Bischweiler | eLexikon | Geographie - Deutschland - Unterelsa
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Bischweiler - Bishop (
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Bischweiler | Stadt im Niederelsaß, Kreis Hagenau, an der Moder und der Eisenbahn von Straßburg nach Weißenburg / 170 |
Bischweiler _2 | (1885) 6815 Einw. / 4 |
Bischweiler _3 | Hauptstadt des Kantons B. (188,99 qkm, 21 Gemeinden, 26752 E.) im Kreis Hagenau des Bezirks / 410 |
Bischweiler
584 Wörter, 4'202 Zeichen
Geographie — Deutschland — Unterelsa
Bischweiler,
Telegraph I
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* 5
Telegraph.[* 1] Hauptstadt des Kantons Bischweiler (188,99 qkm, 21 Gemeinden, 26752 E.) im Kreis [* 2] Hagenau [* 3] des Bezirks Unterelsaß, 24 km nördlich von Straßburg, [* 4] rechts an der Moder, welche östlich von in den Rhein fließt, an der Linie Straßburg-Weißenburg der Elsaß-Lothring. Eisenbahnen, ist Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Straßburg), Zollamts, Steueramts, einer Oberförsterei sowie eines luth. und reform. Konsistoriums und kath. Dekanats und hat (1890) 7014 E., darunter 1795 Katholiken und 199 Israeliten, in Garnison (199 Mann) die reitende Abteilung des 31. Feldartillerieregiments; Post zweiter Klasse, Telegraph, [* 5] 2 evang., 1 kath. Kirche, Progymnasium, Bezirksarmen- und Krankenhaus, [* 6] Blödenanstalt (in und dem nahen Oberhofen), Diakonissenhaus, Hospital, kath. Krankenschwesternhaus; Gas- und Wasserleitung. [* 7]
Die vor 1870 bedeutende Wollgarn- und Tuchfabrikation ist infolge der veränderten Absatzverhältnisse zurückgegangen; zwei neuerdings gegründete Aktiengesellschaften haben die Fabrikation wieder aufgenommen. In den Tuchfabriken arbeiteten 1870 1550 Handstühle und 150 (erst 1860 eingeführte) mechan. Stühle; Anfang 1870 zählte man 77 Tuchfabrikanten und Tuchhändler. Der jährliche Wollverbrauch wurde vor 1870 auf 9‒10 Mill. Frs. bei einem Gewichte von 2 Mill. Kilogramm, der jährliche Gesamtwert der Fabrikation auf 18 Mill. Frs. geschätzt.
Tabak
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* 9
Tabak.
Ferner bestehen Fabrikation von Leinwand, Seife,
Kerzen und Handschuhen sowie bedeutende Jutespinnerei
und
Weberei,
[* 8] Färbereien und
Brauereien. Nebst Hagenau und Sand ist Bischweiler der Mittelpunkt für den elsäss.
Hopfenhandel. Die Stadt selbst hatte 1870 über 1 Mill. Hopfenstöcke; 1857 nur 437960, 1843 erst 93700 und 1830 sogar nur 400. Alljährlich
vom 25. Okt. bis 15. Nov. findet großer Hopfenmarkt statt. Außerdem wird
Handel mit
Tabak,
[* 9]
Wein, Hanf und in der
Umgegend die Kultur von Farbenpflanzen (früher besonders Krapp) lebhaft betrieben. – Bischweiler, einst ein Meierhof
der
Bischöfe von
Straßburg, 1263 zerstört, bald wiederhergestellt, kam zu Anfang des 15. Jahrh. an Kurpfalz.
Die Reformation wurde schon 1525 eingeführt; 1618 wanderten viele franz. Calvinisten, meist Fabrikanten und Kaufleute, ein. Im 16. Jahrh. und von 1734 bis 1790 war Bischweiler mit Pfalz-Zweibrücken verbunden, von 1640 bis 1734 Residenz der Pfalzgrafen von Birkenfeld. 1629 und 1635 fast gänzlich verbrannt, wurde die wieder aufgebaute Stadt 1673 befestigt; diese Befestigung wurde jedoch 1706 durch die Franzosen zerstört, mit Ausnahme des später verfallenen Schlosses Tiefenthal. Von 1686 bis 1789 fand alljährlich 15. Aug. der sog. Pfeifertag in Bischweiler statt; derselbe wird noch jetzt durch dreitägigen Jahrmarkt mit Umzügen gefeiert.
Vgl. Cullmann, Geschichte von Bischweiler (Straßb. 1826);
Bourguignon, Bischweiler depuis cent ans (Bischweil. 1875).
– Im Kanton [* 10] Bischweiler liegen die 1688 von Vauban am Rhein erbaute, 1815 zerstörte Festung [* 11] Fort-Louis und das durch Goethe bekannte Dorf Sesenheim.