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Beilager | eLexikon | Kulturgeschichte - Sitten und Gebräuche

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Beichtstuhl - Beilager

Bild 2.625: Beichtstuhl - Beilager
Seite 2.625.
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Beilagerdie mit verschiedenen Feierlichkeiten verbundene Vollziehung der Ehe von Personen hohen Standes / 68
Beilager _2die Vollziehung der Ehe durch Besteigung des gemeinschaftlichen Lagers, welches ursprünglich / 123

Seite 2.625

Beilager

191 Wörter, 1'378 Zeichen

Kulturgeschichte — Sitten und Gebräuche

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Beilager,

die mit verschiedenen Feierlichkeiten verbundene Vollziehung der Ehe von Personen hohen Standes durch Besteigung des Ehebettes.



Beilast - Bein

Bild 2.626: Beilast - Bein
* 2 Seite 2.626.

Fürstliche Personen ließen sonst auch durch besondere Abgesandte

mehr

als ihre Vertreter das Beilager halten.

Nach der förmlichen Trauung legte sich der Gesandte in Gegenwart der höchsten Herrschaften neben der hohen Braut seines Herrn einige Minuten lang, leicht gerüstet, auf ein prächtiges Ruhebett;

hierauf wurde die Ehe als gültig und vollzogen betrachtet.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Beilager,

die Vollziehung der Ehe durch Besteigung des gemeinschaftlichen Lagers, welches ursprünglich öffentlich vor Zeugen erfolgte und erst die rechtlichen Wirkungen der Ehe begründete. Auch die Kirche betrachtete im spätern Mittelalter nicht die Trauung, sondern die Vollziehung des Beilager als Eheschließungsakt. Seit dem 13. Jahrh. wird das Beilager als Anfang der Standesgemeinschaft der Ehegatten und in den Rechten mit Gütergemeinschaft als Beginn dieses Güterrechts anerkannt. Daher die Rechtssprichwörter: «Wenn die Decke [* 3] über den Kopf ist, so sind die Ehegatten gleich reich», und «Ist das Bett [* 4] beschritten, ist das Recht erstritten». Fürstliche Personen ließen auch durch Abgesandte an ihrer Statt mit der Trauung die Ceremonie des Beilager abhalten. Diese symbolische Vollziehung des Beilager hängt mit der Bedeutung desselben für den Eintritt der Standesgemeinschaft zusammen.