Art | eLexikon | Theologie - Kirchenhistoriker - Logik und Erkenntnislehre
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Arsis - Art
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10 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Art | # (lat. Species), logischer, den Umfang eines Begriffs bestimmender Ausdruck. Ein Begriff, der / 961 |
Art _2 | # altdeutsches Wort für Bebauung, Bearbeitung mit dem Pflug, dann s. v. w. gepflügtes Feld; / 26 |
Art _3 | # bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Peter Artedi, geb. 1705 in Schweden, starb 1735 / 17 |
Art _4 | $#4 / 235 |
Art _5 | $#4 / 128 |
Art _6 | Böser Art, Weish. 13, 10. / 6 |
ART | Althochdeutscher Ortsname, der einen angebauten Boden bezeichnet. / 8 |
Art | # (lat. Species), in der Logik die unter einem gemeinsamen Merkmal zusammengefaßte Klasse von / 1032 |
Art _2 | # L' (spr. lahr, "Die Kunst"), franz. Kunstzeitschrift, erscheint seit 1875 zu Paris / 40 |
Art _3 | # naturwissenschaftliche Abkürzung für Peter Artedi, geb. 22. Febr. 1705 in Angermanland (Schweden / 34 |
Art
2 Seiten, 2'487 Wörter, 17'622 Zeichen
Theologie — Kirchenhistoriker — Logik und Erkenntnislehre
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Art
(lat. Species), logischer, den Umfang eines Begriffs bestimmender Ausdruck. Ein Begriff, der einen andern unter sich begreift, wird in Hinsicht auf diesen ein höherer und dieser in Rücksicht auf jenen ein niederer genannt; der höhere Begriff heißt Gattung (genus), der niedere Art: Tier ist Gattung, Vogel dagegen Art. Ein solcher Artbegriff kann in Hinsicht auf einen noch niederern als Gattungsbegriff vorgestellt werden: Vogel ist z. B. in Hinsicht auf Raubvogel oder Wasservogel ein Gattungsbegriff, während letztere beiden in Rücksicht auf jenen Artbegriffe sind.
Grenzen der Hörbarkeit
![Bild 58.307: Grenzen der Hörbarkeit - Grenzfälschung [unkorrigiert] Bild 58.307: Grenzen der Hörbarkeit - Grenzfälschung [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/58/58_0307.jpeg)
* 2
Grenzen.Diejenige Art ist die niedrigste, die nicht wieder als Gattung in Rücksicht auf eine noch unter ihr enthaltene Art angesehen werden kann. Für das Denken gibt es eigentlich keine Art, welche die absolut niedrigste genannt werden könnte, weil sich immer noch Merkmale zu einem gegebenen Begriff werden hinzuthun lassen, wodurch ihm eine Art verschafft wird; in der wirklichen Natur gibt es aber allerdings Grenzen, [* 2] wo Art und Individuum zusammenfallen und jede weitere Klassifikation aufhört. Dinge, an denen sich die Merkmale einer Art finden, heißen gleichartige.
Was den Begriff der Art im naturgeschichtlichen Sinn anlangt, so hat derselbe wesentliche Umwandlungen im Lauf der Zeiten erfahren und ist von dem Streite der Nominalisten und Realisten nicht unberührt geblieben. Im allgemeinen faßte man seit den ältesten Zeiten die durch die Ähnlichkeit [* 3] ihrer äußern Erscheinung sich von andern unterscheidenden Naturkörper, besonders die Pflanzen und Tiere, nach dem Grad jener Ähnlichkeit in Gruppen zusammen, belegte diese mit einem meist der Umgangssprache entnommenen Namen und ordnete sie dann weiter nach den Grundsätzen einer rein logischen Einteilung andern auf ähnliche Weise gebildeten Gruppen unter oder über.
Nach der Stellung, welche eine solche Gruppe (griech. genos oder eidos, lat. genus und species) in der logischen Unter- und Überordnung einnahm, konnte ebensowohl eine Art (eidos) mehrere Gattungen (genos) umfassen wie umgekehrt. Erst von dem Engländer John Ray wurde an die Stelle dieses in Bezug auf die Auffassung der belebten Formen wohl schwankenden, aber doch, weil jede weitere Untersuchung und Auffassung freilassend, wissenschaftlich unbefangenern Gebrauchs der Begriff der naturhistorischen in seiner jetzigen Bedeutung geschaffen, welcher dann von Linné als dogmatischer Lehrsatz angenommen und von allen Neuern dem naturhistorischen System als Ausgangspunkt zu Grunde gelegt wurde.
