Blois | eLexikon | Geographie - Frankreich - Departements
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Blocksberg - Blois
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3 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Blois | (spr. bloa), Hauptstadt des franz. Departements Loir-et-Cher, am rechten Ufer der Loire, über / 462 |
Blois _2 | (1886) 19,556 (Gemeinde 22,150) Einw. / 6 |
Blois _3 | (spr. blŏá). 1) Arrondissement im franz. Depart. Loir-et-Cher. Das Arrondissement hat 2552,24 / 700 |
Blois
2 Seiten, 1'168 Wörter, 7'940 Zeichen
Geographie — Frankreich — Departements
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Blois
(spr. bloa), Hauptstadt des franz. Departements Loir-et-Cher, am rechten Ufer der Loire, über welche eine 305 m lange steinerne Brücke [* 3] (von Ludwig XV. erbaut, in der Mitte mit einem Obelisken geziert) zum Faubourg Vienne führt, und an der Eisenbahn von Orléans [* 4] nach Tours, [* 5] zerfällt in einen modernen Stadtteil am Fluß mit schönen Kais und in die Altstadt, welche sich mit winkeligen Gassen und alten Häusern malerisch einen steilen Abhang hinaufzieht, aus dessen einem Ende das geschichtlich merkwürdige, jetzt trefflich restaurierte Schloß (Geburtsort Ludwigs XII.), auf dem andern die Kathedrale steht.
Blokzijl - Blondel
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Seite 3.41.Andre bemerkenswerte Bauten sind eine schöne römische Wasserleitung [* 6] (in Felsen gehauen), der bischöfliche Palast mit Terrassengärten und herrlicher Aussicht über das Thal [* 7] und die Loire, die Kirche St.-Nicolas (12. und 13. Jahrh.), die alte von Mansart erbaute Jesuitenkirche und zahlreiche Herrenhäuser aus dem 15. und 16. Jahrh. hat (1881) 18,409 Einw., welche Essig, Handschuhe, Lakritzen etc. fabrizieren und beträchtlichen Handel mit Wein und Branntwein (namentlich dem sogen. Orléansbranntwein), Vieh und Getreide [* 8] treiben. Die Stadt ist Sitz des Präfekten und eines Bischofs, hat ein Collège, ein theologisches und ein Lehrerseminar, einen botanischen Garten, [* 9] eine öffentliche Bibliothek (25,000 Bände), ein Museum und ein Theater. [* 10] Blois ist Geburtsort des Physikers Papin und der Historiker Augustin und Amédée Thierry. - Blois war schon zur Zeit der Römer [* 11] ein wichtiger Ort, wie noch vorhandene Ruinen (ein Aquädukt, Straßen u. a.) zeigen; genannt wird es als Blesae zuerst von Gregor von Tours. Dann wurde es Hauptstadt einer Grafschaft (Pagus Blesensis, seit dem 15. Jahrh. Blaisois) mit dem ¶
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Ort Blesis, jetzt Blois. Nach Erlöschen des alten Grafengeschlechts (1218), welches von Hugo Capet abstammte, und dem auch Stephan von Blois, König von England (1135-54), angehörte, kam Blois durch Heirat 1230 an das Haus Châtillon und 1391 durch Kauf an Ludwig, Herzog von Orléans, Sohn König Karls V., dessen Enkel, König Ludwig XII., es 1498 mit der Krone vereinigte. Seitdem war Blois bis aus Heinrich IV. häufig Residenz der Könige sowie Sitz der Reichsstände, und die wichtigsten Staatsaktionen wurden hier vollzogen, z. B. die Bündnisse mit Venedig [* 13] 15. April 1499 und 14. März 1513, der Friede mit Spanien [* 14] 5. Dez. 1513. Besonders denkwürdig ist Blois durch den 1588 von Heinrich III. hierher berufenen Reichstag, während dessen der Herzog Heinrich von Guise 23. Dez. auf dem dortigen Schloß (im »schwarzen Zimmer«) ermordet und sein Bruder, der Kardinal Ludwig von Guise, 24. Dez. hingerichtet wurden. Ludwig XIII. verlieh das Schloß seinem Bruder Johann Gaston von Orléans, der hier eine glänzende Hofhaltung führte. Ludwig XIV. schenkte es seinem Bruder Philipp von Orléans. Vor Napoleons I. Sturz ging die Kaiserin Marie Luise 1. April 1814 mit der Regentschaft nach Blois, wo dann die kaiserliche Regierung endete.
Vgl. La Saussaye, et ses environs (6. Aufl. 1883);
Derselbe, Histoire du château de Blois (7. Aufl. 1875).
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Blois,
(1886) 19,556 (Gemeinde 22,150) Einw.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Blockverschluß - Blois
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Seite 53.141.Titel
Elemente zu Blois:[3.40] Blois (spr. bloa)
Blois
(spr. blŏá).
1) Arrondissement im franz. Depart. Loir-et-Cher. Das Arrondissement hat 2552,24 qkm, (1891) 141435 E., 139 Gemeinden und zerfällt
in die 10 Kantone Blois-Est und Blois-Ouest mit 231,43 qkm und 16150 und 18813 E., Bracieux (346,66 qkm, 11625 E.),
Contres (283,50 qkm, 15121 E.), Herbault (373,06 qkm, 14421 E.), Marchenoir (267,14 qkm, 9991 E.), Mer (186,90 qkm, 11451 E.),
Montrichard (265,81 qkm. 16874 E.), Ouzouer-le-Marché (270,66 qkm, 8744 E.), St. Aignan (327,08 qkm, 18245 E.). –
Blokade - Blomeyer
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Seite 53.142.2) Hauptstadt des franz. Depart. Loir-et-Cher und ¶
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des Arrondissements am rechten Ufer der Loire, auf der Dampfschiffahrt besteht, an den Linien Paris-Tours-Bordeaux und Villefranche-sur-Cher-Blois (57 km) der Orléansbahn und der Linie Pont de Braye-Vendôme-Blois (67 km) der Franz. Staatsbahn, erhebt sich amphitheatralisch an einem steil abstürzenden Hügel am Flusse, über welchen eine 1717‒24 erbaute, 300 m lange, 13,6 m breite und auf 11 Bogen [* 17] ruhende Brücke zur Vorstadt Vienne führt. Im obern Teile ist die Stadt eng, die Straßen sind gewunden und steil, in der modernen Unterstadt regelmäßiger und besser gebaut.
