Bastian | eLexikon | Geographen und Reisende - Deutsche
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Bastardsafran - Bastia
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5 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Bastian | 1) Adolf, berühmter Reisender und Ethnograph, geb. 26. Juni 1826 zu Bremen, studierte in Berlin, / 988 |
Bastian _2 | Adolf, der berühmte Reisende und Ethnograph, hat vom Juli 1889 bis April 1891 eine neue große / 123 |
Bastian _3 | # Abkürzung für Sebastian. / 4 |
Bastian _4 | # Adolf, Reisender und Ethnograph, geb. 26. Juni 1826 zu Bremen, studierte erst Jurisprudenz, / 526 |
Bastian _5 | # (spr. bästiänn), Henry Charlton, engl. Mediziner, geb. 26. April 1837 zu Truro, studierte / 96 |
Bastian
2 Seiten, 1'737 Wörter, 12'340 Zeichen
Geographen und Reisende — Deutsche
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titel
Elemente zu Bastian:1) Adolf, berühmter Reisender und Ethnograph
2) Henry Charlton, Mediziner
Bastĭan,
Heideland - Heidelberg
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* 4
Heidelberg.1) Adolf, berühmter Reisender und Ethnograph, geb. 26. Juni 1826 zu Bremen, [* 2] studierte in Berlin, [* 3] Heidelberg, [* 4] Prag, [* 5] Jena [* 6] und Würzburg [* 7] und ging als Schiffsarzt nach Australien. [* 8] Er durchstreifte hier die Golddistrikte und einen Teil des Innern, fuhr nach Neuseeland und von dort durch die Südsee nach Peru. [* 9] Dann überstieg er die Andes und nahm in der alten peruanischen Hauptstadt Cuzco sein Hauptquartier. Später finden wir ihn in Westindien, [* 10] auf dem Missouri und Mississippi, an den Pyramiden Mexikos und in Kalifornien.
Bastianinseln - Bastia
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* 17
Seite 2.439.Von hier aus ging er nach China, [* 11] besuchte Hinterindien [* 12] und den Malaiischen Archipel und verweilte längere Zeit in Kalkutta. [* 13] Dann befuhr er vier Monate lang auf einem kleinen Boote den Ganges, durchzog Dekhan und das Marathenland und ging nach Bombay, [* 14] von wo er sich nach Persien [* 15] begeben wollte. Der zwischen England und Persien ausbrechende Krieg verhinderte die Ausführung dieses Plans; dagegen besuchte er die Ruinen von Babylon und Ninive. Nachdem er Syrien und Palästina [* 16] durchzogen, ruhte ¶
mehr
er einige Zeit in Kairo, [* 18] fuhr dann den Nil hinauf, ritt durch die Wüste nach Kosseir am Roten Meer, schiffte nach Dschidda und schloß sich in Mokka einer Karawane an, die nach Aden [* 19] zog. Darauf ging er nach Mauritius und über das Kap der Guten Hoffnung nach Loanda. Ins Innere der portugiesischen Besitzungen in Südwestafrika vorgedrungen, wagte er die Reise nach der Königsstadt San Salvador, welche seit zwei Jahrhunderten kein gebildeter Europäer betreten. Dann segelte er an der afrikanischen Küste hinauf nach der Insel Fernando Po, drang von dort in das Nigerdelta ein, bereiste Liberia, [* 20] Sierra Leone und Senegambien und kehrte nach achtjähriger Abwesenheit nach Europa [* 21] zurück, wo er noch Portugal, [* 22] Spanien, die Türkei, [* 23] Rußland, Schweden [* 24] und Norwegen besuchte, ehe er nach Bremen heimkehrte. Bastian brachte eine große wissenschaftliche Ausbeute zurück.
London
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* 25
London.Als Vorläufer größerer Arbeiten ließ er erscheinen: »Ein Besuch in San Salvador, der Hauptstadt des Königreichs Congo« (Brem. 1859). Eine weitere Frucht dieser achtjährigen Reise war das ungemein gelehrte Werk »Der Mensch in der Geschichte; zur Begründung einer psychologischen Weltanschauung« (Leipz. 1860, 3 Bde.). Sogleich nach Vollendung dieser Arbeit trat er 1861 seine zweite große, diesmal fünfjährige Reise an. Nach längerm Aufenthalt in London [* 25] ging er nach Madras [* 26] und von dort nach Rangun, [* 27] fuhr den Irawadi hinauf und widmete sich in der Hauptstadt des Birmanenreichs ein Jahr lang dem Studium der Sprache [* 28] und Litteratur der Birmanen; dann ging er von Maulmain nach Bangkok, [* 29] studierte hier Sprache und Litteratur der Siamesen und wandte sich nun von Kambodscha nach Saigon, um sich nach Singapur [* 30] einzuschiffen. 1864 und 1865 reiste er durch den Archipel nach Japan und verfolgte den Überlandweg von Peking [* 31] durch die Mongolei und Sibirien nach dem Kaukasus.
