Bairaktar | eLexikon | Mohammedanisches - Militärisches
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- ️Thu Jul 28 1808
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Bairak - Baireuth
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Bairaktar | ("Fahnenträger"), Mustafa, türk. Großwesir, geb. 1755 als Sohn armer Eltern, trat / 134 |
Bairaktár | (d. h. der Fahnenträger), der Beiname Mustaphas, eines der energischsten Anhänger der Reform / 183 |
Bairaktar
317 Wörter, 2'122 Zeichen
Mohammedanisches — Militärisches
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bairaktar
(»Fahnenträger«),
Mustafa, türk. Großwesir, geb. 1755 als Sohn armer Eltern, trat in die Armee, arbeitete sich durch Glück und Tapferkeit empor, focht 1806 als Pascha von Rustschuk gegen die Russen, suchte den durch die Janitscharen abgesetzten Sultan Selim III. wieder auf den Thron [* 2] zu setzen, marschierte 1808 mit seiner Armee nach Konstantinopel [* 3] und nötigte den neuen Sultan, Mustafa IV., ihn zum Generalissimus zu ernennen. Als aber der Sultan, den Bairaktar zur Abdankung zwingen wollte, Selim ermorden ließ, verhaftete er denselben und rief 28. Juli 1808 dessen Bruder Mahmud II. zum Sultan aus. Er ward dessen Großwesir, suchte nun die Reformen Selims durchzuführen und die unbotmäßigen Janitscharen vollends zu vernichten, fand aber bei einem Aufstand des Pöbels, der Ulemas und Janitscharen 14. Nov. 1808 in seinem vom Pöbel angezündeten Palast einen Tod durch Erstickung.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bairaktár
Karte zur Geschichte d
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* 4
Türkei.(d. h. der Fahnenträger), der Beiname Mustaphas, eines der energischsten Anhänger der Reform in der Türkei. [* 4] Um 1755 geb., trat er in Militärdienste und kämpfte 1806 als Pascha von Rustschuk gegen die russ. Armee. Nach der Janitscharenrevolution von 1807, wodurch Sultan Selim III. zu Gunsten Mustaphas IV. vom Throne gestoßen war, ergriff er die Partei Selims, setzte nach Ermordung desselben durch die Janitscharen Mustapha IV. ab und proklamierte 28. Juli 1808 dessen Bruder Mahmud II. als Sultan. Bairaktár wurde nun zum Großwesir ernannt.
Als solcher setzte er den Großmufti, den Anführer der Janitscharen und alle Ulemas ab, die irgendwie teil an der letzten Revolution genommen hatten; zugleich aber sorgte er kräftig für die Ruhe der Hauptstadt und verstärkte die regelmäßige Armee. Sein Hauptziel war die Vernichtung der Janitscharen, die sich endlich, von dem fanatischen Pöbel begünstigt, empörten, 15. Nov. 1808 das Serail angriffen und die Wiedereinsetzung Mustaphas IV. verlangten. Tapfer verteidigte sich Bairaktár dort. Als er aber sah, daß die Flammen den Palast bedrohten, ließ er den gefangenen Sultan Mustapha erdrosseln, warf den Stürmenden dessen Kopf zu und sprengte sich in die Luft.