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Belize | eLexikon | Geographie - Amerika - Britische Kolonie Belize

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Beli Ostrow - Belize

Bild 2.662: Beli Ostrow - Belize
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Belize(Balize, seit 1853 Britisch-Honduras), eine brit. Kolonie in Mittelamerika, auf der Ostküste / 735
Belize _2(spr. bellihs), s. Britisch-Honduras. / 5

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Belize

740 Wörter, 5'214 Zeichen

Geographie — Amerika — Britische Kolonie Belize

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Belize

(Balize, seit 1853 Britisch-Honduras), eine brit. Kolonie in Mittelamerika, auf der Ostküste der Halbinsel Yucatan, an der Hondurasbai (s. Karte »Westindien [* 2] etc.«),

Flüsse

Bild 56.938: Flüsse
* 5 Flüsse.

zwischen Yucatan (Mexiko) [* 3] im N., Guatemala [* 4] im S. und W., mit einem Areal von 19,585 qkm (356 QM.). Die Küste ist von Felsenriffen und Sandbänken umgeben, das vom Belizefluß durchströmte Land ganz flach, teilweise sumpfig, mit Waldungen bedeckt, aber feucht und trotz der herrschenden starken Hitze im ganzen nicht ungesund. Der Boden ist im Küstenland vorherrschend sumpfig, im Innern ergiebiger, und namentlich zieht sich am Rande der zahllosen Flüsse [* 5] und Bäche ein unerschöpflich reicher Boden hin.

Die Wälder liefern Mahagoniholz (Kampescheholz jetzt nur wenig), dann die sogen. Tannen (Cedrela) und viele andre brauchbare Holzarten. Die Kultur des Bodens hat kaum begonnen, bis auf wenige Stellen ist alles wüster Urwald; einheimisch sind bloß Bananen und Maniok. Den größten Teil der Lebensmittel liefern das Meer und die angrenzenden Provinzen von Zentralamerika. Die Bevölkerung [* 6] hat neuerdings durch Einwanderungen aus Yucatan zugenommen und betrug 1881: 27,452 Seelen; sie besteht aus wenigen Weißen (kaum 1600), vielen Negern, Mulatten und hierher verpflanzten besonders arbeitstüchtigen Kariben etc.; Indianer sind im ganzen nicht zahlreich.

An der Spitze der Regierung steht ein Gouverneur, ihm zur Seite ein gesetzgebender und vollziehender Rat von fünf vom Gouverneur ernannten und mindestens vier durch die Bevölkerung gewählten Mitgliedern. Die Einwohner sind zumeist Katholiken; die Protestanten sind in mehrere Sekten zersplittert. In der Kolonie bestehen 14 durch Staatsmittel unterstützte Schulen, welche durch die religiösen Gemeinden errichtet wurden, und von Wohlthätigkeitsanstalten ein Hospital, ein Armenhaus und eine Irrenanstalt.



Belknap - Bell

Bild 2.663: Belknap - Bell
* 9 Seite 2.663.

Das Militär besteht aus einer Abteilung Artillerie und 2 Kompanien des westindischen Negerregiments. Die Einnahmen der Kolonie stellten sich 1883 auf 52,278 Pfd. Sterl. (gegen 32,674 im Jahr 1870), die Ausgaben auf 40,344 Pfd. Sterl. (1870: 26,220). Während letztere namentlich auf Besoldungen, öffentliche Bauten etc. entfallen, fließen die Einnahmen aus den Zöllen, den Strafen, den Marktabgaben, einer Taxe auf Vieh etc. Die Schuld der Kolonie betrug 1869 noch 34,121 Pfd. Sterl., ist aber vollständig getilgt worden. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist das Fällen des Mahagoniholzes, das hauptsächlich durch Kariben und zwar zum Teil in Wäldern, die in den Gebieten von Guatemala und Honduras [* 7] liegen, betrieben wird. Für den Handel liefert das Land nichts als dieses Holz; [* 8] früher betrieben jedoch die Kaufleute von Belize einen lebhaften Zwischenhandel mit den

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naheliegenden spanischen Republiken, namentlich mit Honduras, und führten einen großen Teil der Handelserzeugnisse derselben nach Europa. [* 10] Seit der Eröffnung der Panamaeisenbahn ist dieser Verkehr sehr gesunken. Der Wert der Ausfuhr betrug 1883: 302,870 Pfd. Sterl. (1870: 171,988), der der Einfuhr 268,973 Pfd. Sterl. (1870: 184,338). Unfern der Küste liegt die größere Insel Turneff und von dieser östlich zwei riffähnliche Eilande, St. George Cay und die Halbmondinsel, auf der ein Leuchtturm steht. - Der Ursprung der Kolonie ist nicht sicher bekannt; doch ist die von den Spaniern unbesetzt gebliebene Küste zuerst wohl von Schleichhändlern und Piraten besucht worden, von denen die ersten Ansiedelungen (1638 und 1640) herrühren.

Die Kolonisten fingen bald an, Kampescheholz zufällen und auszuführen, und fanden in den darüber mit den Spaniern entstandenen Händeln Schutz bei der englischen Regierung, die im Pariser Frieden 1763 ihnen die Erlaubnis der Niederlassung und des Holzfällens im Land erwirkte, doch unter der Bedingung, keine Festungswerke anzulegen, ein Verbot, das die Kolonisten dadurch umgingen, daß sie Erde auf ihren Schiffen in das Land brachten und darauf, als auf englischem Grund, später ein Fort errichteten.

Grenzen der Hörbarkeit

Bild 58.307: Grenzen der Hörbarkeit - Grenzfälschung [unkorrigiert]
* 11 Grenzen.

Die Grenzbestimmungen blieben übrigens unerörtert, und die Engländer breiteten sich ziemlich beliebig aus, bis die Konvention von 1786 die jetzigen Grenzen [* 11] feststellte. Durch Gesetz vom 17. Sept. 1853 wurde die Niederlassung Belize zur Kolonie Britisch-Honduras erhoben. Für den Holzgewinn wie für den Schleichhandel ist die Kolonie jetzt nur von geringer Bedeutung; allein sie eignet sich trefflich zu einem Beobachtungspunkt für die politischen Ereignisse in Zentralamerika.

Die Stadt Belize, die Hauptstadt der Kolonie, an der Küste zu beiden Seiten des Südarmes des gleichnamigen, mit Kähnen 250 km aufwärts befahrbaren Flusses, zählt ca. 500 hölzerne Häuser, die am Fluß in einer Reihe auf Pfählen erbaut sind, und etwa 6600 Einw. Sie ist Sitz der Regierungsbehörden, eines deutschen Konsuls und der Besatzung und hat einen nur schwer zugänglichen Hafen. Etwa 4 km entfernt liegt nahe am Meer das Fort St. George. Die Umgegend der Stadt ist voll Seen und Sümpfe und bietet wenig anbaufähigen Boden, doch ist das Klima [* 12] ziemlich gesund. Emigranten aus Yucatan haben an der Bai von Chetumal die gegen 5000 Bewohner zählende Ansiedelung Corozal gegründet.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Belize

(spr. bellihs), s. Britisch-Honduras. ^[= auch Belize und Balize genannt, Landstrich auf der Ostküste der Halbinsel von Yucatan in Centralame ...]