Erdkunde (im Mittelalt
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* 33
Erdkunde.Diesen Reisen entsprechend ist Bastians großes Werk, dessen Ausarbeitung er alsbald nach seiner Rückkehr begann, und das erst 1871 vollendet wurde: »Die Völker des östlichen Asien«, [* 32] angelegt. In sechs Bänden (Jena 1866-71) führt es uns die gesamten Völker von Ostasien, namentlich nach der geschichtlichen, sprachlichen und religiösen Seite hin, vor. Das Werk ist weniger eine Reisebeschreibung als eine kolossale Stoffansammlung von erdrückender Fülle, ungegliedert, ohne jegliche Anmut der Darstellung, aber, wie alle seine auch später erschienenen Werke, von tiefster Gelehrsamkeit strotzend. Bastian ließ sich in Berlin nieder, wo er sich an der Universität als Dozent für Erdkunde [* 33] habilitierte und zum Vorstand des ethnographischen Museums und der Gesellschaft für Erdkunde ernannt wurde.
Nord-Amerika. Fluß- un
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* 35
Nordamerika.Große Verdienste erwarb er sich neuerdings um das Zustandekommen der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung Innerafrikas, als deren Vorsitzender er 1873 einen mehrmonatlichen Ausflug nach der afrikanischen Westküste unternahm, um daselbst die Einbruchsstation bei Tschintschotscho zu errichten und Erkundigungen einzuziehen. 1875-76 machte er auf Veranlassung des königlichen Museums in Berlin eine Reise nach den Küsten von Peru und Ecuador, ging durch Kolumbien nach Guatemala, [* 34] dann nach San Francisco, und nachdem er über Land durch die Union gereist, besuchte er auf dem Rückweg nach Europa die Antillen. Er brachte die reichsten ethnographischen Sammlungen mit, mit deren Ordnung und Aufstellung er seitdem beschäftigt war. Im Sommer 1878 trat er eine neue Reise auf dem Überlandweg durch Persien an, während welcher er namentlich Assam und verschiedene der indischen und ozeanischen Inselgruppen genau untersuchte, und von der er über Nordamerika [* 35] und Westindien 11. Aug. 1880 wieder in Berlin eintraf.
Von seinen Schriften nennen wir noch: »Beiträge zur vergleichenden Psychologie« (Berl. 1868);
»Das Beständige in den Menschenrassen [* 36] und die Spielweite ihrer Veränderlichkeit« (das. 1868);
die Vorträge »Mexiko«, [* 37] »A. v. Humboldt« (1869);
»Sprachvergleichende Studien, besonders auf dem Gebiet der indochinesischen Sprachen« (Leipz. 1870);
»Die Weltauffassung der Buddhisten« (das. 1870);
»Ethnologische Forschungen« (das. 1871-73, 2 Bde.);
»Die Rechtsverhältnisse bei verschiedenen Völkern« (Berl. 1872);
»Geographische und ethnologische Bilder« (das. 1873);
»Offener Brief an Herrn Professor E. Häckel« (das. 1874),
worin Bastian als Gegner des extremen Darwinismus auftritt;
»Die deutsche Expedition an der Loangoküste Afrikas« (Jena 1874, 2 Bde.);
»Schöpfung oder Entstehung« (das. 1875);
»Die Vorstellungen von der Seele« (Berl. 1875);
»Die Kulturländer des alten Amerika« [* 38] (das. 1878, 2 Bde.);
»Die heilige Sage der Polynesier« (Leipz. 1881);
»Vorgeschichte der Ethnologie« (Berl. 1881);
»Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft vom Menschen« (das. 1881);
»Der Buddhismus in seiner Psychologie« (das. 1882);
»Zur naturwissenschaftlichen Behandlung der Psychologie« (das. 1883);
»Völkerstämme am Brahmaputra« (Leipz. 1883);
Ozeanien
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* 39
Ozeanien.»Inselgruppen in Ozeanien« [* 39] (das. 1883);
»Zur Kenntnis Hawaiis« (Berl. 1883);
»Allgemeine Grundzüge der Ethnologie« (das. 1884);
»Religionsphilosophische Probleme« (das. 1884);
»Indonesien oder die Inseln des malaiischen Archipels« (das. 1884 ff.);
»Der Fetisch an der Küste Guineas« (das. 1885) u. a. Seit 1869 gibt Bastian im Verein mit Virchow und Rob. Hartmann die »Zeitschrift für Ethnologie« heraus.
