medici, das Standbild des geschundenen Bartholomäus, das Denkmal des Kardinals Caracciolo, Altarreliefs von Agostino Busti, die Statue Pius' IV., der siebenarmige Bronzeleuchter, ein vollendetes spätmittelalterliches Dekorationsstück, etc. Von der obersten Galerie des Mittelturms genießt man eine köstliche Aussicht auf die Stadt, die lombardische Ebene und die Alpenkette.

Vgl.   Franchetti, Storia e descrizione del duomo di Milano (Mail. 1821);

Rupp und Bramati, Descrizione storico-critica del duomo di Milano (das. 1823).

Unter den übrigen Kirchen verdienen noch Erwähnung: die von San Lorenzo, ein altchristlicher Bau aus dem 4. Jahrh. mit kühner Pfeiler- und Kuppelkonstruktion, vor welcher ein altrömischer Portikus von 16 kannelierten korinthischen Marmorsäulen (wahrscheinlich Thermenreste) steht;

Sargon - Sarkophag

Bild 14.329: Sargon - Sarkophag
* 22 Sarkophag.

die frühromanische Kirche Sant' Ambrogio, an deren Hauptaltar neun Kaiser die Eiserne Krone empfingen, mit Vorhof, Mosaiken und Altarbekleidung aus dem 9. Jahrh., reicher Marmorkanzel und altem Sarkophag [* 22] mit Reliefs;

San Fedele, ein einfacher Bau Pellegrinis (von 1560);

Monastero Maggiore (1503 bis 1519 erbaut und mit schönen Fresken von Bern. [* 23] Luini und seiner Schule versehen);

Santa Maria delle Grazie aus dem 15. Jahrh., nach Bramantes Plan ergänzt, mit weiter Kuppel und schöner Außendekoration (daneben im ehemaligen Refektorium das berühmte Abendmahl von Leonardo da Vinci);

San Satiro mit herrlicher Sakristei von Bramante und die jüngste der Kirchen Mailands, San Carlo, eine runde Kuppelkirche mit stattlichem Säulenvorbau (1836-47 von Amati erbaut).

Unter den Palästen ist in erster Reihe der Palazzo di Brera zu nennen, im 12. Jahrh. als Ordenshaus der Humiliaten errichtet und nach der Aufhebung dieses Ordens durch Pius V. (1571) in ein Jesuitenkollegium umgewandelt, jetzt der Kunstpalast von Mailand, mit großem Säulenhof, welcher mit zahlreichen Statuen und in der Mitte mit dem Bronzestandbild Napoleons I., nach dem Modell Canovas 1810 gegossen, geschmückt ist. Der Palast enthält die berühmte Pinakothek, welche unter der Napoleonischen Herrschaft entstand und als Hauptschätze Raffaels Sposalizio, Leonardo da Vincis Christuskopf, die Fresken von Bernardino Luini und Gaudenzio Ferrari und Bilder von Mantegna, Gentile und Giovanni Bellini, Cima, Crivelli, Lorenzo Lotto, Guercino, Albani, Tizian, van Dyck u. a. enthält. Außerdem befindet sich hier das archäologische Museum (darin unter andern das schöne Grabdenkmal von Gaston de Foix von Ag. Busti), eine Sammlung von Gipsabgüssen, eine Münzsammlung, die Bibliothek mit 155,000 Bänden, das Observatorium und die Akademie der schönen Künste.



Mailand (Bevölkerung,

Bild 11.111: Mailand (Bevölkerung, Erwerbszweige, Wohlthätigkeits-, Bildungsanstalten)
* 25 Seite 11.111.

[* 2] ^[Abb.: Wappen [* 24] von Mailand.]

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In dem ehemaligen Cistercienserkloster des heil. Ambrosius befindet sich die berühmte Biblioteca Ambrosiana, 1609 durch den Kardinal Federigo Borromeo gegründet, mit über 160,000 gedruckten Werken, 15,000 Manuskripten (darunter der Homerische Kodex aus dem 4. Jahrh.), einer Sammlung von Kupferstichen, Kartons, Handzeichnungen und Gemälden (darunter L. da Vincis Bildnis der Bianca Maria, Raffaels Studienkarton zur Schule von Athen). Von Palästen sind noch zu erwähnen: Palazzo reale, das 1771 umgebaute ehemalige Schloß der Visconti mit altem Turm und [* 26] Fresken von Bern. Luini, Andrea Appiani u. a.;

der erzbischöfliche Palast, unter Carlo Borromeo 1570 durch Pellegrini umgebaut, mit schönem Hof; [* 27]

der Munizipalpalast, ein 1558 von Galeazzo Alessi erbautes Meisterstück der Spätrenaissance;

der Palazzo della Ragione, ehemals Gerichtshalle, jetzt das Notariatsarchiv enthaltend;

