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Antoninus | eLexikon | Geschichte - Römisches Reich - Kaiser

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Antonienhütte - Antoni

Bild 1.654: Antonienhütte - Antoninus
Seite 1.654.
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6 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
AntoninusName zweier röm. Kaiser: 1) A. Pius, mit welchen beiden Namen er gewöhnlich benannt wird, / 1323
Antoninus _21) A. Pius. Vgl. Lacour-Gayet, Antonin le Pieux et son temps (Par. 1888). / 14
Antoninus _3# Pius, Titus Aurelius Fulvus Bojonius Arrius A., röm. Kaiser (138-161 n. Chr.), geb. 86 zu Lanuvium, / 294
Antoninus _4# Marcus Annius Verus, am bekanntesten unter dem Namen Marc Aurel, röm. Kaiser (161-180 n. Chr. / 582
Antoninus _5# Liberālis, wahrscheinlich ein Freigelassener des Kaisers Antoninus Pius, verfaßte um 150 n. / 63
Antoninus _6# der Heilige, geb. 1389 zu Florenz, trat 1405 in den Dominikanerorden, war Prior mehrerer Klöster, / 86

Seite 1.654

Antoninus

2 Seiten, 2'362 Wörter, 16'008 Zeichen

Geschichte — Römisches Reich — Kaiser

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Titel
Elemente zu Antoninus:

1) Antoninus Pius, mit welchen beiden Namen er gewöhnlich benannt wird

2) Marcus Aurelius A., geb. 26. April 121 n. Chr.

[1.655] Antoninus Liberalis griech. Grammatiker

Antoninus,

Name zweier röm. Kaiser:

1) Antoninus Pius, mit welchen beiden Namen er gewöhnlich benannt wird, eigentlich Titus Aurelius Fulvus Bojonius Antoninus Pius, Sohn des Titus Aurelius Fulvus, geb. 86 n. Chr. zu Lanuvium, erzogen in Lorium, trat frühzeitig in Staatsämter als Quästor, Prätor, Konsul, war unter Hadrian einer der vier Konsularen, welchen die Verwaltung von Italien [* 3] übertragen wurde, später Prokonsul in Asien [* 4] und von Hadrian 138 nach dem Tod seines ersten Adoptivsohns, Älius Verus, adoptiert und zum Cäsar ernannt. Antoninus selbst mußte den Marcus (Antoninus) Verus, Sohn des Bruders seiner Gemahlin Annia Faustina, und den Lucius Verus, des Älius Verus Sohn, adoptieren.

Rom

Bild 13.903a: Rom
* 5 Rom.

Daß er dem Hadrian nach seinem Tod beim Senat göttliche Verehrung erwirkte, erwarb ihm den Beinamen Pius. Er regierte von 138 bis 161. Er hatte schon vor Antritt der Regierung zahlreiche Beweise seiner Weisheit und Milde gegeben, und so war auch seine ganze Regierung eine Kette von Beweisen gleicher Art. Er sorgte überall für Aufrechterhaltung der Ordnung und Gesetze, wählte die Statthalter der Provinzen mit Einsicht und der sorgfältigsten Rücksicht auf deren Wohl, unterstützte mit Freigebigkeit die von Unfällen betroffenen Städte und Landschaften, erweiterte in Rom [* 5] die Stiftung Trajans für arme Kinder durch Gründung neuer Stellen für Mädchen, die er nach seiner Gemahlin Faustina benannte, bewies auch den Christen eine wohlwollende Duldung und versäumte dabei nichts, was der Glanz des Reichs erforderte. Er vollendete das Mausoleum Hadrians, stellte das Amphitheater, den Tempel [* 6] des Agrippa, die Häfen in Terracina und Cajeta, den Leuchtturm auf der Insel Pharos wieder her, schmückte Lanuvium mit mehreren Tempeln u. dgl. m. Dieselben vortrefflichen Eigenschaften, welche die innere Wohlfahrt des Reichs förderten, gewannen ihm auch nach außen das größte allgemeine Ansehen. Es wird berichtet, daß Fürsten, die um den Thron [* 7] stritten, ihn zum Schiedsrichter machten, daß Völker Gesandtschaften an ihn schickten, um sich den König von ihm zu erbitten, und daß seine Briefe ausreichten, um fremde Fürsten von Einfällen in das römische Gebiet abzuhalten.

Rüstungen und Waffen

Bild 14.100a: Rüstungen und Waffen
* 8 Waffen.

