Aschersleben | eLexikon | Geographie - Deutschland - Provinz Sachsen

Aschersleben

Vereinigte Staaten von

[* 1] (lat. Askania), Stadt im preuß. Regierungsbezirk Magdeburg, [* 2] an der Eine, welche unweit der Stadt in die Wipper fällt, und an den Linien Halle-Grauhof-Löhne und Wittenberg-Aschersleben der Preußischen Staatsbahn, ist Sitz eines Amtsgerichts u. einer Reichsbanknebenstelle, hat 3 evangelische (darunter die Stephanskirche) und 1 kath. Kirche, 1 Realgymnasium, Fabriken für Wollwaren, Zucker, [* 3] Eisenblech, Schwarz- und Weißblech-, Eisen- u. Papierwaren, Maschinen, Kunstdünger, ferner Ziegelbrennerei, Mühlenbetrieb, Färberei, ein Kalisalzwerk, zwei Braunkohlengruben, Gas- und Wasserleitung, [* 4] bedeutenden Ackerbau, starke Samenzucht (Zuckerrüben-, Zwiebel-, Mohrrübensame) und (1880) 19,501 Einw., darunter 340 Katholiken und 170 Juden. In der Nähe eine Solquelle (Solbad Wilhelmsbad) und auf dem nahen Wolfsberg eine Burgruine (s. Askanien). - Aschersleben ist zuerst um 1130 nachzuweisen, wird schon 1175 Stadt genannt, gehörte bis 1315 dem Haus Anhalt [* 5] und wurde 1322 nebst der Grafschaft dem Bistum Halberstadt [* 6] einverleibt. Im J. 1540 fand die Reformation Eingang in Aschersleben. Im Dreißigjährigen Krieg hatte die Stadt seitens beider Parteien viel zu leiden. Durch den Westfälischen Frieden (1648) kam sie an Brandenburg, [* 7] gehörte dann von 1807 an zum Königreich Westfalen, [* 8] nach dessen Zerfall (1813) sie wieder preußisch ward.

[* 1] ^[Abb.: Wappen [* 9] von Aschersleben.]