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Anjou | eLexikon | Geographie - Frankreich - (Die hier fehlenden s. unter Geschichte )

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Anis - Anjou

Bild 1.595: Anis - Anjou
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Anjou(spr. angschu), ehemaliges Gouvernement im nordwestlichen Frankreich, auf beiden Seiten der / 357
Anjou _2(spr. angschuh), ehemalige, von Maine, Bretagne, Poitou und Touraine umgebene Provinz des nordwestl. / 304

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Anjou

661 Wörter, 4'281 Zeichen

Geographie — Frankreich — (Die hier fehlenden s. unter Geschichte )

Anjou

(spr. angschu), ehemaliges Gouvernement im nordwestlichen Frankreich, auf beiden Seiten der untern Loire, wo diese die Maine aufnimmt, gelegen und von Maine, Bretagne, Poitou und Touraine umgeben, war 8975 qkm (163 QM.) groß mit etwa 400,000 Einw. und umfaßte das jetzige Departement Maine-et-Loire nebst Teilen der Departements Indre-et-Loire, Mayenne und Sarthe. Hauptstadt war Angers. Anjou (lat. Andegavum) wurde einst von den Andegaven bewohnt und von den Römern unterworfen.



Ankäos - Anker

Bild 1.596: Ankäos - Anker
* 4 Seite 1.596.

Später herrschten hier Grafen, deren Geschlecht 1060 erlosch. Besitztümer und Titel gingen durch eine Schwester des letzten männlichen Sprößlings an das Haus Gatinais über, dem Gottfried V., der Ahnherr der Plantagenets (s. d.), angehörte. Er hinterließ Anjou und die Normandie 1151 seinem ältern Sohn, Heinrich, der 1154 als Heinrich II. den Thron [* 2] von England bestieg, wo seine Nachkommen bis 1485 regierten. Anjou ging schon 1204 unter Johann ohne Land mit der Normandie und fast allen britischen Besitzungen in Frankreich an Philipp II. August verloren. König Ludwig IX. belehnte damit seinen Bruder Johann und nach dessen frühzeitigem Tod 1246 seinen zweiten Bruder, Karl, Grafen von Provence, der später König von Neapel [* 3]

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und Stammvater des ältern Hauses Anjou daselbst wurde. Seine Enkelin Margarete brachte die Grafschaft Anjou ihrem Gemahl Karl von Valois, dem Bruder Philipps IV. von Frankreich, zu, und dieser erhob sie 1297 zur Pairie. Margaretens und Karls Sohn ward 1328 als Philipp VI. König von Frankreich, wodurch die Linie Valois auf den französischen Thron gelangte und zugleich Anjou wieder mit der Krone vereinigt wurde. König Johann II. erhob es zu einem Herzogtum und gab es seinem zweiten Sohn, der als Ludwig I. 1382 König von Neapel und Stammvater des jüngern Hauses Anjou daselbst wurde.

Das Herzogtum gehörte nun den Königen von Neapel, bis es nach dem Tod Renés II. (1480) von Ludwig XI. faktisch in Besitz genommen und für immer mit der französischen Krone vereinigt wurde. Seitdem führte gewöhnlich ein Prinz von Frankreich den Titel eines Herzogs von Anjou, so Heinrich III. vor seiner Thronbesteigung, dann Philipp, zweiter Sohn des Dauphins, Enkel Ludwigs XIV., der 1701 als Philipp V. König von Spanien [* 5] ward. Das Land hatte vor der Revolution sein eignes Recht und stand unter dem Parlament von Paris. [* 6]