Linné sagt, daß es so viel Arten gebe, als ursprünglich erschaffen worden seien. Cuvier definiert die in ähnlicher Weise als »die Vereinigung derjenigen organisierten Körper, welche voneinander oder von gleichen Eltern abstammen, sowie derjenigen, welche diesen ebenso wie einander ähnlich sind«. Es wird also das Merkmal der nächsten Verwandtschaft oder gleichartigen Abstammung dem Begriff der Art beigelegt und zwar so, daß man behauptete, nur männliche und weibliche Individuen einer und derselben Art könnten miteinander fruchtbare Nachkommen erzeugen.
Konstantinsschlacht -
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Konstanz.Selbstverständlich schließt diese Begriffsbestimmung eine etwanige Änderung oder Umwandlung der Arten aus und fordert die Annahme einer Konstanz [* 4] der Arten. Es kommen nun aber häufig an gewissen Individuen einer solchen Art Abänderungen vor, welche teils scheinbar von selbst, teils als Folge äußerer Einflüsse, wie Klima, [* 5] Licht, [* 6] Nahrung etc., erscheinen. Treten solche an Merkmalen auf, welche man aus Erfahrung für schwankend oder variabel erkannt hat, wie Farbe, Größe, sei es der ganzen Form oder einzelner Teile, und erreichen sie keinen solchen Grad, daß sie die charakteristischen Merkmale der Art umändern: so faßt man die dieselben darbietenden Individuen unter dem Namen einer Varietät, Abart oder Spielart zusammen, von welchen Ausdrücken man den letzten meist auf die Abänderungen bezieht, welche plötzlich und scheinbar launenhaft an unwesentlichen Merkmalen erscheinen. Diesen Varietäten gegenüber ist nun begreiflicherweise der Willkür des Systematikers ein weiter Spielraum geschaffen, und man hilft sich wohl damit, daß man sogen. gute und schlechte Arten, d. h. wohlumgrenzte und schwankende, zu Abänderungen (Ausartungen) geneigte oder in andre Arten übergehene Arten, unterscheidet. - Da mit ¶
Art - Artaxerxes
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Seite 1.877.mehr
der Annahme einer in dem vorstehend erläuterten Sinn jede Untersuchung über das Zustandekommen des pflanzlichen und tierischen Formenreichtums ausgeschlossen wird, weil die dem Begriff der Art anhaftenden Merkmale des Erschaffenseins und der Unveränderlichkeit selbst jeden Versuch einer Erklärung unmöglich machen, so konnte sich die Wissenschaft auf die Länge nicht bei jenem dogmatischen Satz beruhigen. Sie fing an, einerseits die Gültigkeit desselben zu bezweifeln und die Belege für die etwa nachzuweisende Veränderlichkeit zu sammeln, anderseits Versuche zu machen, den Ursprung der jetzt lebenden Pflanzen und Tiere irgendwie zu erklären.
Näheres hierüber s. unter Darwinismus. Falsch ist übrigens die vielfach verbreitete Ansicht, als ob nach den neuen Anschauungen von Arten im naturhistorischen Sinn, d. h. von einer Klasse in bestimmten wesentlichen Charakteren übereinstimmender Individuen, nicht mehr die Rede sein könne; die Systematik kann ohne eine solche Klassifikationsstufe gar nicht auskommen, und die Benennung jedes lebenden Wesens mit einem vorangehenden, die höhere Klasse (Gattung) bezeichnenden Hauptnamen und einem darauf folgenden Artnamen hat erst eine Übersicht der unübersehbaren Menge von Lebewesen ermöglicht. Nur der Begriff der naturwissenschaftlichen Art hat gewechselt.
In der Mineralogie muß der Begriff der Art insofern eine Einschränkung erleiden, als hier von einer genetischen Verwandtschaft, von selbständiger Zeugung etc. keine Rede sein kann. Von dem Begriff des Minerals (s. d.) ausgehend, rechnet man alle diejenigen festen und tropfbarflüssigen anorganischen Naturkörper zu einer Spezies, welche in den wesentlichsten Eigenschaften miteinander übereinstimmen. Als wesentlichste Eigenschaften gelten vor allen die Kristallform mit der zugehörigen Molekularstruktur, Lichtbrechung, Dichte, Härte etc. und die chemische Zusammensetzung; sofern aber Kristallform und chemische Zusammensetzung nicht unlösbar miteinander verbunden erscheinen, wird jeder dieser Eigenschaften eine zur Abgrenzung der Spezies genügende Selbständigkeit zuerkannt.