2) Henry Charlton, Mediziner, geb. 26. April 1837 zu Truro, wurde 1867 Professor der pathologischen Anatomie in London, 1868 Assistent am Hospital für Gelähmte und Epileptische, 1871 Arzt am Hospital der Universität. hat besonders die Pathologie des Nervensystems bearbeitet und gilt als Autorität auf diesem Gebiet. Er schrieb: »The modes of origin of lowest organisms« (Lond. 1871);
»The beginnings of life« (1872, 2 Bde.);
»Clinical lectures on the common forms of paralysis« (1875);
»The brain as an organ of mind« (1880; deutsch, Leipz. 1882).
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Barbey - Bauchredner
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* 40
Seite 19.101.Bastian,
Adolf, der berühmte Reisende und Ethnograph, hat vom Juli 1889 bis April 1891 eine neue große Reise ausgeführt, auf welcher er zunächst über Tiflis und Baku die durch die Transkaspibahn erschlossenen alten Kulturstätten Turkistans: Samarkand, Taschkend, Merw besuchte. Nach dem Kaukasus zurückgekehrt, begab er sich über Trapezunt und Brussa nach Konstantinopel, [* 41] von da über Philippopel nach Saloniki, [* 42] dann zu Schiff [* 43] über Alexandria und Massaua [* 44] nach Sansibar, [* 45] von dort über Mauritius nach Bombay. In Indien bereiste er zunächst die alten Reiche des Südens, dann den Nordwesten, schließlich auch Ceylon. [* 46] Von hier ging er über Tonga und Samoa [* 47] nach Tasmania, besuchte noch Adelaide [* 48] und Sydney [* 49] und kehrte dann durch den Suezkanal über Algier und Frankreich nach Deutschland [* 50] zurück. 1886 wurde er zum Geheimrat ernannt.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bastian,
Abkürzung für Sebastian.
Bastian,
Ost-Indien
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* 51
Ostindien.Adolf, Reisender und Ethnograph, geb. 26. Juni 1826 zu Bremen, studierte erst Jurisprudenz, dann Medizin und Naturwissenschaften, ging 1851 als Schiffsarzt nach Australien, besuchte dort die Goldländer und reiste dann nach Peru, Westindien, Mexiko und Kalifornien. Von hier begab er sich nach China und Ostindien, [* 51] besichtigte hierauf die Ruinenstätten von Babylon und Ninive, durchreiste Syrien, Palästina und Ägypten [* 52] und kehrte nach einem Aufenthalt im Kaplande und den portug. Besitzungen an der Westküste Afrikas nach Europa zurück (1859). Im Jan. 1861 begab sich Bastian nach Hinterindien, dann nach Japan und China, durchkreuzte die Wüste Gobi und gelangte zum Ural, worauf er die Rückreise nach Deutschland antrat (1865). Er habilitierte sich 1866 als Privatdocent in Berlin bei der philos.
Süd-Amerika. Fluß- und
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* 53
Südamerika.Fakultät, wurde dann außerord. Professor der Ethnologie und mit der Verwaltung des Museums für Völkerkunde betraut. Abwechselnd mit Professor Dove führte er mehrere Jahre den Vorsitz in der Gesellschaft für Erdkunde, wirkte mit zur Begründung der Anthropologischen Gesellschaft, in der er Virchow im Vorsitz folgte, sowie zur Gründung der Afrikanischen Gesellschaft und begab sich 1873 zur Einrichtung der Station Chinchoro nach der Loangoküste. 1875-76 bereiste er Südamerika, [* 53] 1878 unternahm er eine neue Reise durch Persien nach Indien, Australien und Neuseeland und kehrte über Oceanien, Kalifornien und Yucatan 1880 wieder heim.
