Anker | eLexikon | Volkswirtschaft - Münzwesen, Maße und Gewichte - Hohl- und Körpermaße
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Anjou-Plantagenet - An

7 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Anker | # Flüssigkeitsmaß, besonders für Wein und Branntwein, = ¼ Ahm oder Ohm: / 136 |
Anker _2 | # Hauptstück der Grundtakelage, welche dazu dient, das schwimmende Schiff an einem bestimmten / 1206 |
Anker _3 | # Matthias Joseph, Geolog, geb. 1772 zu Graz, war zuerst Kreischirurg daselbst, später Professor / 81 |
Anker _4 | §. 1. In I) eigentlichem Verstande ist es ein eisernes Werkzeug, welches an einem Seil bei / 190 |
Anker _5 | Albert, Genremaler, geb. 1. April 1831 zu Jus bei Neuenburg in der Schweiz, widmete sich anfangs / 94 |
Anker _6 | # ein Weinmaß (zum Teil auch Branntweinmaß) von verschiedener Größe und nur in Dänemark, / 136 |
Anker _7 | # im Schiffswesen das Werkzeug, welches von einem Schiffe mittels einer Kette oder eines Taues / 1144 |
Anker
2 Seiten, 2'987 Wörter, 19'660 Zeichen
Volkswirtschaft — Münzwesen, Maße und Gewichte — Hohl- und Körpermaße
Anker,
Anker - Anklagejury

* 2
Anker.[* 2] ein Weinmaß (zum Teil auch Branntweinmaß) von verschiedener Größe und nur in Dänemark, [* 3] Rußland, sowie bis Ende 1891 auch in Finland noch von gesetzlicher Geltung. In Dänemark ist der Anker gesetzlich = 38¾, im Großhandel aber = 39 Pott, also = 37,437 (37,079) l. In Rußland hat der Anker 3 Wedro = 36,898 l, in Finland 39,260 l. In England heißen bei Branntwein 10 Imperial-Gallons (= 45,436 l) ebenfalls ein Anker. Der in den niederländ. Kolonien und in Südafrika [* 4] noch vorkommende alte Amsterdamer Anker enthält 38,806 l. Unter den bis Ende 1871 in den norddeutschen Staaten gesetzlich geltenden Maßen war der Anker auch und zwar von verschiedener Größe. Der preuß. von 30 Quart, [* 5] die Hälfte des preuß. Eimers, war = 34,351 l. Fast überall hießen 4 Anker ein Ohm und 6 Anker ein Oxhoft.
Anker,
Schiff II

