Boerhaave | eLexikon | Medicin - Mediciner - Niederländer
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Bodrizen - Boerhaave
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Boerhaave | (spr. bur-), Hermann, Mediziner, geb. 31. Dez. 1668 zu Voorhout bei Leiden, studierte seit 1682 / 369 |
Boerhaave _2 | (spr. buhr-), Herm., einer der berühmtesten Ärzte des 18. Jahrh., geb. 31. Dez. 1668 zu Voorhout / 442 |
Boerhaave
811 Wörter, 5'454 Zeichen
Medicin — Mediciner — Niederländer
Boerhaave
(spr. buhr-), Herm., einer der berühmtesten Ärzte des 18. Jahrh., geb. 31. Dez. 1668 zu Voorhout bei Leiden, [* 2] studierte seit 1682 Theologie und Philosophie, dann Mathematik und seit 1690 Medizin zu Leiden und ward 1701 Lektor und Repetent der Theorie der Medizin daselbst. Damals hielt er seine erste mediz. Rede, «De commendando studio Hippocratico», worin er die Richtigkeit der von Hippokrates befolgten Methode zu beweisen suchte. Doch schon in der Rede «De usu ratiocinii machanici in medicina» (Leid. 1709) wandte er sich mehr den Lehren [* 3] der Iatromathematiker zu. An Hottons Stelle ward er 1709 zum Professor der Medizin und Botanik ernannt.
Boers - Boethius
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Seite 53.206.Sein Ruhm gründet sich vorzugsweise auf die «Institutiones medicae in usus annuae exercitationis» (Leid. 1708 u. ö.) und die «Aphorismi de cognoscendis et curandis morbis in usum doctrinae medicae» (ebd. 1709 u. ö.), die an van Swieten einen ausgezeichneten Erklärer fanden. In dem erstem Werke, einem Muster von umfassender Gelehrsamkeit und Methode, entwickelte er sein System in seinem ganzen Umfange; in letzterm unternahm er eine Einteilung der Krankheiten und setzte ihre Ursachen, ihre Natur und ihre Behandlung ¶
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ausein-204 ander. Der Botanik hat Boerhaave durch mehrere Schriften wesentliche Dienste [* 5] geleistet. Er wurde 1714 Rektor der Universität; bei Niederlegung seines Amtes hielt er die Rede «De comparando certo in physicis», die zu seinen vorzüglichsten Reden gehört. Hierauf wurde ihm Ende 1714 an Bidloos Stelle auch der praktische Unterricht übertragen. Um die theoretische Anweisung mit der praktischen zu verbinden, ließ er ein Hospital eröffnen, wo er zweimal wöchentlich, die Krankheiten vor Augen, deren Geschichte seinen Schülern vortrug, ohne etwas anderm als allein der Beobachtung zu folgen. 1718 erhielt auch noch den Lehrstuhl der Chemie, welche Wissenschaft er schon seit 1703 gelehrt hatte.
Seine «Elementa chemiae» (2 Bde., Par. 1724 u.ö.) sind vielleicht sein vorzüglichstes Werk. Ein Anfall des Podagras, von einem Schlagflusse begleitet, zwang ihn 1729 das Lehramt der Botanik und Chemie aufzugeben. Er verwaltete 1730 das Rektorat zum zweitenmal und hielt bei dessen Niederlegung die Rede «De honore medici, servitute», vielleicht die beste unter allen seinen Reden, worin er den Arzt als Diener der Natur darstellte, deren Bewegungen er zu erwecken und zu leiten habe. Er hielt zuerst in den Niederlanden Vorträge über Augenheilkunde («Praelectiones de morbis oculorum», hg. von Haller, Gött. 1750; deutsch, Nürnb. 1771). Boerhaave starb 23. Sept. 1738. Seine besten Schüler waren A. von Haller und van Swieten. Die Stadt Leiden ließ ihm in der Peterskirche ein Denkmal errichten, auf dem sich sein Lieblingsspruch befindet: «Simplex sigillum veri.» –
Vgl. Burton, Account of the life and writings of Boerhaave (2 Bde., Lond. 1743);
Johnson, Life of H. Boerhaave (ebd. 1834; holländisch, Amsterd. 1837);
Kesteloot, Lofrede op H. Boerhaave (Leid. 1825).