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Ballspiel | eLexikon | Kulturgeschichte - Spiele

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Ballot - Ballspiel

Bild 52.341: Ballot - Ballspiel
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2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Ballspielgymnastisches Spiel mit dem Ball, sowohl bei zivilisierten als bei unzivilisierten Völkern / 565
Ballspiel _2schon im Altertum eine der beliebtesten gymnastischen Übungen für jedes Alter und jeden Stand. / 397

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Ballspiel

962 Wörter, 6'476 Zeichen

Kulturgeschichte — Spiele

Ballspiel,

Hanc veniam etc. - Han

Bild 8.65: Hanc veniam etc. - Hand
* 3 Hand.

schon im Altertum eine der beliebtesten gymnastischen Übungen für jedes Alter und jeden Stand. In den Gymnasien der Griechen und den Bädern der Römer [* 2] war eine eigene Abteilung für das Ballspiel (Sphaeristerium) vorhanden, wo besondere Vorschriften und Abstufungen nach dem Gesundheitszustande des Spielenden beobachtet werden mußten. Die Ballspiel führten verschiedene Namen, je nach der Art des Wurfs und der Zahl der Spieler. Man warf den Ball in die Höhe und fing ihn selbst auf, oder man warf ihn sich gegenseitig zu oder auf den Boden, so daß er abprallte und mit der flachen Hand [* 3] wieder zurückgestoßen werden konnte; auch trat das in Verbindung mit Gesang und Tanz.

Die Bälle selbst unterschieden sich durch ihre Größe und waren in der Regel mit Haaren ausgestopft. (Vgl. K. A. Böttiger, Kleine Schriften archäolog. und antiquarischen Inhalts, Bd. 3, Dresd. 1838; J. H. Krause, Gymnastik und Agonistik der Hellenen, Bd. 1, Lpz. 1841; Grasberger, Die leibliche Erziehung bei den Griechen und Römern, Abteil. 1, Würzb. 1864.) Auch im Mittelalter blieb das Ballspiel für die Kinder und die reifere Jugend, selbst bei den Damen und namentlich auch bei den Bauern eine beliebte Belustigung.



Balluhissar - Balneogr

Bild 52.342: Balluhissar - Balneographie
* 10 Seite 52.342.

Man teilte sich dabei in zwei Parteien, die eine warf den Ball oder trieb ihn mit einem Schlägel, [* 4] die andere suchte ihn zu fangen oder zu haschen und dann ein Glied [* 5] der Gegenpartei im Wurf damit zu treffen; gelang dies, so trat sie an die Stelle der Gegnerin, bis einer der ihrigen wieder getroffen wurde. Dieses Spiel wird noch jetzt als «deutsches Ballspiel» von der norddeutschen Jugend geübt. Seit dem 16. Jahrh, wurde das Ballspiel (jeu de paumes) an den Höfen in Italien, [* 6] Frankreich und Deutschland [* 7] in besonders dazu erbauten Ballhäusern (s. d.) sowie in den langen Baumgängen der Maillebahn mit Vorliebe geübt und in letztern der Ball auf der Erde bis ans Ziel getrieben. Am Ausgang des 18. Jahrh. kam das in Frankreich und Deutschland bei Erwachsenen außer Gebrauch und blieb vorzugsweise Belustigung der Jugend. In England und Amerika [* 8] (s. Base-ball) wird es noch immer, besonders mit dem Fußball (Foot-ball, s. d.), Cricket (s. d.) und Lawn Tennis (s. d.), geübt. Auch in Spanien [* 9] und

mehr

Italien blieb das Ballspiel volkstümlich, und in Rom [* 11] übt man es noch auf öffentlichen Plätzen.

Vgl.   Clasen, Bewegungsspiele im freien (Stuttg. 1832): Guts-Muths, Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes (7. Aufl. von Schettler, Hof [* 12] 1885));

Heineken. Die beliebtesten Rasenspiele (Stuttg. 1893).