Belluno | eLexikon | Geographie - Italien - Landschaften und Provinzen
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Bellows Falls - Beloni
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Belluno | eine Provinz Oberitaliens, zu Venetien gehörig, grenzt nördlich und westlich an Österreich / 349 |
Belluno _2 | # 1) Provinz in Oberitalien, der nordöstlichste Teil der Landschaft Venetien, grenzt im N. und / 501 |
Belluno _3 | # Herzog von, s. Victor-Perrin. / 5 |
Belluno
855 Wörter, 5'880 Zeichen
Geographie — Italien — Landschaften und Provinzen
Belluno,
eine Provinz Oberitaliens, zu Venetien gehörig, grenzt nördlich und westlich an Österreich [* 2] (Tirol), [* 3] östlich an die Provinz Udine, südlich an Treviso und Vicenza und enthält 3346 qkm (60,8 QM.). Die Provinz umfaßt das obere Piavethal mit den Seitenthälern desselben, darunter das des Cordevole, dann das Thal [* 4] des Cismone, eines Nebenflusses der Brenta, und ist, von Verzweigungen der südtirolischen Dolomitalpen erfüllt, fast durchaus Gebirgsland.
Bevölkerungsstatistisc
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* 5
Bevölkerung.Unter den Berggipfeln sind die Marmolata (3494 m), der Monte Antelao (3253 m) und der M. Civitá (3182 m) die ansehnlichsten. Die Bevölkerung [* 5] zählte 1881: 174,140 Seelen. Das Land ist reich an Mineralien, [* 6] doch wird nur in geringem Umfang auf Kupfer [* 7] (bei Agordo), Zink (bei Auronzo), Blei [* 8] und Quecksilber gebaut; auch mehrere Mineralquellen sind vorhanden. Im übrigen produziert es Vieh, Butter, Käse und Wolle, Bauholz, etwas Seide, [* 9] aber nur wenig Getreide [* 10] und bietet überhaupt den Bewohnern spärlichen Erwerb, weshalb starke Auswanderung stattfindet.
Die Provinz zerfällt in die sieben Distrikte Belluno, Agordo, Auronzo, Feltre, Fonzaso, Longarone, Pieve di Cadore.-
Holywood - Holz
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* 13
Holz.Die gleichnamige Hauptstadt liegt malerisch auf einer Anhöhe zwischen der tief eingeschnittenen Piave und deren Nebenfluß Ardo, 385 m ü. M. Unter den Gebäuden sind die Kathedrale (mit guten Gemälden und einem Glockenturm), die gotische Kirche Santo Stefano [* 11] (mit Altarblatt von Tizian), der Palazzo dei Rettori (jetzt Präfektur), der Bischofspalast, das Stadthaus (1400 erbaut), das Theater [* 12] und das Triumphthor hervorzuheben. hat ein königliches Lycealgymnasium und ein bischöfliches Gymnasium, ein Seminar mit ansehnlicher Bibliothek, eine technische Schule und (1881) 5190 Einw., welche besonders Seidenindustrie und Handel mit Holz [* 13] und Seide treiben.
Eine 2 km lange, den Ardo übersetzende Wasserleitung [* 14] versieht zahlreiche Springbrunnen mit Trinkwasser. In der Nähe findet sich eine schwefelhaltige Mineralquelle. Belluno ist Sitz eines Bischofs (mit Feltre gemeinsam), eines Präfekten und einer Berghauptmannschaft. Es ist das alte Belunum, eine Stadt der Medoaker in Rätien, kam 1402 an die Republik Venedig, [* 15] mit welcher es 1797 österreichisch wurde. Papst Gregor XVI. wurde hier geboren; der Marschall Victor führte nach der Stadt den Titel eines Herzogs von Belluno. Im Juni 1873 wurde Belluno von wiederholten heftigen Erdstößen heimgesucht.
Vgl. Höfer in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie, Bd. 74 (1876).