Infolge davon war auch seine Regierung eine fast durchaus friedliche; nur in Britannien wurde gegen die Briganten ein glücklicher Krieg geführt, außerdem bedurfte es nur zur Unterdrückung kleiner vereinzelter Aufstände der Anwendung der Waffen. [* 8] Er starb 161, nach 23jähriger Regierung, 74 Jahre alt. Nach seinem Tod wurden ihm vom Senat alle Ehren zuerkannt, welche je einem Kaiser erwiesen worden waren, und die nachfolgenden Kaiser, bis auf Elagabal, ehrten ihn dadurch, daß sie sich alle den Beinamen Antoninus beilegten. Sein würdiges und achtunggebietendes Äußere stellt sich uns noch in den zahlreich erhaltenen Büsten und Münzen [* 9] dar.

Vgl.   Bossart und Müller, Zur Geschichte des Kaisers Antoninus (Leipz. 1868).



Antoninus Liberalis -

Bild 1.655: Antoninus Liberalis - Antonio
* 10 Seite 1.655.

2) Marcus Aurelius Antoninus, geb. 26. April 121 n. Chr., ein Verwandter Hadrians und des Antoninus Pius, stammte aus einer vornehmen Familie Spaniens, wurde aber in Rom erzogen und gewann schon in seiner Jugend durch seine vortrefflichen Eigenschaften die Gunst sowohl Hadrians als des Antoninus Pius. Er hieß eigentlich Annius Verus, wurde aber noch auf Anordnung Hadrians von Antoninus Pius adoptiert und nannte sich nun Marcus Aurelius Verus Antoninus, wozu bei den Alten häufig noch der Zuname Philosophus gefügt wird. Nach seinem Regierungsantritt wurde er von Antoninus Pius zum Cäsar ernannt und lebte nun mit seinem

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Adoptivvater, der ihm auch seine Tochter Faustina zur Gemahlin gab, in vertrautester Freundschaft, hauptsächlich mit seinen Studien beschäftigt, aber auch an den Regierungsgeschäften thätigen Anteil nehmend. In seinen frühern Jahren widmete er sich unter der Leitung des Cornelius Fronto mit dem größten Eifer den rhetorischen Übungen, wie sie damals betrieben zu werden pflegten; von seinem 25. Lebensjahr an gab er sich aber ganz dem stoischen Philosophen Junius Rusticus hin, der ihn völlig für sich und seine Philosophie gewann. So war er also auch als Kaiser (161-180) durchaus stoischer Philosoph, aber im besten Sinn, indem er sein Leben nach den strengen sittlichen Grundsätzen dieser philosophischen Schule einrichtete und die ihm durch seine Stellung auferlegten Pflichten auf das vollkommenste erfüllte.

Gleichwohl war seine Regierung nicht so glücklich, wie es seine Gerechtigkeit, seine Milde und seine unermüdliche Thätigkeit verdienten. Zwar in den ersten Jahren (161-165) wurden nicht nur die Einfälle der feindlichen Nachbarn in Britannien und am Rhein von den dahin gesandten Feldherren abgewehrt, sondern es wurde auch gegen den Partherkönig Vologäses III. ein Krieg mit dem glänzendsten Erfolg geführt, durch den Armenien wieder der römischen Schutzherrschaft unterworfen, Mesopotamien zur römischen Provinz gemacht und sogar Seleukia und Ktesiphon erobert wurden.

Romanzement - Römer

Bild 13.922: Romanzement - Römer
* 11 Römer.

Allein das aus dem Osten zurückkehrende Heer brachte von dort eine furchtbare Pest mit, welche von nun an die ganze Regierungszeit Mark Aurels hindurch das römische Reich verheerte, und 167 begannen die sich immer wieder erneuernden Einfälle der Quaden, Markomannen, Jazygen und andrer germanischer und sarmatischer Völker am Rhein und an der Donau, die den Kaiser fast ununterbrochen in Anspruch nahmen. Zunächst dauerten diese Kriege bis 175, wo ihn ein Aufstand des Avidius Cassius nach Asien rief und ihn nötigte, ein Abkommen mit den Feinden zu treffen. Es werden aus dieser Zeit mehrere Siege der Römer [* 11] berichtet, unter denen einer besonders erwähnenswert ist, weil sich an ihn eine oft erwähnte christliche Legende knüpft. Es wird nämlich erzählt, das römische Heer sei 174 in der Zeit des heißesten Sommers in einem engen Thal [* 12] von den Quaden eingeschlossen und nahe daran gewesen, vor Hitze und Durst umzukommen; da habe der Gott der Christen auf das Gebet einer aus lauter Christen bestehenden Legion (die deshalb den Namen der Fulminata bekommen haben soll) für die Römer einen erquickenden und stärkenden Regen, für die Feinde aber Hagel und Blitz und Donner geschickt, und nun seien die Feinde mutig angegriffen und völlig geschlagen worden.