* 6
Schiffe.im Schiffswesen das Werkzeug, welches von einem Schiffe [* 6] mittels einer Kette oder eines Taues in die Tiefe gelassen wird, sich vermöge seiner Gestalt und Schwere im Grunde eingräbt und dadurch das Schiff [* 7] festhält. Die Hauptteile eines Anker sind der Schaft, die Arme mit den Flüen (Flügeln) und der Stock. Erstere beide sind aus Schmiedeeisen verfertigt. Der Stock besteht bei den Anker neuern Modells aus Eisen, [* 8] bei den schwerern ältern Modells aus Holz. [* 9] An dem untern Ende des Schaftes, der das Mittelstück des Anker nach altem Modell, Admiralitätsanker genannt, bildet, gehen die Arme bogenförmig aus und endigen in die schaufelförmigen, mit einer Spitze zum Eingraben versehenen Flüen.
Der Stock ist senkrecht zu den Armen um den obern Teil des Schaftes befestigt. Ist er von Eisen, so geht er durch ein Loch im Schaft; die hölzernen Stöcke sind aus zwei Hälften zusammengesetzt, die um den viereckigen Schaft gelegt und durch eiserne Bänder zu einem Ganzen verbunden werden Der Stock ist länger als die Sehne zwischen den beiden Flüen, so daß er sich, sobald die Ankerkette oder das Tau straff gezogen wird, in eine wagrechte Lage wirft. Dadurch wird eine der Flüen dem Grunde zugekehrt und zum Eingreifen gebracht.
Der Schaft ragt über den Stock hinaus und hat hier eine runde Öffnung zur Aufnahme eines beweglichen eisernen Ringes, des Röhrringes, in dem die Ankerkette oder das Tau befestigt ist. Alle größern Schiffsanker haben nur zwei Arme, dagegen Bootsanker und Anker für Flußfahrzeuge deren fünf bis sechs, dann fehlt ihnen der Stock; letztere heißen Draggen. Bisher waren die Arme fest an den Schaft geschmiedet. In neuerer Zeit macht man sie auch beweglich, indem man die als ein Ganzes geschmiedeten Arme durch einen Bolzen mit dem untern Ende des Schaftes verbindet.
Die Folge dieser Konstruktion, Porteranker genannt, ist, daß, wenn sich der eine Arm eingräbt, der andere sich nach unten biegt, bis die Spitze seiner Flüe gegen den Schaft liegt. Man will hierdurch einen «unklaren» Anker vermeiden. Hierüber s. Vertäuen. Eine andere Konstruktion ist das System von Martin. Die aus einem Stück geschmiedeten Flüen sind in der Weise durch ein Scharnier mit dem Stock verbunden, daß die durch sie gelegte Ebene nicht wie bei den übrigen Anker senkrecht, sondern parallel zur Ebene des Stocks liegt.
Ankerboje - Ankerkette

* 12
Seite 51.649.Der Zweck ist, daß beide Flüen, die sich von der Achse des Stocks nur bis zu einem gewissen Winkel [* 10] entfernen können, in den Grund eingreifen und dadurch die Haltekraft des Anker verdoppeln. Die Folge davon ist, daß das Gewicht des ganzen Anker bedeutend verringert werden kann (etwa 30 Proz.), letzterer daher sowohl billiger als leichter zu handhaben ist. Außerdem haben die Martinsanker den Vorteil, daß man sie, weil Stock und Flüen sich in dieselbe Ebene legen lassen, viel bequemer am Bord der Schiffe verstauen und befestigen kann. Im Princip ähnlich sind die neuesten stocklosen Anker von Inglefield und Hall. [* 11] ¶
mehr
Die Namen der verschiedenen waren in früherer Zeit, je nach Größe, Lage im Schiffe und Bestimmung, sehr mannigfaltig. In der Neuzeit hat man diese Bezeichnungen vereinfacht und die einzelnen Klassen auch an Größe und Gewicht einander näher gebracht. Die jetzt gebräuchlichen Benennungen sind für die größern Anker eines Schiffs Bug- und Rüstanker, je nachdem sie am Bug oder in den Rüsten des Schiffs ihren Platz haben. Kriegsschiffe führen zwei von jeder Art, Kauffahrteischiffe gewöhnlich nur zwei Buganker und einen Reserveanker, der meistens auf dem Oberdeck liegt.
Winde (Maschine)

