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Bajanismus - Bajonett

Bild 52.308: Bajanismus - Bajonett
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Bajonett(franz. Baionnette oder Bayonnette), kurze, auf den Lauf des Gewehrs gesteckte Stoßwaffe der / 293
Bajonett _2(frz. Baïonnette), eine mäßig lange Klinge, die am Lauf des Gewehrs so befestigt wird, daß / 432

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Bajonett

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Bajonett



Bajonettbalken - Bajus

Bild 52.309: Bajonettbalken - Bajus
* 2 Seite 52.309.

(frz. Baïonnette), eine mäßig lange Klinge, die am Lauf des Gewehrs so befestigt wird, daß dieses sich in eine zum Angriff und zur Verteidigung geeignete Stoßwaffe verwandelt. Der Gebrauch dieser Waffe tritt zuerst gegen die Mitte des 17. Jahrh. in der franz. Armee auf und geht aus dem Bestreben hervor, die mit dem Feuergewehr bewaffneten Schützen zur selbständigen Verteidigung gegen Reiterei geschickt und somit von dem Schutze

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der Pikeniere unabhängig zu machen, die deshalb zu Anfang des 18. Jahrh, aus der Infanterie verschwinden. Das Bajonett, nach der Stadt Bayonne in Frankreich genannt, wo es erfunden wurde, war anfänglich ein 30 cm langes zweischneidiges Messer, [* 3] das mittels eines hölzernen Stiels in den Lauf gesteckt wurde. Später erfand man statt dieses Stiels die den Lauf umfassende Tülle und machte die Klinge drei- oder vierkantig. Das Bajonett war zunächst bei fast allen Armeen fortwährend am Lauf befestigt, trotzdem dadurch die Schulter des Mannes schwer belastet wurde und die Bewegung des Anschlagens mehr Armkräfte beanspruchte.

Auch auf die Treffgenauigkeit wirkte das aufgepflanzte Bajonett ungünstig ein, indem die einseitige Belastung des Laufes Abweichungen des Geschosses nach links und abwärts hervorrief. Die Jäger und Scharfschützen führten fast allgemein den Hirschfänger (s. d.). Da dieser, meist schwerer als das Bajonett, bei beständiger Verbindung mit dem Lauf die vorerwähnten Übelstände in noch erhöhterm Maße gezeigt haben würde, trug man ihn gewöhnlich in einer Lederscheide und pflanzte ihn nur zum Nahgefecht auf. Diese Tragweise der blanken Waffe wurde allmählich, am spätesten von Preußen, [* 4] auch für das Bajonett angenommen.

Oesterreich ob der Enn

Bild 12.481a: Oesterreich ob der Enns
* 5 Österreich.

Nach und nach fand bei der Linieninfanterie aller Armeen an Stelle des dreikantigen Bajonett das Haubajonett Eingang, weil eine derartige Waffe auch zu wirtschaftlichen Zwecken (z. B. Holzspalten im Biwak) Verwendung finden konnte. Hat die klinge eine Ausbauchung nach der scharfen Seite bin, ähnlich wie die im Orient gebräuchlichen kurzen Haumesser, so wird das Säbelbajonett auch Yatagan (sabre-poignard) genannt. Österreich [* 5] führt jetzt ein abgekürztes Haubajonett, Preußen hat das längere Seitengewehr, das einige Zeit außer beim Gardekorps durch ein kürzeres ersetzt war, wieder angenommen.

Frankreich ist bei Einführung seines neuesten Gewehrs auf das alte dreikantige Bajonett zurückgegangen. Das Bajonett war anfangs als Angriffs- und Verteidigungswaffe nur im Einzelgefecht in Gebrauch. Karl XII. von Schweden [* 6] bediente sich desselben zuerst in der Schlacht bei Narwa beim geschlossenen Massenangriff, ebenso die Franzosen 1704 bei Speyer. [* 7] Friedrich d. Gr. und später Suworow, die Bedeutung dieser Angriffsart erkennend, wußten sie zu ihrem Vorteile auszubeuten. In den franz. Kriegen wurde die Bajonettattacke allgemein. Gegenwärtig bildet sie zwar noch einen Gegenstand der Einübung, ihre Anwendung wird sich aber in künftigen Kriegen auf Ausnahmefälle beschränken, da das Feuer das Hauptkampfmittel der Infanterie geworden ist.