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Béarn | eLexikon | Geographie - Frankreich - (Die hier fehlenden s. unter Geschichte )

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2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Béarnehemaliges Fürstentum in Südfrankreich, am Fuß der Pyrenäen, umfaßt ca. 4400 qkm (80 QM. / 284
Bearnsüdl. Grenzlandschaft Frankreichs, ungefähr 4500 qkm groß, die dem östl. Teile des Depart. / 353

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Béarn

637 Wörter, 4'317 Zeichen

Geographie — Frankreich — (Die hier fehlenden s. unter Geschichte )

Béarn,

ehemaliges Fürstentum in Südfrankreich, am Fuß der Pyrenäen, umfaßt ca. 4400 qkm (80 QM.) und bildet jetzt den Hauptbestandteil des franz. Departements Niederpyrenäen (s. d.). Die Béarner haben ein gefälliges, einschmeichelndes Wesen; sie sind die feinsten Gascogner, mit denen sie auch eine Sprache [* 2] reden (vgl. Lespy, Grammaire béarnaise, 2. Aufl., Par. 1880). Hauptstadt ist Pau. [* 3] Die Landschaft ist nach dem alten Beneharnum, der Hauptstadt der gallischen Venarner, benannt. Béarn kam unter Chlodwig an die Franken, wurde 586 von den Basken besetzt, kehrte aber bald unter fränkische Herrschaft zurück, die durch Herzöge und später durch Vicomtes ausgeübt wurde. 1290 wurde es mit Foix vereinigt und kam 1484 mit diesem durch Heirat an das Haus Albret.

Johanna d'Albret vermählte sich 1548 mit Anton von Bourbon und hinterließ als Erben ihren Sohn, den nachmaligen König Heinrich IV. von Frankreich. Durch diesen kam an die französische Krone, mit der es 1620 von Ludwig XIII. für immer vereinigt wurde. Von jetzt an begann auch die gewaltsame Unterdrückung des Protestantismus, der seit 1560 hier die Herrschaft errungen hatte. Immer standen in Béarn den Landesfürsten Stände zur Seite, die eine große Gewalt hatten und dieselbe teilweise bis zur Revolution zu erhalten wußten.

Das höchste Gericht war anfangs ein Oberrat, zu welchem die beiden Landesbischöfe zu Lescar und Oloron nebst zwölf Baronen zusammentraten; gewöhnliche Streitigkeiten wurden durch Volksgerichte entschieden. Später errichtete man zu Pau ein ordentliches Hofgericht, das Ludwig XIII. zuletzt in ein Parlament für Navarra und Béarn umwandelte.

Vgl.   de Bordenave (1517-72), Histoire de et Navarre (hrsg. von Raymond, Par. 1873);

Cénac-Moncaut, Histoire des peuples pyrénéens (3. Aufl., das. 1874, 4 Bde.);

Bourdeau, Ancienne Gascogne et Béarn (1861-62, 2 Bde.);

Rivarez, Chansons et airs populaires de Béarn (das. 1844).