Trotz aller Siege indes war jenes Abkommen zwar nicht unrühmlich, aber doch nicht derart, daß der Krieg dadurch beendigt worden wäre. Nachdem daher der Aufstand des Avidius Cassius durch den Tod des Urhebers von selbst erloschen war, wurde der Kaiser schon 178 genötigt, den Kampf von neuem aufzunehmen, den er zwar nicht unglücklich, aber doch ohne eine völlige Entscheidung bis zu seinem am 17. März 180 erfolgenden Tod fortführte. Aus der innern Geschichte seiner Regierung werden uns nur Handlungen der Milde und des Wohlwollens berichtet. Er erweiterte die Stiftung Trajans für arme Kinder und gab ihr eine feste Einrichtung, er ordnete das Vormundschaftswesen, milderte die durch Pest und Hungersnot entstehende Bedrängnis des Volks durch freigebige Spenden und durch den Erlaß rückständiger Abgaben und traf auch sonst mehrfache wohlthätige Anordnungen und Einrichtungen.

Und eine gleiche Milde bewies er auch gegen seinen Adoptivbruder Lucius Verus, den er aus Pietät gegen Antoninus Pius, der auch ihn adoptiert hatte, zu seinem Mitkaiser ernannte (er starb 169), und dessen Fehler und Ausschweifungen er sorgfältig zu verhüllen und unschädlich zu machen suchte. Nur gegen die Christen zeigte er sich abgeneigt, so daß dieselben, vielleicht ohne sein Wissen und Zuthun, hier und da Verfolgungen erfuhren, in denen z. B. die berühmten Kirchenväter Justin und Polykarp den Märtyrertod erlitten (166). Wie aber in seiner Regierung, so drückt sich sein vortrefflicher Charakter namentlich auch in einer Schrift aus, die wir noch von ihm besitzen, in den zwölf Büchern seiner (griechisch geschriebenen) »Selbstbetrachtungen«, in denen sich seine reine und edle Sinnesweise aufs klarste abspiegelt. Er wurde deshalb nicht nur von seinen Zeitgenossen, die ihm unter andern Ehren die noch auf dem Kapitol vorhandene vortreffliche Reiterstatue widmeten, sondern auch von der Nachwelt allgemein verehrt und gepriesen. Seine »Selbstbetrachtungen« sind zuerst herausgegeben von Guil. Xylander (Zür. 1558); bessere Ausgaben sind die von Casaubonus (Lond. 1643), Gataker (Cambridge 1652), J. M. ^[Johann Matthias] Schultz (Schlesw. 1802) und Korais (Par. 1816). Übersetzungen erschienen in fast allen europäischen Sprachen; neuere deutsche von Schneider (3. Aufl., Bresl. 1875) und Cleß (Stuttg. 1866). Außerdem hat man von Antoninus einige lateinische Briefe an Fronto, die sich in den von Angelo Mai (Rom 1823) und von Naber (Leipz. 1867) herausgegebenen Schriften Frontos befinden.

Vgl.   Noël Desvergers, Essai sur Marc-Aurèle (Par. 1860);

E. Zeller in den »Vorträgen und Abhandlungen« (Leipz. 1865);

Renan, Marc-Aurèle et la fin du monde antique (Par. 1882);

Watson, Life of M. Antoninus (New York 1884). -

Über das Itinerarium Antoninum s. Itinerarium.

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Antoninus,

1) Antoninus Pius.

Vgl.   Lacour-Gayet, Antonin le Pieux et son temps (Par. 1888).

