Apathie | eLexikon | Theologie - Kirchenhistoriker - Psychologie und Ethik
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Aparagement - Apatsche
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Apathie | (griech.), "Unempfindlichkeit der Seele" gegen schmerzhafte oder auch andre Eindrücke, / 201 |
Apathie _2 | (grch.), Mangel an Lebendigkeit sowohl des Gefühls, insbesondere der Affekte und Leidenschaften, / 142 |
Apathie
343 Wörter, 2'560 Zeichen
Theologie — Kirchenhistoriker — Psychologie und Ethik
Apathīe
(griech.), »Unempfindlichkeit der Seele« gegen schmerzhafte oder auch andre Eindrücke, daher Gleichgültigkeit oder derjenige Zustand, in welchem der Mensch über ein Ereignis oder einen Gegenstand weder Lust noch Unlust empfindet, letztern weder begehrt, noch verabscheut. Die höchsten Grade der Apathie beobachtet man angeboren bei Idioten und erworben als Endstadium mannigfacher Geisteskrankheiten, welche in Schwachsinn oder Stupor (s. d.) übergehen.
Unter normalen Verhältnissen ist die Apathie Folge von Ermüdung des Gehirns durch voraufgegangene Überanstrengungen. Im philosophischen Sinn versteht man unter Apathie Freiheit von Affekten und Leidenschaften. In diesem Sinne nahmen die Stoiker die Apathie, indem sie jene als Krankheiten der Seele ansahen, von welchen der Weise sich frei erhalten müsse, wobei aber manche derselben die Forderung übertrieben und auch edle und wohlthätige Affekte unterdrückt wissen wollten.
Auch Spinoza bezeichnete das Freisein von Affekten, der Hoffnung wie der Furcht, als Frucht philosophischer, d. h. den Lauf der Ereignisse als notwendig und unvermeidlich einsehender, Erkenntnis. Als von subjektiven Erregungen, privaten Wünschen und Vorurteilen befreite Gemütsstimmung (sine ira et studio), die deshalb nicht Gefühllosigkeit, sondern lediglich Abwesenheit störender Gefühle sein darf, kann Apathie, die dann jedoch eines andern Namens würdig ist, sogar als Bedingung wie jedes rein wissenschaftlichen Forschens, so jedes rein ästhetischen Genießens bezeichnet werden.