Anaximander | eLexikon
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Anaximander - Ancachs
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1 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Anaximander | griech. Philosoph und Naturforscher aus Milet, geb. 611, gest. bald nach 546 v. Chr., Schüler / 255 |
Anaximander
255 Wörter, 1'854 Zeichen
Anaximander,
griech. Philosoph und Naturforscher aus Milet, geb. 611, gest. bald nach 546 v. Chr., Schüler des Thales, war der erste, der zu einer wirklich einheitlichen Weltauffassung gelangte. Er nahm einen beschaffenheitslosen oder indifferenten (seiner Beschaffenheit nach unbestimmten) Urstoff, das Unendliche (griech. ápeiron), an, aus dessen Selbstentzweiung die Einzeldinge mit ihren entgegengesetzten Eigenschaften (warm und kalt, trocken und feucht u. s. w.) hervorgingen und in den sie sich auch wieder auflösen müßten.
Unverkennbar ist die merkwürdige Einheitslehre der Eleatischen Philosophie (s. d.) aus A.s Lehre [* 2] hervorgegangen, während Anaximander andererseits auf Heraklit ersichtlich großen Einfluß geübt hat. Auch die Einzelheiten der Welterklärung A.s zeigen bereits ein hochentwickeltes Denken. Vom Unendlichen löste sich zuerst eine Masse, die durch den ersten Gegensatz, den des Warmen und Kalten, sich gliederte, so daß die Erde als fester Kern umgeben wurde von einer Luftmasse und samt dieser eingeschlossen in eine Feuerrinde.
Die Sonne
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* 3
Sonne.Losgerissene Stücke der letztern, die in die Luftschicht eindrangen, schlössen sich zusammen zu Ringen oder Gürteln, die wieder in Luftringe eingeschlossen sind; durch Öffnungen der letztern strömt Feuer aus wie durch die Mündung eines Blasebalges, das sind Sonne, [* 3] Mond [* 4] und Sterne. (Daraus entstand die Sphärentheorie der Pythagoreischen Philosophie, s. Pythagoras.) Abstände und Größen der Gestirne versuchte Anaximander mit Hilfe der Sonnenuhr [* 5] zu messen. Die Schiefe [* 6] der Ekliptik hat er gekannt und zu erklären versucht. Die Erde hielt er für eine platte Scheibe, in der Mitte des Weltraums festgehalten durch den gleichen Abstand von dessen Grenzen. [* 7] Die Geschlechter der lebenden Wesen bilden sich in allmählichem Fortschritte von den niedersten Formen zu höher und höher organisierten.