Mineralien und Gestein
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* 8
Mineralien.Als gleich oder relativ gleich in der Kristallform werden alle diejenigen Mineralien [* 8] angesehen, welche eine Kristallreihe bilden, d. h. in allen Formen auf dieselben Achsenverhältnisse zurückgeführt werden können, Polymorphe Körper (s. Polymorphismus), wie Kalkspat [* 9] und Aragonit, [* 10] Rutil, [* 11] Anatas und Brookit, sind also ebenso viele selbständige Spezies. Amorphe Verbindungen sind von den kristallisierten ebenfalls als besondere Spezies abzuscheiden, doch ist der Amorphismus zuweilen nur ein scheinbarer, wie beim Chalcedon, oder er ist doch schwierig mit Bestimmtheit nachzuweisen, wie bei den formlosen Körnern der gediegenen Metalle.
Art,
altdeutsches Wort für Bebauung, Bearbeitung mit dem Pflug, [* 12] dann s. v. w. gepflügtes Feld;
noch jetzt üblich in den Wörtern Artacker, Artfeld, Artland.
Artbar, s. v. w. urbar, tragbar.
Art.,
bei naturwissenschaftl. Namen Abkürzung für Peter Artedi, geb. 1705 in Schweden, [* 13] starb 1735 zu Amsterdam. [* 14]
Im Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz, 1890
Art
Geschlecht, Gattung. Und zwar bei den Menschen, da welche, wenn sie schon nicht von Einem Geschlecht und Geblüt herstammen, doch einerlei Sitten und Lebensart führen.
Die Erde ließ aufgehen Gras und Bäume nach seiner Art, 1 Mos. 1, 12.
GOtt machte Thiere nach ihrer Art, 1 Mos. 1, 25. c. 6, 20. c. 7, 14.
Vögel nach ihrer Art, 3 Mos. 11, 14. ff. 5 Mos. 14, 13. ff.
Die verkehrte und böse Art fällt von ihm ab, sie sind Schandflecken und nicht Kinder, 5 Mos. 32, 5. 20.
Eine abtrünnige und ungehorsame Art, Ps. 78, 8.
Eine Art, die sich rein dünkt etc. (Heuchler) Sprw. 30, 11?14.
Du böse Art, merke auf des HErrn Wort, Jer. 2, 31.
GOtt schuf sie beide, ein Jegliches nach seiner Art (er legte einem Jeglichen seine Kraft bei), Sir. 17, 3.
Du (Ezech. 16, 3.). Canaans Art, Suf. 56.
Die böse und ehebrecherische Art (welche aus der Art Abrhams geschlagen, oder welche ihrem GOtt untreu geworden) sucht ein Zeichen etc. Matth. 12, 39. c. 16, 4. Luc. 11, 29.
0 du ungläubige und verkehrte Art (des Mondsüchtigen Vater und andere Juden), wie lange soll ich bei euch sein? Matth. 17, 17. Luc, 9, 41.
Diese Art (der Teufel) kann mit Nichten ausfahren, denn durch Beten und Fasten, Marc. 9, 29.
Mancherlei Art Stimme, 1 Cor. 14, 10.
Die Liebe, ob sie rechter Art, 2 Cor. 8, 8.
Im Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz, 1890
Altar - Aufhören
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* 16
Seite 33.4.Art.
Böser Art, Weish. 13, 10.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Arruffens - Arveye
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* 17
Seite 41.109.Art.
Althochdeutscher Ortsname, der einen angebauten Boden bezeichnet.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Art
(lat. Species), in der Logik die unter einem gemeinsamen Merkmal zusammengefaßte Klasse von Einzeldingen, die einer höhern (umfassendern), welche die Gattung (s. d.) heißt, sich unterordnet. Sie steht somit zwischen der Gattung und dem Einzelding oder Individuum. Das Merkmal, wonach eine Art von allen übrigen Arten derselben Gattung unterschieden wird, heißt artbildender Unterschied (specifische Differenz). Der naturwissenschaftliche Begriff der Art wurde im Laufe der Zeiten in sehr verschiedenem Sinne gefaßt.
