Bewurf | eLexikon | Technologie, Gewerbe und Industrie - Bauwesen - Baumaterialien
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Putz
Putzbau - Puy, Le

* 3
Seite 13.477.(Abputz, Vorputz), Mörtelüberzug von Mauern, Wänden und Decken, welcher teils zum Schutz gegen Witterungseinflüsse, teils zur Herstellung bessern Aussehens derselben angewendet wird und nach der Art seiner Anfertigung wie nach der Beschaffenheit ¶
mehr
des verwandten Materials und seiner Unterlage sehr verschieden ist. Man unterscheidet: Rauhputz oder Rappputz, wobei die Unterlage nur mittels der Kelle mit Mörtel beworfen wird;
Besenputz oder Spritzwurf, wobei der Rauhputz durch Betupfen mit einem stumpfen Reisbesen mehr Feinheit und Regelmäßigkeit erhält, und glatten Putz, wobei der Mörtelüberzug nach Lot und Richtscheit mit dem Streichbrett abgestrichen und mittels des Reibebrettes geebnet wird.
Soll der glatte Putz feiner werden, so wird er durch Abfilzen direkt, oder nachdem er mit einer Schicht dünnen Mörtels überzogen worden, geglättet. Quaderputz, welcher vorzugsweise an den untern Geschossen von Gebäuden angebracht wird, besteht in einem Kalk- oder besser Zementputz, in welchen vor dessen völliger Erhärtung mittels entsprechend geformter Fugeisen glatte oder façonnierte Fugen eingeschnitten werden. Hierzu kommt bisweilen noch die künstliche Herstellung eines Kantenschlags und eines gekrönelten Hauptes.
Alaun (gebrannter) - A

* 4
Alaun.Nach seinen Bestandteile unterscheidet man hauptsächlich: den Kalkputz, Zementputz und Gipsmörtelputz, wovon der erste am gewöhnlichsten, der folgende am dauerhaftesten und der letzte am feinsten ist. Auf feuchten Wänden werden nach Barrières auf die zu putzende Wand erst zwei Lagen Kalkmörtel gebracht, wovon die letzte mit einem stählernen Reibescheit geglättet wird, worauf eine Lage sehr fetten Kalks aufgetragen wird, welchem man etwas Alaun [* 4] zugesetzt hat.
Während Putz auf gemauerte Wände direkt aufgetragen wird und dort haftet, bedarf derselbe auf dem Holzwerk der Fachwände, verschalten Wände und Decken einer besondern Befestigung durch Belattung oder Berohrung, bei welcher zuvor gerissene Latten oder Rohrschäfte bez. angenagelt oder durch Draht [* 5] und Nägel [* 6] auf das Holz [* 7] befestigt werden. Der äußere Putz auf Lehmsteinwänden besteht in einem Anstrich mit sehr verdünntem Kalkmörtel oder, nach vorgängigem Abreiben mit dem Reibebrett, in einem Abweißen mit Kalkweiß. Die innern Flächen von Lehmsteinwänden lassen sich mittels Lehmmörtel (s. Mörtel) verputzen.
Vgl. Fink, Der Tüncher, Stubenmaler, Stuckator und Gipser (Leipz. 1866).