* 14
Winde.Bug- und Rüstanker macht man jetzt gleich schwer. Für mittlere Handelsschiffe beträgt ihr Gewicht 1-1½ t, für Fregatten 2½-3 t, für größere Panzerschiffe [* 13] bis zu 5 t. Außerdem unterscheidet man noch den Stromanker und die Warpanker. Ersterer ist leichter als Bug- und Rüstanker und wird dort angewandt, wo man wegen veränderlicher Winde, [* 14] Strömung u. s. w. nur auf kurze Zeit ankert und die mit dem Gebrauche der großen Anker verbundene schwerere Arbeit vermeiden will.
Die Warpanker sind noch leichter und werden zum Warpen (s. d.) benutzt. Man bringt den Warpanker zu diesem Zwecke mit einem Boote aus und zieht dann das Schiff an dem im A. befestigten Tau nach dem gewünschten Punkte hin. Ein Schiff treibt vor seinen Ankern, wenn diese nicht festhalten, sondern Wind oder Strömung das Schiff treiben und den oder die Anker über den Grund nachschleppen. Dies kann sowohl durch unklare Anker als durch schlechte Beschaffenheit des Ankergrundes herbeigeführt werden.
Ein guter Ankergrund darf nicht über 19 m Tiefe haben und muß sandig oder lehmig sein. Auf felsigem Grunde faßt der Anker entweder nicht oder er kann leicht brechen. Zum Verankern von Feuerschiffen (s. d.) und Bojen (s. d.) verwendet man Pilzanker, die sich in weichen Grund ganz einsenken und sehr fest halten, doch schwer zu lichten (heben) sind, oder Steinanker, aus großen Quadersteinen bestehend. Das Lichten der Schiffsanker geschieht durch Einhieven (Eindrehen der Ankerkette mittels des Spills, s. d.). Wenn so der Anker vor der Klüse (s. d.) hängt, wird er mittels zweier Takel, Katt und Fisch genannt, außenbords an der Schiffswand so befestigt, daß er durch eine Hebellösevorrichtung, wenn nötig, sofort wieder fallen gelassen werden kann. Treibanker bestehen aus einem durch Gewichte beschwerten Segel oder Sack und werden von Booten in offener See oder Brandung benutzt, um das Boot gegen das Brechen der Wellenkämme zu schützen.
Gewölbe (Teile, Formen

* 15
Gewölbe.Anker im Bauwesen, eiserne Schienen oder Stangen oder auch hölzerne Balken, die bestimmt sind, Mauer- oder Holzwerken einen festern Zusammenhang zu geben. Man unterscheidet Zuganker, welche der Seitenausweichung von Mauern, Gewölben, Dächern u. s. w. vorbeugen, und Traganker, wodurch Vorbaue, Decken, Gewölbe [* 15] u. s. w. am Herabstürzen oder Herabsinken verhindert werden sollen. Für Mauerwerk werden gewöhnlich eiserne Zuganker angewendet. Diese bestehen aus einer einfachen oder auch aus einer aus mehrern Schienen zusammengesetzten Stange, die an dem einen Ende einen angeschmiedeten oder angeschraubten Kopf besitzt, an dem andern aber mit einer Öse versehen ist, durch welche eine Schließe oder Splint gesteckt wird.
Die Anker laufen entweder innerhalb der Mauern fort, oder sie liegen frei zwischen zwei gegenüberstehenden oder miteinander einen Winkel bildenden Mauern oder Pfeilern, deren Auseinanderweichen sie verhindern sollen. Eine besondere Art der Zuganker bilden die Balkenanker, die an beiden Enden der durch die ganze Gebäudetiefe reichenden Balken angebracht werden (s. Balken). Die Traganker bringt man meist in senkrechter, aber auch in wagerechter Lage an. Die Schließen erhielten im Spätmittelalter und auch in neuerer Zeit oft eine künstlerische Verzierung, besonders an den Wohngebäuden der niederländ. Städte, oder auch die Form von Ziffern (Jahrzahlen); sonst werden sie meist im Putz versteckt.
Mas a Fuera - Maschine

* 16
Maschine.Anker, im Maschinenbau die zur Befestigung einer Maschine [* 16] mit ihrem Fundamente benutzten Bolzen. Diese erhalten auf der einen Seite einen Kopf, mit dem sie sich gegen die in das Mauerwerk eingelassene, meist gußeiserne Ankerplatte anlegen, oder sie werden durch einen sich gegen die Platte stützenden Querkeil gehalten. Am andern Ende haben die Anker Schraubengewinde (Ankerschrauben). Durch Anziehen der Mutter wird die Maschine und Fundament fest verbunden.
Anker, Armatur oder Induktor bei Dynamomaschinen ist der Teil, in dessen Windungen, der sog. Ankerwicklung (s. d.), der Strom entsteht.
Anker des Magneten, s. Elektromagnetismus. [* 17]
Anker, ein Teil der Ankerhemmung (s. Uhren). [* 18]