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Bast | eLexikon | Botanik - Pflanzenanatomie

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Basson - Basta

Bild 52.478: Basson - Basta
Seite 52.478.
Überblick der Artikel
7 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Bast# eine zunächst unter der Rinde der meisten Pflanzenstengel und -Stämme liegende, einwärts / 878
Bast _2# ägypt. Gottheit, von den Griechen mit Artemis identifiziert, des Osiris und der Isis Tochter, / 143
Bast _3# bei paläontolog. Namen Abkürzung für P. Basterot (Petrefakten von Bordeaux, 1825 etc.). / 13
Bast _4$#4 / 11
Bast _5# früher in der Pflanzenanatomie die gewöhnliche Bezeichnung für den Teil des Gefäßbündels / 478
Bast _6# Göttin, s. Bubastis. / 4
Bast _7# Abkürzung für P. Basterot, einen franz. Paläontologen, der die Fauna des Tertiärbeckens / 17

Seite 52.478

Bast

2 Seiten, 1'544 Wörter, 11'099 Zeichen

Botanik — Pflanzenanatomie

Bast,

Bast

Bild 2.435: Bast
* 2 Bast.

[* 2] früher in der Pflanzenanatomie die gewöhnliche Bezeichnung für den Teil des Gefäßbündels oder des Gefäßbündelringes, in dem die sog. Siebröhren [* 3] (s. d.) liegen, und zwar wurde der Ausdruck Bast deshalb für diese Partien gewählt, weil in sehr vielen Fällen die Faserzellen, die wegen ihrer Festigkeit [* 4] den Namen Bastzellen verdienen und von denen auch ein großer Teil technisch als Bast die mannigfachste Verwendung findet, die Begleiter jener Siebröhren sind.

Skelett des Menschen I

Bild 14.1014a: Skelett des Menschen I
* 6 Skelett.

Man übertrug also den Namen Bast von einzelnen Zellen auf die ganze Region, in der sie sich vorzugsweise finden. Da indessen diese Art der Benennung zu großen Verwirrungen Anlaß gab, so bezeichnen jetzt viele Botaniker nur die Zellen oder Zellgruppen als Bast, die eine bedeutendere Festigkeit besitzen und dazu dienen, den übrigen zartern Gewebepartien den nötigen Halt zu gewähren, die also, ähnlich wie die Knochen, [* 5] Bänder und andere Einrichtungen bei den Tieren, das Skelett [* 6] der Pflanzen bilden. Die Anordnung der festen Zellen ist für die Bezeichnung gleichgültig; sie können sowohl als Begleiter der Siebröhren wie auch anderer zarter Gewebeelemente auftreten. Da man auch Gewebe, [* 7] die zur Festigung des Pflanzenkörpers dienen, unter dem Namen Stereom zusammenfaßt und die einzelnen Elemente als Stereïden bezeichnet, so gehören nach dieser Terminologie die Bastzellen zu den Stereïden.

Im gewöhnlichen Leben versteht man unter Bast biegsame, zähe, zu Flechtwerk geeignete Pflanzenfasern oder Faserbündel von Pflanzen. Technische Verwendung zu dergleichen Zwecken findet hauptsächlich der Lindenbast. Dieser wird in Deutschland, [* 8] Frankreich, Italien, [* 9] Österreich, [* 10] namentlich aber in Rußland zu verschiedenen Fabrikaten verarbeitet. Außer zum Reinigen hölzerner und metallener Geschirre und zum Binden in der Gärtnerei benutzt man ihn zur Verfertigung von Seilen, Matten und Taschen.

Ost-Indien

Bild 12.532a: Ost-Indien
* 12 Ostindien.

Die Matten bilden in Rußland, wo sie auf einfachen Stühlen gewebt werden, einen nicht unbeträchtlichen Handelsartikel. Doch fertigt man auch Schuhe und Hüte aus Bast. Die unter dem Namen Basthüte in Südeuropa, namentlich in Italien erzeugten Hüte werden jedoch mit Unrecht so genannt, da sie nicht aus Bast, sondern aus Streifchen von Espen - oder Weidenholz bestehen. Die größte Bedeutung hat die Verwendung einzelner Arten des Bast als Spinnstoff. (S. Gespinstfasern.) [* 11] In Ostindien [* 12] liefert der wie Flachs bearbeitete Bast verschiedener Bäume feine Gewebe, die einen seidenähnlichen Glanz zeigen, häufig auch Seidenfäden enthalten und meist mit braunem, rotem, gelbem oder orangefarbigem Grunde mit andersfarbigen Längen- und Querstreifen unter allerlei Namen (Cherquemolles, Foutalonges, Foulas, Nillas, Biambonnes, Pinasses, Romales) in den Handel gebracht werden. Seidener (eigentlich halbseidener) Bast heißt ein gestreiftes oder gewürfeltes Zeug, dessen Kette aus ungekochter Seide [* 13] und dessen Einschlag aus Baumwolle [* 14] besteht. Außerdem kommt unter der Benennung ein geköperter, sehr glanzreich appretierter Baumwollstoff vor, auf dessen rechter Seite die Kette zu drei Vierteln über dem viel gröbern Einschlag freiliegt.

In der Jägersprache heißt Bast die mit Haaren bedeckte Haut, [* 15] die die ursprünglich weichen Geweihe [* 16] und Gehörne bis zum Erhärten oder Verrecken (Ausrecken) umgiebt und schützt. Sobald die zwischenliegenden kleinen Blutgefäße resorbiert sind, trocknet der ein und wird an Weichhölzern «abgefegt» (abgeschlagen, abgerieben).

Bast,

Göttin, s. Bubastis. ^[= oder Bubastus, Hauptstadt des bubastischen Nomos im ägypt. Delta, am bubastischen oder pelusischen ...]