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Bertrand | eLexikon | Geschichte - Frankreich - Krieger

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Bertrade - Bertuch

Bild 2.798: Bertrade - Bertuch
Seite 2.798.
Überblick der Artikel
8 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Bertrand(spr. -trang), 1) Henri Gratien, Graf, der treue Gefährte Napoleons I., geb. 28. März 1773 / 515
Bertrand _23) Alexandre, franz. Archäolog, geb. 1820 zu Paris, studierte an der Normalschule, ging 1848 / 624
Bertrand _3(spr. bertráng), James, franz. Maler des historischen Genres, geb. 1825 zu Lyon, Schüler von / 87
Bertrand _4# (spr. -tráng), Alexandre, franz. Archäolog, Bruder von Joseph Louis François B., geb. 28. / 147
Bertrand _5# Friedr. Oskar, Landwirt, geb. 1824 in Heilbronn, besuchte die landwirtschaftliche Akademie zu / 151
Bertrand _6# (spr. -tráng), Henri Gratien, Graf, franz. General, geb. zu Chateauroux (Indre) 28. März 1775, / 239
Bertrand _7# (spr. -tráng), James, franz. Maler, geb. 1825 in Lyon, machte seine ersten Studien auf der / 155
Bertrand _8# (spr. -tráng), Joseph Louis François, franz. Mathematiker, Bruder von Alexandre B., geb. 11. / 234

Seite 2.798

Bertrand

2 Seiten, 2'152 Wörter, 14'852 Zeichen

Geschichte — Frankreich — Krieger

Titel
Elemente zu Bertrand:

1) Henri Gratien, Graf, der treue Gefährte Napoleons I.

2) Friedrich Oskar, Landwirt

Bertrand

Ägypten etc

Bild 1.209a: Ägypten etc
* 2 Ägypten.

(spr. -trang), 1) Henri Gratien, Graf, der treue Gefährte Napoleons I., geb. 28. März 1773 bei Châteauroux (Indre) aus einer angesehenen Familie, trat während der Revolution in die Pariser Nationalgarde, dann ins Ingenieurkorps, diente 1795-96 in der Pyrenäen- und in der italienischen Armee und machte die Expedition nach Ägypten [* 2] mit. Hier als Leiter der Befestigungsbauten von Alexandria Napoleon näher bekannt geworden, ward er zum Brigadegeneral befördert.

Nachdem er in der Schlacht bei Austerlitz [* 3] große Tapferkeit bewiesen, ernannte ihn der Kaiser 1805 zum Generaladjutanten und später zum Grafen. 1806 bewirkte Bertrand als Divisionsgeneral die Übergabe Spandaus und zeichnete sich 1807 bei Friedland aus. 1809 trug er nach der Schlacht bei Aspern [* 4] durch seine Thätigkeit bei Schlagung der Brücken [* 5] von der Insel Lobau aus wesentlich zur Rettung der Armee bei. 1812 nahm er am russischen Feldzug teil, und 1813 befehligte er das Reserve- oder vierte Armeekorps bei Lützen [* 6] und Bautzen. [* 7]

Han - Hanau

Bild 8.63: Han - Hanau
* 10 Hanau.

Nach Durocs Tod ernannte ihn der Kaiser zum Großmarschall des Palastes. An der Spitze seines Korps kämpfte er in den Schlachten [* 8] von Großbeeren und Dennewitz und verteidigte 3. Okt. bei Wartenburg den Elbübergang gegen Blücher. Bei Leipzig [* 9] schützte er 16. und 18. Okt. in Lindenau die Straße nach Thüringen und deckte dann den Rückzug an den Rhein, nach der Schlacht bei Hanau [* 10] aber den Rheinübergang bei Mainz. [* 11] 1814 begleitete er den Kaiser nach Elba, war dessen Vertrauter während der Hundert Tage, kämpfte an seiner Seite bei Waterloo, [* 12] folgte ihm mit seiner Familie nach St. Helena und bewies ihm bis zu seinem Tode die aufopferndste Treue.

Zwar war er 1816 in Paris [* 13] zum Tod verurteilt worden; doch wurde er von England nicht ausgeliefert und nach Napoleons Tod sogar in seine Würden wieder eingesetzt. Nach der Julirevolution wurde er in die Kammer gewählt, und schloß sich hier der liberalen Partei an. 1834 zog er sich auf sein Landgut bei Châteauroux zurück. 1840 wurde er mit dem Prinzen Joinville zur Abholung der Asche Napoleons nach St. Helena geschickt. Mit den Vorbereitungen zur Herausgabe der Memoiren Napoleons beschäftigt, starb er 31. Jan. 1844 zu Châteauroux.

Württemberg und Hohenz

Bild 16.772a: Württemberg und Hohenzollern
* 15 Württemberg.

2) Friedrich Oskar, Landwirt, geb. 1824 zu Heilbronn, [* 14] studierte 1844 die Landwirtschaft in Hohenheim, fungierte dann drei Jahre als Ökonomieverwalter in Württemberg [* 15] und wurde 1847 Verwalter der Mertensschen Güter zu Ostin in Belgien. [* 16] Hier führte er die damals auf dem Kontinent noch unbekannte Drainierung mit so durchschlagendem Erfolg aus, daß dieselbe alsbald in ganz Belgien Nachahmung fand. Auch für Deutschland [* 17] wurde die dortige Wirtschaft eine Schule der Drainage. [* 18] Im J. 1849 gründete er in Ostin eine Ackerbauschule, welche bald den ersten Rang unter ähnlichen Instituten des Landes einnahm.

Als Mitglied des Verwaltungsrats des landwirtschaftlichen Hauptvereins für Belgien seit 1853 und als Mitredakteur des »Moniteur des Campagnes« übte Bertrand einen großen Einfluß auf die belgische Landwirtschaft aus. 1855 kehrte Bertrand nach Württemberg zurück, nahm 1857 die Stelle eines Oberverwalters auf dem in Westfalen [* 19] gelegenen Gut Karthaus-Weddern des Herzogs von Croy an und gab den ersten Anlaß zur Gründung der theoretischen Ackerbauschulen in Westfalen. Er schrieb: »Ackerbau und Viehzucht [* 20] für den kleinen Landwirt« (mit dem Koppe-Preis gekrönt, 7. Aufl., Münster [* 21] 1884) und »Über landwirtschaftliche Pachtverträge« (Bresl. 1870).