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Bíasca | eLexikon | Tessin . (Fortsetzung - Leventina

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Biarmia - Bibbiena

Bild 2.878: Biarmia - Bibbiena
Seite 2.878.
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5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
BíascaFlecken im schweizer. Kanton Tessin, Bezirk Riviera, 296 m ü. M., am Tessin und an der Gotthardbahn / 23
Biasca(1886) 2088 Einw. / 4
BIASCA# deutsch Ablentschen (Kt. Tessin, Bez. Riviera). 305 m. Gem. und Dorf im Tessinthal, am Eingang / 309
BIASCA _2# (BUZZA DI) (Kt. Tessin, Bez. Blenio). Grosser Schuttkegel im untern Val Blenio, etwas oberhalb / 95
BIASCA _3# (CIMA DI) (Kt. Tessin, Bez. Riviera). Westlicher Ausläufer des Monte Torrente (2867 m), s. / 44

Seite 2.878

Bíasca

475 Wörter, 3'299 Zeichen

Tessin . (Fortsetzung — Leventina

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902

Biasca,

deutsch Ablentschen (Kt. Tessin, Bez. Riviera). 305 m. Gem. und Dorf im Tessinthal, am Eingang zum Val Blenio, 19 km n. Bellinzona, am linken Ufer des Brenno. Wichtige Station der Gotthardbahn. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Biasca-Lukmanier-Disentis. Gemeinde, die Dörfer Loderio, Ponte, Pontirone, Sant' Anna und Valle inbegriffen: 407 Häuser, 2744 kathol. Ew. (280 Ref.); Dorf: 277 Häuser, 1762 Ew. Grosse Steinbrüche auf prächtigen Gneiss u. Granit.

Starke Industrie: Werkstätten der Gotthardbahn mit ca. 100 Arbeitern, eine Säge;

^[Note:] eine Aktiengesellschaft lässt am Gletscher von Monte Torrente (Torrone d'Orza) im Val Pontirone Eis zur Ausfuhr brechen.

Musik- und Gesangvereine; Unterstützungskassen. Stark besuchte Messen und Märkte. Die Kirche von Biasca, 1213 zum erstenmale als Pfarrkirche für das Val Blenio, die Leventina und das untere Tessinthal genannt, ist ein schöner Bau antiken Stiles und weist Malereien des 15. und 16. Jahrhunderts, sowie romanische Skulpturen auf. Es stehen ihr vor ein Präfekt und zwei Priester. Eine zweite römisch-katholische Kirche, die Rotonda de Santo Carlo, ist ein prachtvoller, vom Milaneser Architekten Macciacchini erstellter moderner Bau.

Seit einigen Jahren besitzt auch die reformierte Kirchgemeinde ein schönes Gotteshaus. Kleines Theater; Kindergarten; geräumiges Schulhaus. Das Dorf hat elektrisches Licht. Funde von römischen Münzen. 3 km ö. Biasca liegt auf einer Terrasse des Pizzo Magno der liebliche kleine See von Carigiolo, dem der gegenüber dem Bahnhofe in schönen Fällen (bis 80 m hoch) abstürzende Bach entfliesst. Die Rebe wird hier an Lauben gezogen, deren Bogen auf Gneissmauern ruhen; der hier einst stark verbreitete Maulbeerbaum und mit ihm die Seidenraupenzucht sind stark im Rückgange begriffen. Durch einen vom Monte Crenone (heute Pizzo Magno) niedergegangenen Bergsturz wurden 1512 viele Häuser zerstört und Hunderte von Bewohnern getötet; der durch die Schuttmasse gestaute Brenno bildete damals einen mehrere km langen See, der erst 14 Monate später durchbrach und bei seiner plötzlichen Entleerung von Biasca bis zum Langensee grosse Verheerungen anrichtete.

vergrössern: Karte der Buzza di Biasca. ^[Karte: 6° 40’ O; 46° 20’ N; 1:50000]. [Karten in der Umgebung].
Karte der Buzza di Biasca.

Biasca

(Buzza di) (Kt. Tessin, Bez. Blenio). Grosser Schuttkegel im untern Val Blenio, etwas oberhalb Biasca; Ueberrest des mächtigen Bergsturzes von 1512, der den Brenno an die rechte Thalseite hinübergedrängt hat. Der Bergsturz, einer der bedeutendsten aus historischer Zeit, löste sich in grosser Höhe am Pizzo Magno ab, an der Stelle, die heute noch als trichterförmige Nische sichtbar ist. Der zurückgestaute Brenno bildete einen grossen See, der 14 Monate später (an Pfingsten 1514) durchbrach und das untere Tessinthal bis zum Langensee verwüstete. In grossem Bogen umgeht heute die Strasse den mit mächtigen Felsblöcken durchsetzten Schutthaufen.