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Bechstein | eLexikon | Litteratur - Deutsche Literatur - Neuere Dichtung seit 1500

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Becherapparate - Bechs

Bild 52.609: Becherapparate - Bechstein (Ludw.)
Seite 52.609.
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5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Bechstein1) Johann Matthäus, Ornitholog und Forstmann, geb. 11. Juli 1757 zu Waltershausen, studierte / 949
Bechstein _2# Friedr. Wilh. Karl, Pianofortefabrikant, geb. 1. Juni 1826 zu Gotha, gründete 1854 in Berlin / 83
Bechstein _3# Joh. Matthäus, bekannt als Ornitholog und Forstmann, geb. 11. Juli 1757 zu Waltershausen im / 245
Bechstein _4# Ludw., Dichter und Schriftsteller, Neffe von Joh. Matthäus B., geb. 24. Nov. 1801 in Weimar, / 234
Bechstein _5# Reinhold, Germanist, Sohn des vorigen, geb. 12. Okt. 1833 in Meiningen, studierte in Leipzig, / 125

Seite 52.609

Bechstein

2 Seiten, 1'636 Wörter, 12'008 Zeichen

Litteratur — Deutsche Literatur — Neuere Dichtung seit 1500

Bechstein,

Friedr. Wilh. Karl, Pianofortefabrikant, geb. 1. Juni 1826 zu Gotha, [* 2] gründete 1854 in Berlin [* 3] eine Pianofortefabrik, die eine der größten Europas geworden ist. hat sich hauptsächlich mit dem Bau von Flügeln beschäftigt und zahlreiche Erfindungen und Verbesserungen gemacht. Seine Instrumente zeichnen sich durch gediegenen Bau, schönen Ton und vorzügliche Spielart aus. B.s drei Fabriken, die 1891 etwa 600 Arbeiter beschäftigten, liefern jährlich 3000 Instrumente nach allen Ländern. Für den Vertrieb nach England und dessen Kolonien besteht ein eigenes Haus in London. [* 4]

Bechstein,

Jena

Bild 9.191: Jena
* 5 Jena.

Joh. Matthäus, bekannt als Ornitholog und Forstmann, geb. 11. Juli 1757 zu Waltershausen im Herzogtum Gotha, besuchte das Gymnasium zu Gotha, studierte Theologie zu Jena [* 5] und wurde 1785 Lehrer am Salzmannschen Institut in Schnepfenthal. 1795 gründete er eine Lehranstalt für Forstwirtschaft auf dem Freigute Kemnote bei Waltershausen und stiftete die Societät für Forst- und Jagdkunde, von welcher die «Annalen» und die Zeitschrift «Diana» ausgingen. 1800 folgte er einem Rufe als Direktor der zu gründenden meining.

Forstakademie Dreißigacker. Hier starb er als Geh. Kammer- und Forstrat 23. Febr. 1822. Seine Hauptstärke lag in Ornithologie, Entomologie und Botanik, und seine litterar. Arbeiten auf diesen Gebieten haben zum Teil noch jetzt Wert. Seine Hauptwerke sind: «Gemeinnützige Naturgeschichte Deutschlands [* 6] nach allen drei Reichen der Natur» (4 Bde., Lpz. 1789‒95: 2. Aufl. 1801‒9; 2. bis 4. Tl. auch u. d. T.: «Naturgeschichte der Vögel [* 7] Deutschlands», 2. Aufl. 1804‒9),

«Naturgeschichte der Stubenvögel» [* 8] (Gotha 1792; 5. Aufl. von E. Berge, Lpz. 1870),

«Vollständige Naturgeschichte der schädlichen Forstinsekten, nebst einem Nachtrage der schonenswerten Insekten, [* 9] welche die schädlichen vertilgen helfen» (3 Tle., Lpz. 1804 u. 1805),

«Die Forst- und Jagdwissenschaft nach allen ihren Teilen», davon: Tl. 1: «Forstbotanik» (Erfurt [* 10] 1810; 5. Aufl. von Behlen, ebd. 1842);

Tl. 4, Abteil. 1: «Die Waldbeschützungslehre» (Gotha 1818),

Abteil. 2: «Forstinsektologie oder Naturgeschichte der für den Wald schädlichen und nützlichen Insekten» (ebd. 1818; davon Bd. 1 neu von E. Müller, 1829);

Tl. 5: «Die Waldbenutzung» (ebd. 1821);

Tl. 10: «Jagdwissenschaft» (4 Bde. ebd. 1820‒22; der 4. Bd. von Laurop).

