Anspielung | eLexikon | Philologie und Alterthumskunde - Rhetorik
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Ansitz - Ansteckung
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Anspielung | (lat. Allusion), in der Rede eine abgekürzte Vergleichung, indem man die Vergleichungspartikel / 149 |
Anspielung _2 | oder Allusion, ein Ausdruck, der die Hörer darauf hinführt, an eine bestimmte, ihnen bekannte / 18 |
Anspielung
167 Wörter, 1'150 Zeichen
Philologie und Alterthumskunde — Rhetorik
Anspielung
(lat. Allusion), in der Rede eine abgekürzte Vergleichung, indem man die Vergleichungspartikel wegläßt und auf den ähnlichen Gegenstand direkt hinweist (z. B.: »Er ist ein Salomo« für: »Er ist ein Weiser wie Salomo«; »Er ist über den Rubikon gegangen« für: »Er hat das Äußerste gewagt wie Cäsar, da er über den Rubikon ging«). Zuweilen bezeichnet sie die versteckte Hindeutung auf etwas, wodurch dasselbe scheinbar zufällig und ohne bestimmte Bezeichnung in Erinnerung gebracht wird, z. B. bei Schiller (»Maria Stuart«, IV, 3):
Die Königin hättet Ihr nach Fotheringay ^[richtig: Fotherinhay] | |
Geführt? Nicht doch! Ihr habt die Königin | |
Nicht hingeführt! - Die Königin war es, | |
Die so gefällig war, Euch hinzuführen. |
Dieser Stelle liegt eine versteckte Hindeutung auf das zwischen Maria Stuart und Leicester [* 2] bestehende Verhältnis zu Grunde. Die Anspielung setzt stets genaue Bekanntschaft mit dem Gegenstand, worauf angespielt wird, voraus, weil sie sonst unverständlich sein würde.