Den höchsten Punkt bildet das historisch und künstlerisch merkwürdige, aus vier verschiedenen Teilen bestehende Schloß, dessen ältestes Stück aus dem 13., dessen berühmtestes, das Meisterwerk der franz. Frührenaissance, aus dem Anfang des 16. Jahrh. stammt. (S. Tafel: Französische Kunst Ⅱ, [* 16] Fig. 15.) hat reizende und fruchtbare Umgebungen, eine alte röm. in Felsen gehauene Wasserleitung von 529 m Länge (Loire-Wasser), einen schönen Quai, den einst bischöfl.
Palast, jetzt Präfektur, und viele bemerkenswerte alte Palais (Herzog von Epernon, Guise, Hurault, Aumale) und Privathäuser. Blois, Sitz eines Bischofs (seit 1697) und des Stabes der 20. Infanteriebrigade, hat mehrere Kirchen, darunter die 1138‒1210 erbaute des heil. Nikolas und die aus dem 17. Jahrh. stammende Kathedrale, zwei geistliche Seminare, Tribunal erster Instanz und Handelsgericht, Filiale der Bank von Frankreich, Kommunal-Collège, Normal-Lehrerschule, eine Gesellschaft für Wissenschaft und Litteratur und drei Zeitungen.
Fayence (Ort) - Fazy [
![Bild 56.613: Fayence (Ort) - Fazy [unkorrigiert] Bild 56.613: Fayence (Ort) - Fazy [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/56/56_0613.jpeg)
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Fayence.Auch befinden sich daselbst ein Museum, eine öffentliche Bibliothek von 35000 Bänden (beide im Schlosse), reich an kostbaren Manuskripten, ein Theater, eine Statue des in Blois geborenen Physikers Denis Papin (gest. 1710), ein allgemeines Hospital, ein Waisenhaus, die Irrenanstalt des Departements. In Garnison liegt das 31. Infanterieregiment. Die Bevölkerung, (1891) 17567, als Gemeinde 23457 E., unterhält Fabriken und Manufakturen für Handschuhe, Billards, Schuhwerk, Töpferwaren, chem. Produkte, Fayence, [* 18] Messer, [* 19] Essig, Schokolade, Möbel [* 20] und Pfefferkuchen, Gerbereien und Brauereien sowie lebhaften Handel mit ihren Fabrikaten, Wein, Branntwein (Eaux-du-vie d’Orléans), Getreide und Pferden. 5 km entfernt liegen die Bäder der Eisenquellen von St. Denis, ähnlich den Wassern von Spaa, und 18 km von Blois das Schloß Chambord.
Mailand (Stadtteile, P
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Mailand.Geschichtliches. In den lat. Urkunden des Mittelalters hieß Blois Blesum (auch Blesis und Bleza) und bildete mit dem Umlande die Grafschaft Blaisois (Pagus Blesensis). Nachdem das alte Grafengeschlecht, dem auch Stephan von Blois, König von England (1135‒54), angehörte, 1218 erloschen war, kam Blois durch Heirat 1230 an das Haus Chatillon. Der letzte Sprosse desselben verkaufte es 1397 an den Herzog Ludwig von Orléans, dessen Enkel Ludwig ⅩⅡ. es 1498 mit der Krone vereinigte. Unter dem Hause Orléans spielte Blois eine bedeutende Rolle. Herzog Ludwig und seine Gemahlin Valentine Visconti legten den Grund zu der nachmals durch die Beute aus Mailand [* 21] und Neapel [* 22] bereicherten und berühmt gewordenen Schloßbibliothek. Blois blieb auch nach Ludwigs Ermordung (1407) 20 Jahre lang der Sitz seiner Familie. Herzog Karl von Orléans (gest. 1465) hielt in Blois einen glänzenden Hof. [* 23]
Sein Sohn, König Ludwig ⅩⅡ., der 1462 auf dem Schlosse zu Blois geboren war, ebenso Franz Ⅰ. vollzogen im Schlosse die wichtigsten Staatsakte. Hier ließ auf dem Reichstage 23. Dez. 1588 Heinrich Ⅲ. Ludwig und Heinrich von Guise ermorden, hier starb kurz darauf Katharina von Medici und ward später Maria von Medici gefangen gehalten. Ludwig ⅩⅢ. verlieh das Schloß seinem Bruder Johann Gaston von Orléans, der die glänzenden Tage Ludwigs ⅩⅡ. erneuerte.
Ludwig ⅩⅣ. schenkte Blois seinem Bruder Philipp von Orléans. 1. April 1814 erließ von hier die Kaiserin Maria Luise einen Aufruf an die Franzosen. Blois ward 13. Dez. 1870 nach einer kurzen Beschießung durch deutsche Truppen genommen und bis nach Abschluß des Präliminarfriedens besetzt gehalten. –
Vgl. J. Loiseleux, Les Résidences royales de la Loire (Par. 1863);
De la Saussaye, Histoire du château de Blois (7. Aufl. 1875);
ders., et ses environs (6. Aufl. 1883).