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Beyme | eLexikon | Geschichte - Staatsmänner, Politiker, Abgeordnete etc

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Beyle - Beyschlag

Bild 2.869: Beyle - Beyschlag
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BeymeKarl Friedrich, Graf van, preuß. Staatsmann, geb. 10. Juli 1765 zu Königsberg in der Neumark / 266
Beyme _2Karl Friedr., preuß. Staatsmann, geb. 10. Juli 1765 zu Königsberg in der Neumark, studierte / 379

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Beyme

645 Wörter, 4'525 Zeichen

Geschichte — Staatsmänner, Politiker, Abgeordnete etc

Beyme,

Karl Friedrich, Graf van, preuß. Staatsmann, geb. 10. Juli 1765 zu Königsberg [* 2] in der Neumark aus einer bürgerlichen Familie, studierte zu Halle [* 3] die Rechte, trat 1784 in den preußischen Staatsjustizdienst, ward 1788 Kammergerichtsassessor und bei der Redaktion des allgemeinen Landrechts beschäftigt und schon 1791 Kammergerichtsrat. In dieser Stellung erwarb er sich das Vertrauen und die Gunst des Kronprinzen, der ihn nach seiner Thronbesteigung 1798 zum Kabinettsrat ernannte.

Berlin

Bild 2.752a: Berlin
* 4 Berlin.

Ohne daß er die Gefahren der Situation erkannte, beschränkte sich in seinem einflußreichen Amte darauf, gelegentlich zweckmäßige Ratschläge zu erteilen und tüchtige Gelehrte und Staatsmänner zur Anstellung zu empfehlen. Stein und Hardenberg verlangten daher 1807 seine Entfernung, und Beyme wurde hierauf zum Präsidenten des Kammergerichts in Berlin, [* 4] nach Steins Rücktritt aber 1808 mit dem Titel eines Großkanzlers zum Justizminister ernannt. Doch zeigte er sich seiner neuen Stellung nicht gewachsen, huldigte ganz der ängstlichen Politik Altensteins und mußte daher seinen Posten 1810, als Hardenberg an die Spitze des Ministeriums trat, aufgeben, wurde aber in verschiedenen Ämtern, namentlich 1813 und 1814 als Zivilgouverneur von Pommern, [* 5] verwendet. 1816 in den Grafenstand erhoben, trat Beyme im November 1817 wieder in das Ministerium und zwar als Chef eines für ihn neugeschaffenen Departements für die Revision der Gesetze und für die Justizorganisation in den neuen Provinzen. Er schloß sich jetzt der kleinen liberalen Partei an, welche sich bemühte, die überhandnehmende Reaktion aufzuhalten und eine landständische Verfassung einzuführen. Da aber dieses Bemühen vergeblich war, trat er 31. Dez. 1819 mit Wilhelm v. Humboldt und Boyen aus dem Ministerium und zog sich auf sein Schloß Steglitz bei Berlin zurück, wo er 10. Dez. 1838 starb.