Während bei den ältern Biologen seit Aristoteles das Wort Art nur eine logisch formale Bedeutung hatte, wurde dasselbe von John Ray zum erstenmal zum Rang eines genetischen Begriffs erhoben, indem er als Kriterium specifischer Übereinstimmung «den Ursprung aus dem Samen [* 18] specifisch identischer Pflanzen» aufstellte. «Welche Formen der Species nach verschieden sind, behalten diese ihre specifische Natur beständig, und es entsteht die eine nicht aus dem Samen der andern und umgekehrt.» Doch erwähnte bereits Ray, daß dieses Zeichen der specifischen Übereinstimmung, obschon ziemlich konstant, doch nicht ausnahmslos sei, denn es komme, wenn auch selten, vor, daß einige Samen degenerieren und Pflanzen erzeugen, die von der mütterlichen Form verschieden sind, daß es also eine «Transmutatio specierum» gebe. Zu diesem Begriffe der Art fügte Linné, der Schöpfer der heutigen systematischen Naturgeschichte, die Bestimmung hinzu: «Es giebt so viele Art, als deren ursprünglich erschaffen wurden.» Linné bezeichnete Individuen, die einem gleichen Typus angehören und ihren übereinstimmenden Charakteren nach als von gemeinschaftlichen Eltern erzeugt angesehen werden konnten, als Art oder Species, während er zugleich die verschiedenen, aber doch einander näher stehenden Art, die er meist durch ein Adjektiv bezeichnete, in eine gemeinschaftliche Gattung (Genus) zusammenfaßte. So sind die Hauskatze, der Löwe und der Tiger verschiedene Art, die sich leicht charakterisieren lassen, die aber zu einer gemeinschaftlichen Gattung, dem Genus Felis, gehören.
Art, L' - Arta (S
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* 19
Seite 51.944.Sollte dem ursprünglichen Linnéschen Begriffe nach die Art ein bestimmter Schöpfungstypus sein, der von Anfang an bestanden habe und mit denselben Charakteren in die fernste Zukunft hinein sich fortpflanze, so gab doch Linné zu, daß jede Art einen bestimmten Veränderungskreis besitze, und daß innerhalb der Grenzen derselben Abarten (s. d.) oder Varietäten vorkommen könnten, die durch verschiedene unwesentliche Charaktere sich unterscheiden ließen. Mit der Zunahme der Forschungen in der Naturgeschichte traten bald auch sehr verschiedene Auffassungen und Begrenzungen der Begriffe und Abart oder Varietät ein, und die Definitionen dieser Begriffe wurden in außerordentlich abweichender Weise gegeben, je nachdem man entweder auf die Abstammung von gleichartigen Eltern oder auf ¶
mehr
das Vorhandensein gemeinschaftlicher unterscheidender Charaktere das hauptsächlichste Gewicht legte. Das Schwankende in der Begriffsbestimmung wurde noch vermehrt durch die Einführung einer dritten Bezeichnung, der Rasse, die man anfangs zwar hauptsächlich nur bei den Tieren anwandte, auf deren Ausbildung der Mensch selbst einigen Einfluß geübt hatte, dann aber auch auf den Menschen und die übrigen, in wildem Zustande lebenden Tiere ausdehnte. Mehr durch die Praxis und stillschweigende Übereinkunft als durch ausdrückliche Definition, die überhaupt bei so schwankenden Begriffen nicht wohl möglich ist, kam man endlich dahin überein, mit Abart, Spielart oder Varietät mehr zufällige Veränderungen zu bezeichnen, die man bald äußern Einflüssen, bald unbekannten, bei der Zeugung und Entwicklung wirkenden Ursachen zuschrieb.
Wenn z. B. innerhalb einer Herde gehörnten Rindviehs ein oder einige Kälber, bei denen sich später keine Hörner entwickelten, wenn inmitten einer großen Zahl heller Panther mit gelblichen Flecken einige Exemplare vorkamen von so dunkler Färbung, daß man auf dem kohlschwarzen Felle die sammetschwarzen Flecke kaum zu unterscheiden vermochte, so nannte man das eine Varietät oder Spielart und bezeichnete also damit Individuen, die zwar derselben Generationsfolge angehören, die sich aber von den übrigen typischen Repräsentanten der Art durch einen oder mehrere Ausnahmscharaktere unterschieden.