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Antoninus

Pius, Titus Aurelius Fulvus Bojonius Arrius Antoninus, röm. Kaiser (138-161 n. Chr.), geb. 86 zu Lanuvium, gehörte einer aus Nemausus in Gallien stammenden Familie an, erlangte 120 das Konsulat. Er war einer von den Konsularen, die Hadrian an die Spitze der von ihm in Italien gebildeten vier Gerichtssprengel stellte; dann ging er 128 als Statthalter nach Asien. Von Hadrian ward er 25. Febr. 138 unter der Bedingung an Kindesstatt angenommen, daß er seinerseits den Sohn und den designierten Schwiegersohn des Älius Verus, den M. Annius Verus (Marc Aurel) und L. Verus adoptierte. Im Juli desselben Jahres bestieg er als Imperator Cäsar Titus Älius Hadrianus Antoninus Augustus den Thron.

Grenzen der Hörbarkeit

Bild 58.307: Grenzen der Hörbarkeit - Grenzfälschung [unkorrigiert]
* 13 Grenzen.

Unter ihm herrschte Ruhe und Glück im Reich. Seine weise Sparsamkeit setzte ihn in den Stand, überall zu helfen und doch einen großen Schatz zu sammeln. Er führte nur wenige Kriege an den fernsten Grenzen, [* 13] doch erweiterte er in Mauretanien und Britannien das röm. Gebiet und steuerte zugleich durch Aufführung eines Walles nördlich von dem Hadrians, auf der einst von Agricola befestigten Landenge zwischen Forth und Clyde, den Einfällen der räuberischen Stämme in den schott. Hochlanden (140-145). Auch außerhalb der Grenzen des Reichs brachte er den röm. Einfluß zur Geltung.

Den Beinamen Pius erhielt er wahrscheinlich deshalb, weil er, als nach dem Tode Hadrians der Senat diesem die Ehre der Vergötterung nicht zugestehen wollte, dies doch durchsetzte. Antoninus starb 7. März 161. Seine Tochter war Faustina (s. d.), Gattin Marc Aurels. Von der Säule, die ihm seine Adoptivsöhne errichteten, ist nur noch das in den Garten [* 14] des Vatikans versetzte Postament vorhanden. Die sog. Antoninussäule ist die dem Kaiser Marc Aurel (s. Antoninus, Marcus Annius Verus) errichtete. -

Vgl.   Bossart und Müller, Zur Geschichte des Kaisers Antoninus (Lpz. 1868);

Lacour-Gayet, Antonin le Pieux et son temps (Par. 1888).

Antoninus,



Antoninus (Liberalis)

Bild 51.712: Antoninus (Liberalis) - Antonius (Marcus, der Triumvir)
* 17 Seite 51.712.

Marcus Annius Verus, am bekanntesten unter dem Namen Marc Aurel, röm. Kaiser (161-180 n. Chr.), wurde 121 in Rom geboren und 138 neben Lucius Verus von seinem Oheim Antoninus (Pius) adoptiert. Nachdem Antoninus schon 147 zum Teilhaber an der Regierungsgewalt erhoben worden war, übernahm er nach dem Tode seines Adoptivvaters 161 als Imperator Cäsar Marcus Aurelius Antoninus Augustus die Herrschaft, die er aber sofort mit Lucius Verus teilte. Das Reich wurde während seiner Regierungszeit von großen Kriegen, von Überschwemmungen, Erdbeben, [* 15] Hungersnot und Pest heimgesucht. Gleich nach seinem Regierungsantritt drohte in Britannien ein Aufstand auszubrechen, fielen die Katten in das röm. Germanien [* 16] und Rhätien ein und brach ein Krieg mit den Parthern aus. Während Marc Aurel die Angelegenheiten im Westen des Reichs ordnete, führte Lucius Verus den Krieg im Orient, besonders gegen die Parther, die nach Vernichtung einer röm. Armee

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unter Severianus in Syrien eingedrungen waren und den dortigen Statthalter geschlagen hatten. Die unter Verus befehligenden Generale aber, namentlich Statius Priscus und Avidius Cassius kämpften mit solchem Erfolg, daß die Parther Frieden schließen mußten (165). Mesopotamien ward röm. Provinz.

Nach der Beendigung des Parthischen Krieges hielten die beiden Kaiser 166 einen Triumph, und Marc Aurel nahm den Titel Parthicus an; doch die Siegesfreude störte die fürchterliche Pest, mit der die zurückkehrenden Truppen die Provinzen ansteckten. Dazu kam, daß die Völker an der Donaugrenze sich zum Kriege gegen die Römer verbunden hatten. Beide Kaiser zogen 167 in diesen Krieg, den sog. Markomannenkrieg (s. Markomannen). Im Jan. 169 starb Verus in Italien während der Reise der Kaiser nach Rom.