Palazzo Poldi-Pezzoli mit sehenswertem Museum, welches namentlich vorzügliche Gemälde aus der Schule Leonardo da Vincis, dann Waffen [* 28] und kunstgewerbliche Objekte enthält;

Palazzo Serbelloni-Busca, 1794 von Cantoni erbaut;

Palazzo Ciani mit Reliefs aus der modernen Befreiungsgeschichte Italiens;

Villa reale, 1790 erbaut und Napoleon I. geschenkt, gegenwärtig Eigentum des Königs;

Broletto, einst der Palast des Generals Carmagnola, später Munizipalpalast, seit 1860 Finanzgebäude;

das Museo Civico (mit reicher naturgeschichtlicher Sammlung) und der Salone (mit der städtischen Kunstsammlung, namentlich Münzen [* 29] u. Gemälde enthaltend);

das neue Sparkassengebäude.

Kreuz (religiöses Symb

Bild 10.198: Kreuz (religiöses Symbol)
* 30 Kreuz.

Ein großartiges Bauwerk ist die Galleria Vittorio Emmanuele, ein 1865-67 von Mengoni erbauter Bogengang, welcher ein 14,5 in breites Kreuz [* 30] mit kürzern Seitenarmen (195 m zu 105,5 m) bildet und vier Paläste auseinander hält, die im Erdgeschoß mit Cafés und Kaufläden ausgestattet sind. Die elektrisch beleuchtete Halle ist einer der beliebtesten Spaziergänge der Mailänder. Unter den Theatern ist am bedeutendsten das 1777 von Piermarini erbaute Opernhaus della Scala, nach San Carlo in Neapel [* 31] das größte Theater [* 32] Italiens.

Andre Theater sind: Canobbiana, Alessandro Manzoni, Dal Verme;

dann 7 kleinere Theater und die 1806 für Volksspiele erbaute Arena, welche 30,000 Zuschauer faßt.

Südlich davon liegt das Kastell, aus dem 15. Jahrh., jetzt Kaserne. Der beliebteste Spaziergang sind die Giardini pubblici mit reicher Baum- und Wiesenanlage, kleinem See und zoologischem Garten. [* 33] Nördlich von der Stadt liegt der von Maciacchini angelegte Friedhof mit schönen Grabmälern. In neuester Zeit sind auf den Plätzen der Stadt mehrere Denkmäler errichtet worden, so die Standbilder Cavours (1865), des Kardinals Borromeo (1865), des Rechtsgelehrten Beccaria (1871) und des Leonardo da Vinci (1872), das Denkmal für das Gefecht von Mentana auf der Piazza Santa Marta (1880) und das Monument Manzonis auf der Piazza San Fedele (1883).

Getreide (Zusammensetz

Bild 7.264: Getreide (Zusammensetzung, Nahrungswert etc.)
* 34 Getreide.

[Bevölkerung und Erwerbszweige.]  

Mailand zählt (1881) 214,004, mit den Corpi Santi, der die Vororte von Mailand umfassenden Gemeinde, 321,839 Einw. und steht mit seiner Bevölkerungszahl unter den italienischen Städten nur hinter Neapel zurück. Die Stadt ist ein bedeutender Industrie- und Handelsplatz und bildet das wichtigste Emporium für den lombardischen Handel in roher Seide, außerdem in Baumwollstoffen, Getreide, [* 34] Reis und Käse. Der Wert der Wareneinfuhr über das Zollamt Mailand betrug 1885: 92 ⅔ Mill. Lire.