Bechstein,



Bechstein (Reinhold) -

Bild 52.610: Bechstein (Reinhold) - Beck (Friedrich, Freiherr von)
* 12 Seite 52.610.

Ludw., Dichter und Schriftsteller, Neffe von Joh. Matthäus Bechstein, geb. 24. Nov. 1801 in Weimar, [* 11] widmete sich der Pharmacie. Auf seine «Sonettenkränze» (Arnst. 1828) hin setzte ihn Herzog

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Bernhard von Meiningen [* 13] in den Stand, 1829‒30 in Leipzig [* 14] und München [* 15] Philosophie, Litteratur und Geschichte zu studieren und ernannte ihn 1831 zum Kabinettsbibliothekar und zweiten Bibliothekar der herzogl. öffentlichen Bibliothek zu Meiningen. 1832 gründete Bechstein den Altertumsforschenden Verein für Henneberg. Seit 1833 erster Bibliothekar, starb er 14. Mai 1860 zu Meiningen. Seine epischen Dichtungen behandeln in schlichter Klarheit, aber ohne Schwung und ohne romantische Stimmung sagenhafte Stoffe, so «Die Haimonskinder» (Lpz. 1830),

«Der Totentanz» (ebd. 1831),

«Faustus» (ebd. 1833) und das nachgelassene Epos «Thüringens Königshaus» (ebd. 1865). Am bekanntesten von B.s zahlreichen, meist histor. Romanen und Novellen wurden die «Fahrten eines Musikanten» (3 Bde., Schleus. 1836‒37; 2. Aufl., 2 Bde., Frankf. 1854). Größeres Verdienst erwarb sich Bechstein durch seine verbreiteten Sagen- und Märchensammlungen, darunter «Der Sagenschatz und die Sagenkreise des Thüringerlandes» (4 Bde., Meining. 1835‒38),

«Deutsches Märchenbuch» (Lpz. 1845; 41. Aufl. 1893),

«Neues deutsches Märchenbuch» (Wien [* 16] 1856; 61. Aufl. 1893),

«Thüring. Sagenbuch» (2 Bde., ebd. 1858). Die Liebe zur thüring. Heimat, die sich auch in seinen «Wanderungen durch Thüringen» (Lpz. 1838) verrät, veranlaßte Bechstein zu antiquarischen und histor. Forschungen, deren Wert allerdings nicht groß ist; darunter die Prachtausgabe Ottos von Botenlauben (ebd. 1845). –

Vgl.   R. Bechstein, L. in seinem wissenschaftlichen Wirken (Meining. 1882).

Bechstein,

Rostflocke - Rostock

Bild 13.987: Rostflocke - Rostock
* 17 Rostock.

Reinhold, Germanist, Sohn des vorigen, geb. 12. Okt. 1833 in Meiningen, studierte in Leipzig, München, Jena und Berlin, war 1858 ‒59 am Archiv des Germanischen Museums beschäftigt, wurde 1866 Privatdocent in Jena, 1869 außerord. Professor ebenda, 1871 ord. Professor der deutschen und roman. Philologie zu Rostock, [* 17] wo er 5. Okt. 1891 starb. Er gab heraus: «Heinrich und Kunegunde» von Ebernand von Erfurt (Quedlinb. 1861),

«Altdeutsche Märchen, Sagen und Legenden» (2. Aufl., Lpz. 1877),

«Gottfrieds von Straßburg [* 18] Tristan» (3. Aufl., ebd. 1890‒91),

Heinrichs von Freiberg [* 19] «Tristan» (ebd. 1877),

Ulrich von Liechtensteins «Frauendienst» (2 Bde., ebd. 1888) u. a. und schrieb über das von seinem Vater herausgegebene «Spiel von den zehn Jungfrauen» (Jena 1866 und Rost. 1872),

«Tristan und Isolt in deutschen Dichtungen der Neuzeit» (Lpz. 1876) u. s. w.