Die kritische Lage des Reichs nötigte Marc Aurel zu außerordentlichen Maßregeln; unter anderm ließ er eine große Masse von Kostbarkeiten des Palastes versteigern. 174 geriet Marc Aurel, von den Quaden (s. d.) eingeschlossen, aus Mangel an Wasser in die äußerste Not (über eine sich daran knüpfende Sage s. Donnerlegion). Ein vorläufiger Abschluß der Kriege kam 175 durch einen für Rom leidlich günstigen Frieden zu stande. Der Kaiser brach auf die Nachricht von der Empörung des syr. Statthalters Avidius Cassius nach dem Orient auf, der Empörer war aber inzwischen von seinen eigenen Offizieren erschlagen worden. Nachdem er dann 23. Dez. 176 in Rom über die «Germanen und Sarmaten» mit seinem Sohne Commodus triumphiert und diesen zum Mitregenten ernannt hatte, zog er 178 aufs neue gegen die Markomannen, erfocht auch einen Sieg, starb aber 17. März 180, wie man glaubt, von seinem Sohn vergiftet.

Antoninus war von den besten Lehrern seiner Zeit unterrichtet, in der Rhetorik von Herodes Atticus (s. d.) und Fronto (s. d.), und lebte ganz in den philos. und ethischen Anschauungen der Stoiker. Er war ein ausgezeichneter Mensch und einer der besten Kaiser Roms. Trotz der schweren Kriege, die ihn fast während seiner ganzen Regierungszeit in Anspruch nahmen, fand er noch Zeit zu vielen vorzüglichen Maßregeln in der Rechtspflege und der Verwaltung. Eine Schattenseite seines Systems waren die Christenverfolgungen, die er innerhalb der schon von Trajan aufgestellten Grundsätze zuließ. - Die ihm zu Ehren, nach dem Vorbilde der Trajanssäule, errichtete Antoninussäule (jetzt auf Piazza Colonna in Rom) wurde mit Reliefs geschmückt, welche Marc Aurels Thaten im Markomannenkriege darstellen. Wie diese ist auch seine bronzene, einst vergoldete Reiterstatue auf dem Kapitol noch vorhanden.

Eis (technische Verwen

Bild 5.399: Eis (technische Verwendung)
* 18 Eis (technische Verwendung).

Außer einigen Resten seines Briefwechsels mit Fronto sind von Marc Aurel noch griechisch geschriebene Aufzeichnungen, «Selbstbetrachtungen» (Eis [* 18] heautón), erhalten. Die besten Ausgaben besorgte Dübner (Par. 1842) und Stich (Lpz. 1882). Es ist oft übersetzt, ins Deutsche [* 19] u. a. von Schneider (4. Aufl., Bresl. 1891). -

Vgl.   Renan, Marc Aurèle et la fin du monde antique (Par. 1882).

Antoninus

Liberālis, wahrscheinlich ein Freigelassener des Kaisers Antoninus Pius, verfaßte um 150 n. Chr. «Metamorphosen», eine Sammlung fabelhafter, Verwandlungen behandelnder Erzählungen.

Sie hat dadurch Wert, daß die Schriften der Gewährsmänner, aus denen Antoninus geschöpft hat, größtenteils am Rande der Handschrift angegeben sind.

Herausgegeben von Koch (Lpz. 1832) und Westermann in den «Mytographi Graeci» (Braunschw. 1842), übersetzt (zusammen mit Parthenius) von Fr. Jacobs (Stuttg. 1837).

Antoninus,

Florentiner Konzil - F

Bild 6.380: Florentiner Konzil - Florenz
* 20 Florenz.

der Heilige, geb. 1389 zu Florenz, [* 20] trat 1405 in den Dominikanerorden, war Prior mehrerer Klöster, wurde 1446 Erzbischof von Florenz, wo er in Zeiten schwerer Leiden, [* 21] besonders während des Pest- und Hungerjahres 1448 und bei dem Erdbeben 1453 segensreich wirkte. Er starb 2. Mai 1459. Papst Hadrian VI. kanonisierte ihn 1523; der 2. und 10. Mai sind seinem Gedächtnis gewidmet. Unter Antoninus' Schriften (gesammelt von Mamachi und Remedelli, Flor. 1741) sind hervorzuheben: «Summa theologica», eine Sittenlehre nach Thomas von Aquino, und die Chronik «Summa historalis».