Andersen | eLexikon | Litteratur - Nordische Literaturen - Dänemark
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Andersen - Andersson
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4 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Andersen | Hans Christian, dän. Dichter, geb. 2. April 1805 zu Odense auf Fünen, war der Sohn eines armen / 442 |
Andersen _2 | 1) Hans Christian. Sein "Briefwechsel mit dem Großherzog Karl Alexander von Sachsen und / 157 |
Andersen _3 | # Hans Christian, dän. Dichter, geb. 2. April 1805 zu Odense als Sohn eines armen Schuhmachers, / 613 |
Andersen _4 | # Karl, dän. Dichter, geb. 26. Okt. 1828 zu Kopenhagen, wo er die Rechte studierte, 1860 Assistent / 141 |
Andersen
1'353 Wörter, 9'531 Zeichen
Litteratur — Nordische Literaturen — Dänemark
Andersen,
Hans Christian, dän. Dichter, geb. 2. April 1805 zu Odense [* 2] auf Fünen, war der Sohn eines armen Schuhmachers, nach dessen Tod er sich 1819 nach Kopenhagen [* 3] begab, um dort sein Glück zu machen. Er gewann das Interesse bedeutender Männer, besuchte mit deren Unterstützung eine lateinische Schule und erregte bald durch verschiedene Publikationen, z. B. die Satire »Die Fußreise nach Amak« (3. Aufl. 1829),
Paris
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* 4
Paris.das Vaudeville »Die Liebe auf dem Nikolaiturm« und mehrere Gedichtsammlungen, allgemeines Aufsehen. Im J. 1833 begab er sich, mit einem königlichen Reisestipendium versehen, über Paris [* 4] und die Schweiz [* 5] nach Rom, [* 6] wo er mit Thorwaldsen Freundschaft schloß und seinen Roman »Der Improvisator« (1834) verfaßte, dem bald darauf die Romane: »O. T.« (1836) und »Nur ein Geiger« (1837) nachfolgten. Daneben erschienen von ihm: »Scheiden und Begegnen«, ein idyllisches Drama (1836);
»Drei Gedichte« (1838);
das Vaudeville »Der Unsichtbare auf Sprogö« (1839);
das romantische Drama »Der Mulatte« und das »Bilderbuch ohne Bilder« (1840).
Weniger Beifall als die genannten Werke fand das Trauerspiel »Das Maurenmädchen«. Verstimmt über mancherlei Angriffe von seiten der Kritik, unternahm Andersen 1840 eine zweite Reise nach Italien [* 7] und dem Orient, die er mit poetischem Geist in »Eines Dichters Bazar« (1842) schilderte, und gab dann mehrere Sammlungen seiner vielgelesenen »Märchen« sowie die dramatische Märchendichtung »Die Blume des Glücks« heraus, die auch mit Beifall aufgeführt wurde. Neue Reisen führten ihn in den folgenden Jahren nach Paris (1843),
wiederholt nach Deutschland [* 8] (1844-1846),
Neapel (Provinz, Stadt
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* 9
Neapel.von neuem nach Rom und nach Neapel [* 9] (1846),
nach England (1847) und nach Schweden [* 10] (1849). Von litterarischen Produkten erschienen weiter: das mythische Drama »Ahasverus« und der Roman »Die zwei Baronessen« (1848);
verschiedene Reiseschilderungen (z. B. »In Schweden«, 1851);
seine Autobiographie: »Das Märchen meines Lebens« (1855);
der Roman »Sein oder Nichtsein« (1857);
»Neue Märchen und Geschichten« (1858-61, 4 Bde.) u. a. Im J. 1861 trat er eine vierte Reise nach Rom an, besuchte 1862 die bedeutendsten Städte Spaniens (vgl. »In Spanien«, [* 11] 1864) und machte von da sogar einen Ausflug nach Afrika. [* 12]
Kraft [unkorrigiert]
![Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert] Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/60/60_0671.jpeg)
* 13
Kraft.Seitdem lebte er ruhig in Kopenhagen, wo er 6. Aug. 1875 starb. Zartheit und Tiefe des Gemüts sind das Charakteristische in Andersens schriftstellerischer Individualität, und diese Eigenschaften machen ihn zu einem echten, wenn auch nicht großen Dichter. Seine Lieder sind innig und von einem deutsch-elegischen Gepräge. Auf der Bühne hat Andersen nicht Fuß fassen können; seinen Dramen fehlen die Kraft [* 13] der Charakteristik und technisches Geschick. Weit besser gelungen sind seine Romane, unter denen »O. T.« wegen der lebendigen Schilderung nationaler Sitten und »Der Improvisator« als treffliches psychologisches Gemälde besondere Hervorhebung verdienen. Als die vorzüglichste aber unter seinen poetischen Leistungen werden von vielen seine »Märchen« angesehen. Andersens »Gesammelte Werke« erschienen 1853-1862 in 23 Bänden; deutsch, vom Verfasser selbst besorgt, Leipz. 1853-72 in 50 Bänden.