Wiederholten sich diese Ausnahmscharaktere in der Generationsfolge nicht, kehrten die Abkömmlinge zu dem ursprünglichen Typus sogleich oder nach und nach zurück, so blieb die Abweichung eben bei der Spielart stehen; pflanzten sich aber die Ausnahmscharaktere durch die Generationsfolge in längerer Dauer weiter, so nannte man die auf diese Weise fixierte Varietät eine Rasse. Art aber nannte man den Komplex von Individuen, die so viele gemeinsame Charaktere hatten, daß sie von denselben Eltern hätten abstammen können, und die diese Charaktere auf ihre Nachkommen in unabsehbarer Generationsfolge vererbten. Der Unterschied zwischen Rasse und Art bestand also einzig und allein darin, daß man bei der Rasse die histor. Abstammung aus einem abweichend gestalteten Typus zu kennen glaubte, während der Ursprung der Art selbst dunkel blieb.
In neuerer Zeit haben die Forschungen Darwins alle diese Bestimmungen wesentlich verändert. Während man mehr oder minder bewußt davon ausgegangen war, daß die Art einen festen Typus darstelle, der zwar durch äußere Einflüsse innerhalb gewisser, jedoch nur sehr enger Grenzen modifiziert werden könne, sind die modernen Naturforscher, wenigstens die Zoologen, fast allgemein wie Darwin der Ansicht, daß durch diese äußern Einflüsse, durch den Kampf um das Dasein, sowie endlich durch Vererbung gewisser Eigentümlichkeiten die Art selbst im Laufe der Zeit verändert werden könne und verändert worden sei, daß sie also durchaus kein festgestellter Typus sei, sondern nur für eine gewisse Zeit Beständigkeit besitze.
Von besonderer Wichtigkeit in dieser Frage erscheint die Betrachtung der Generationsfolge. Man glaubte den Satz: «Die Tiere Einer Art sind die Nachkommen Eines ursprünglichen Paares», durch die Annahme stützen zu können, daß Tiere verschiedener Species keine fortpflanzungsfähigen Nachkommen erzeugten, ein Satz, der konsequent zu dem weitern Satze führen müßte: Tiere, die miteinander fortpflanzungsfähige Junge erzeugen, gehören einer und derselben Species an. Hier aber stößt man auf unlösliche Widersprüche.
Schaf (Rassen des Haus
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* 20
Schaf.Oftmals bleibt die Begattung bei einander sehr nahestehenden Art ohne Erfolg, in andern Fällen muß man zugeben, daß Tiere von sehr verschiedenen Charakteren fruchtbare Abkömmlinge erzeugen. Als verbürgt wird angegeben, daß zahlreiche Pflanzen, sowie manche Fische, verschiedene Enten- und Finkenarten, Auer- und Birkhuhn, ferner Ziegenbock und Schaf, [* 20] Hund und Wolf fruchtbare Abkömmlinge erzeugen, insbesondere daß Feldhase und Kaninchen [* 21] fruchtbare Nachkommen (Leporiden) hervorbringen, ohne daß zur «Anpaarung» (zur Paarung des Bastards mit einem reinblütigen Tiere) zurückgegriffen werden müßte.
Den jetzigen Kenntnissen am entsprechendsten läßt sich die Frage nach «Art», «Spielart», «Rasse» dahin auffassen, daß man annimmt, eine jede Spielart oder Varietät könne unter dem Einfluß begünstigender Umstände und fixierender Zeit allmählich zur Rasse und zur Art werden und diese wieder im Laufe der Zeiten weitere Sprossen und Abzweigungen treiben. Außer Darwin haben diese Fragen besonders ausführlich besprochen Isidore Geoffroy Saint [* 22] Hilaire, Quatresages und K. Vogt («Vorlesungen über den Menschen», 2 Bde., Gieß. 1863).
Art,
L' (spr. lahr, «Die Kunst»),
franz. Kunstzeitschrift, erscheint seit 1875 zu Paris [* 23] in Halbmonatsheften und bringt Nachbildungen älterer und neuerer Meisterwerke in Holzschnitten und Kupferradierungen;
Verleger: L. Allison & Co. in Paris;
Redacteur: Emile Molinier;
artistischer Leiter: Th. Chauvel.
Art.,
naturwissenschaftliche Abkürzung für Peter Artedi, geb. 22. Febr. 1705 in Angermanland (Schweden), ertrank 27. Sept. 1735 in Amsterdam.
Von ihm «Bibliotheca ichtyologica» (5 Bde., Leid. 1738; neu hg. von Walbaum, 2 Bde., Greifsw. 1789).