Auf die in Mailand befindlichen drei Trockenanstalten entfielen 1886 fast 4 Mill. kg Seide (etwa ¾ der gesamten Seidenbewegung Italiens). Hervorragende Gegenstände der Fabrikation sind Samt und Seidenstoffe, Bänder, Posamentierwaren, Hüte, Papier, Spielkarten, Gold-, Silber- und Bronzearbeiten, Eisenwaren, Maschinen, wissenschaftliche Instrumente, Tischler- und Drechslerarbeiten, Wagen, Leder, Fayence, [* 35] Porzellan (Fabrik im Vorort San Cristoforo); chemische Produkte, Seife, Zündwaren; außerdem hat eine Tabaksfabrik, eine Münze und 36 Buchdruckereien, welche mit einem sehr ausgebreiteten Buchhandel in Verbindung stehen.

Turin (Provinz) - Turi

Bild 15.912: Turin (Provinz) - Turin (Stadt)
* 37 Turin.

Die Großindustrie, namentlich die Fabrikation von Garnen und Geweben in Baumwolle, [* 36] Schafwolle und Leinen, hat ihre Produktionsstätten meist auf das Land verlegt, behielt aber in der Stadt ihren geschäftlichen Mittelpunkt. Den Interessen des Verkehrs dienen große Lagerhäuser, eine Handels- und Gewerbekammer, eine Börse, Hauptstellen der italienischen Notenbanken, mehrere Kredit- und Volksbanken, ein großes Leihhaus, eine bedeutende Sparkasse (mit 112 Filialen und Einlagen von über 300 Mill. Lire), zahlreiche gewerbliche Unterstützungsvereine, Versicherungsanstalten und Aktiengesellschaften, endlich als Verkehrsmittel das reichverzweigte Eisenbahnnetz mit Linien nach Lecce, Como, dem St. Gotthard, Arona, Turin, [* 37] Alessandria, Genua, [* 38] Piacenza, Venedig [* 39] und Bergamo sowie die Dampftramways nach den benachbarten lombardischen Städten. Bei den meisten Neuerungen, welche der moderne Verkehr ins Leben gerufen hat, ist Mailand für Italien [* 40] tonangebend geworden. So liefert es das größte Kontingent zum Postverkehr; Telephone, städtische Pferdebahnen und elektrische Beleuchtung [* 41] haben in keiner andern Stadt Italiens so rasche Verbreitung gefunden wie hier. In der Feuerbestattungsfrage ist es allen Ländern vorangeeilt, indem es 1876 den ersten Verbrennungsofen aufstellte.

[Öffentliche Anstalten.]  

Unter den Wohlthätigkeitsanstalten (zusammen 360, welche über nahezu 170 Mill. Lire verfügen) sind die bedeutendsten: das allgemeine Krankenhaus [* 42] (Ospedale maggiore), ein kolossaler Bau mit schöner Fassade (1448 gegründet), mit 2500 Betten, nebst einem Gebär- und Findelhaus;

ein Spital der Barmherzigen Brüder, mit besonders schöner innerer Einrichtung, und ein solches der Barmherzigen Schwestern;

ein königliches Taubstummeninstitut, Blindeninstitut, Irrenhaus, 2 Waisenhäuser und ein großes Armenversorgungshaus. An Unterrichts- und Bildungsanstalten besitzt es eine wissenschaftlich-litterarische Akademie, welche ihrem Wesen nach einer philosophischen Universitätsfakultät gleichsteht, aber schwach (von ca. 45 Hörern) besucht wird, ein höheres technisches Institut, eine Ackerbauschule, eine Tierarzneischule, eine Hebammenschule, ein Seminar, 2 Lycealgymnasien, ein städtisches Kollegium, ein Nationalkonvikt, 3 technische Schulen, die sehr zahlreich besuchte Akademie der schönen Künste, eine Kunstgewerbeschule, ein Gewerbeinstitut, ein Militärkollegium, 2 Kollegien für Mädchen, das Musikkonservatorium, zahlreiche Elementarschulen und viele Privatlehranstalten, mehrere öffentliche Bibliotheken (darunter die bereits erwähnte Biblioteca Ambrosiana und die Biblioteca Nazionale im Palast Brera), die beiden städtischen Museen, einen botanischen Garten, das königliche lombardische Institut der Wissenschaften und Künste, das Athenäum, die Italienische Gesellschaft der Naturwissenschaften, die physikalisch-medizinisch-statistische Akademie, die Patriotische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften und Künste und den Lombardischen Verein für politische Ökonomie. Mailand besitzt

Fortsetzung Mailand: → Seite 11.112 || mehrere Theateragenturen, welche den italienischen und vielen überseeischen Theatern den Bedarf