Auf seiner letzten Reise von 1889 bis 1891 besuchte er Kaukasien, Turkestan, Armenien, Vorderindien, Polynesien, Tasmanien und Australien. Bastian veröffentlichte außer zahlreichen Vorträgen: «Ein Besuch in San Salvador» [* 54] (Brem. 1859),
«Der Mensch in der Geschichte, zur Begründung einer psychol. Weltanschauung» (3 Bde., Lpz. 1860),
«Die Völker des östl. Asien» (6 Bde., Jena 1866-71),
«Das Beständige in den Menschenrassen» (Berl. 1868),
«Beiträge zur vergleichenden Psychologie» (ebd. 1868),
«Sprachvergleichende Studien» (Lpz. 1870),
«Ethnolog. Forschungen» (2 Bde., Jena 1871-73),
«Geogr. und ethnolog. Bilder» (ebd. 1873),
«Die deutsche Expedition an die Loangoküste» (2 Bde., ebd. 1874-75),
«Schöpfung oder Entstehung» (ebd. 1875),
«Die Kulturländer des alten Amerika» (3 Bde., Berl. 1878-89),
«Die heilige Sage der Polynesier» (Lpz. 1881),
«Der Völkergedanke im Aufbau einer Wissenschaft von Menschen» (Berl. 1881),
«Die Vorgeschichte der Ethnologie» (ebd. 1881),
«Steinskulpturen aus Guatemala» (ebd. 1882),
«Der Buddhismus in seiner Psychologie» (ebd. 1882),
«Amerikas Nordwestküste» (ebd. 1883),
«Inselgruppen in Oceanien» (ebd. 1883),
«Völkerstämme am Brahmaputra» (ebd. 1883),
«Indonesien» (5 Lief., ebd. 1884-94),
«Zwei Worte über Kolonialweisheit» (ebd. 1883),
«Allgemeine Grundzüge der Ethnologie» (ebd. 1884),
«Religionsphilosophische Probleme auf dem Forschungsfelde buddhistischer Psychologie und der vergleichenden Mythologie» (ebd. 1884),
«Der Fetisch an der Küste Guineas» (ebd. 1884),
«Der Papua des dunkeln Inselreichs» (ebd. 1885),
«In Sachen des Spiritismus» (ebd. 1886),
«Zur Lehre [* 55] von den geogr. Provinzen» (ebd. 1886),
«Die Seele ind. und hellen. Philosophie in den Gespenstern moderner Geisterseherei» (ebd. 1886),
«Die Welt in ihren Spiegelungen unter dem Wandel des Völkergedankens» (ebd. 1887),
dazu: «Ethnologisches Bilderbuch mit erklärendem Text» (ebd. 1887),
Jundt - Jupiter
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* 56
Klima.«Einiges aus Samoa und andern Inseln der Südsee» (ebd. 1889),
«Über Klima [* 56] und Acclimatisation» (ebd. 1889),
«Ideale Welten» (3 Bde., ebd. 1893),
«Wie das Volk denkt» (ebd. 1892),
«Vorgeschichtliche Schöpfungslieder» (ebd. 1893),
«Die Verbleibsorte der abgeschiedenen Seelen» (ebd.1893),
«Kontroversen in der Ethnologie» (4 Bde., ebd.1893-94),
«Die samoanische Schöpfungssage und Anschließendes aus der Südsee» (Weim. 1895). Mit Rob. Hartmann begründete Bastian 1869 die «Zeitschrift für Ethnologie».
Vgl. Achelis, Adolf Bastian (Hamb. 1891).
Bastian
(spr. bästiänn), Henry Charlton, engl. Mediziner, geb. 26. April 1837 zu Truro, studierte Medizin, wurde 1867 Professor der pathol. Anatomie zu London, 1868 Assistent am Hospital für Gelähmte und Epileptische und 1871 Arzt am Hospital der Universität. Bastian gilt hauptsächlich als Autorität für Pathologie des Nervensystems. Er schrieb: «The modes of origin of lowest organism» (Lond. 1871),
«The beginnings of life» (2 Bde., 1872),
«Clinical lecture on the common forms of paralysis» (1875),
«The brain as an organ of mind» (1880; deutsch Lpz. 1882),
«Paralysis, cerebral, bulbar and spinal» (1886),
«Hysterical or functional paralysis (1893).