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Ansatz | eLexikon | Musik - Musikalische Exekution

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Ansatz - Ansbach

Bild 1.613: Ansatz - Ansbach
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2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Ansatzbei Blasinstrumenten, deren Mundstücke nicht in den Mund genommen, sondern nur vor den Mund / 433
Ansatz _2(frz. embouchure), in der Musik die Stellung der Lippen zur Hervorbringung des Tons auf Blasinstrume / 213

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Ansatz

646 Wörter, 4'221 Zeichen

Musik — Musikalische Exekution

Ansatz,

bei Blasinstrumenten, deren Mundstücke nicht in den Mund genommen, sondern nur vor den Mund gebracht werden, die Stellung der Lippen beim Anblasen. Der Ansatz ist bei der Flöte ein ganz andrer als bei den Blechblasinstrumenten, wo die Lippenränder zugleich die Stelle von Zungen vertreten und daher der Ansatz ein sehr verschiedenartiger sein muß, je nachdem hohe oder tiefe Töne hervorgebracht werden sollen. Der Bläser sagt, er habe keinen Ansatz, wenn er nicht völlig Herr seiner Lippen, d. h. aufgeregt, matt etc., ist.

Beim Gesang ist Ansatz die Art und Weise, wie der eine Phrase beginnende Ton hervorgebracht wird, wobei man unterscheidet: a) den Ansatz mit Glottisschluß, bei dem die Öffnung der Glottis (Stimmritze) einen eigentümlichen Gutturallaut (Knack, das hebräische Aleph) dem Ton vorausschickt, und b) den hauchartigen Ansatz, bei dem die Glottis leicht geöffnet ist und dem Ton ein schwacher Hauch vorausgeht. Man nennt auch wohl die Stellung der gesamten bei der Tonbildung und Resonanz beteiligten Kehlkopf-, Gaumen- und Mundteile Ansatz und spricht von einem »gaumigen Ansatz« etc. So viel gelehrte Werke auch schon über Stimmbildung geschrieben sind, so fehlt es doch noch immer an zweifellosen wissenschaftlichen Resultaten und für die Praxis nutzbaren Anhaltspunkten; der beste Gesanglehrer ist noch immer der beste Sänger, d. h. der, welcher alles vormacht.

Die Werke von HelmholtzLehre [* 3] von den Tonempfindungen«, 1862),

Mundhöhle, Nasenhöhlen

Bild 11.879a: Mundhöhle, Nasenhöhlen und Kehlkopf
* 4 Kehlkopf.

Merkel (»Anthropophonik«, 1856) u. a. handeln in der ausführlichsten Weise von den Funktionen der Stimmbänder, von der Zusammensetzung der Vokale aus Obertönen etc., übersehen aber fast gänzlich, daß die Gestalt des Ansatzrohrs, d. h. des den Ton der Stimmbänder verstärkenden Hohlraums vom Kehlkopf [* 4] bis zu den Lippen, auch für denselben Vokal (z. B. für das reine A) sehr verschieden sein kann, je nachdem die weichen Teile des Gaumens etc. sich stellen. Der Sänger weiß, daß er sein A vorn an den Zähnen singen kann, aber auch ganz hinten am Gaumen, daß ersteres einen »flachen«, letzteres einen »gequetschten« Ton gibt (den eigentlichen Gaumenton), und daß die besten Töne diejenigen sind, welche er mitten im Mund fühlt, daß es seine großen Schwierigkeiten hat, einem U, einem hellen E etc. diese Art der Resonanz zu geben, und daß zu gunsten der Rundung und Fülle des Tons häufig dem Vokal etwas von seiner strengen Charakteristik abgezogen werden muß (U wird nach O hin, E nach Ö, I nach Ü hin gefärbt). Das sind Fingerzeige, die der Sänger sofort begreift, und die ihm mehr nützen als alle Hypothesen über die Thätigkeit der Stimmbänder. - In der Mathematik versteht man unter Ansatz die Methode, nach der gegebene Größen in gewisser Ordnung aufgeschrieben werden, um daraus das Resultat der Rechnung nach einer bestimmten Regel zu erhalten.