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Biblia pauperum | eLexikon | Bildende Künste - Holzschneidekunst

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Bibiena - Bibliographi

Bild 2.887: Bibiena - Bibliographie
Seite 2.887.
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2 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Biblia pauperum(lat.), "die Bibel der Armen", d. h. der geistig Armen, der Unwissenden und Ungelehrten / 292
Biblia pauperum _2(lat.), Armenbibel, eine Sammlung von Darstellungen aus der heiligen Geschichte zur Unterweisung / 237

Seite 2.887

Biblia pauperum

529 Wörter, 3'653 Zeichen

Bildende Künste — Holzschneidekunst

Biblia

paupĕrum (lat.),

»die Bibel der Armen«, d. h. der geistig Armen, der Unwissenden und Ungelehrten (»für die ungelernte leut«, wie es in einem frühen, die zehn Gebote enthaltenden Blockbuch heißt), eine Sammlung von Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament, welche mit kurzen lateinischen oder deutschen oder auch zweisprachigen Erläuterungen versehen und so angeordnet waren, daß stets eine Darstellung aus dem Neuen Testament von zwei vorbildlichen Darstellungen aus dem Alten und vier Brustbildern von Erzvätern und Propheten umgeben war.

Wolfe - Wolff

Bild 16.724: Wolfe - Wolff
* 3 Wolfenbüttel.

Die ältesten dieser cyklischen Darstellungen sind Manuskripte mit Miniaturen, welche bis in das 13. Jahrh. zurückreichen (ein Exemplar in der Hofbibliothek zu Wien). [* 2] Ein geschriebenes Exemplar in Wolfenbüttel [* 3] trägt den Titel biblia pauperum, nach welchem die ganze Gattung den Namen erhalten hat. Anfangs nur 34 Darstellungen umfassend, wuchs die Armenbibel allmählich bis zu 50. Seit der Erfindung des Holzschnittes wurden Bilder und Text auf einzelne Holzplatten geschnitten und von diesen zahlreiche Abdrücke gemacht, welche mit den freien Rückseiten zusammengeklebt und zu einem Buch vereinigt wurden (s. Blockbücher). So gewannen die Armenbibeln eine große Verbreitung, welche durch die Erfindung der Kunst, mit beweglichen Typen zu drucken, noch gefördert wurde.

In dem Grad, als sich die Buchdruckerkunst vervollkommte und vollständige Bibeln gedruckt werden konnten, traten die Armenbibeln mehr und mehr in den Hintergrund, bis sie im Anfang des 16. Jahrh. ganz verschwanden. Nachbildungen handschriftlicher Armenbibeln findet man in folgenden Werken: Berjeau, »biblia pauperum, reproduced in facsimile from one of the copies in the British Museum« (Lond. 1859);

Camesina und Heider, »Die Darstellungen der biblia pauperum in einer Handschrift des 14. Jahrhunderts im Stift St. Florian« (Wien 1863);

Laib u. Schwarz, »biblia pauperum, nach dem Original in der Lyceumsbibliothek zu Konstanz« [* 4] (Zür. 1867). - biblia pauperum ist auch der Titel einer Schrift des Scholastikers Bonaventura (s. d.).