Bâbâ | eLexikon | Geschichte - Uebrige Persönlichkeiten und Geschlechter
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Baaltis - Babadagh
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4 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Bâbâ | (türk.), Vater, bei den Türken und Persern Ehrentitel angesehener Geistlichen, besonders solcher / 90 |
Baba | # in Rußland üblicher zuckerhutförmiger Kuchen, der in Polen Babka, in Schlesien und der Oberlausit / 24 |
Baba _2 | # Plural Baby (eigentlich alte Frauen, Altmütter, Großmütter), Wesen des slaw. Volksaberglaubens; / 210 |
Baba _3 | # im Türkischen soviel wie Vater, ein Wort des ersten kindlichen Lallens, wie unser "Papa / 72 |
Bâbâ
396 Wörter, 2'782 Zeichen
Geschichte — Uebrige Persönlichkeiten und Geschlechter
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bâbâ
(türk.), Vater, bei den Türken und Persern Ehrentitel angesehener Geistlichen, besonders solcher von asketischer Richtung, wird dem Namen vorgesetzt; im Neuindischen Babu, d. h. Fürst, im gewöhnlichen Leben ein Ehrenprädikat, wie unser »Herr«.
Baba (die »Alte«),
in der slaw. Mythologie ursprünglich eine alte Gewitterhexe (gleichsam des Teufels Großmutter), wird ähnlich der Frau Holle als ein kleines, häßliches, altes Weib mit ungeheurer Nase, [* 2] langen Zähnen und zerzaustem Haar [* 3] dargestellt, in einem eisernen Mörser durch die Luft fliegend. Bei den Tschechen heißt sie bald die eiserne, bald aber auch die goldene Bâbâ.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Baba,
in Rußland üblicher zuckerhutförmiger Kuchen, der in Polen Babka, in Schlesien [* 4] und der Oberlausitz Babe oder Bäbe (ein gerührter Napfkuchen, s. d.) genannt wird.
Baba,
Böhmen, Mähren und Öst
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* 5
Böhmen.Plural Baby (eigentlich alte Frauen, Altmütter, Großmütter), Wesen des slaw. Volksaberglaubens; in Böhmen [* 5] z. B. werden schwere Regenwolken als báby bezeichnet, man sagt, «die Altmütter (báby) erheben sich, es wird ein Gewitter kommen», die nordöstl. Himmelsstrecke heißt, weil aus ihr häufig das Unwetter kommt, babi kout (der Winkel [* 6] der Altmütter). Im russ. Volksglauben spielt eine besondere Rolle die Baba-jagá, kostjamája nogá («Knochenbein»); sie erscheint vereinzelt als hilfreiche Alte, die dem verirrten Burschen den Weg zeigt, ihn zu ihren Brüdern, dem Wind, dem Mond, [* 7] der Sonne [* 8] schickt, häufiger jedoch vertritt sie die Stelle der Hexe im deutschen Märchen. Sie lebt tief im Walde, wohnt in einer Hütte, die auf Hühnerfüßen steht; die Baba-jagá fliegt durch die Lüfte, fährt in einem eisernen Mörser, den sie mit dem Stößel antreibt, und verwischt die Spur hinter sich mit einem Ofenbesen.
Säule, galvanische - S
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* 9
Säulen.Baba heißen auch die steinernen, meist roh behauenen Bildsäulen von Männern oder Frauen, oft nur hermenartigen Säulen [* 9] mit einem menschlichen Kopfe, die sich seit vorhistor. Zeit in ganz Südrußland, in der Kirgisensteppe und weniger häufig in den ehemaligen poln. Gebieten zerstreut finden. Ihre Größe schwankt von unter bis erheblich über Mannesgröße. Wahrscheinlich sind es altheidn. Götzenbilder aus den ersten Jahrhunderten nach den Völkerwanderungen. Ihre Verbreitung fallt im allgemeinen mit der der Kurgane (s. d.) zusammen.
Baba,
im Türkischen soviel wie Vater, ein Wort des ersten kindlichen Lallens, wie unser «Papa».
Dieses Wort wird in Persien, [* 10] Nordindien und der Türkei [* 11] (möglicherweise in Nachahmung der gleichen bei den orient. Christen üblichen Sitte) als Ehrentitel den Namen angesehener Gottesgelehrter, besonders solcher, die dem ascetischen Leben sich widmen, vorgesetzt, z. B.
Baba Nasibi (Name eines pers. Dichters, der 1537 starb), oft auch nur aus Artigkeit an den Namen angefügt, z. B. Ali Baba.