Börsengebäude | eLexikon
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Börsekammer - Börsenge
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Börsengebäude | das öffentliche Gebäude, welches die gesamte kaufmännische Welt einer Stadt zu bestimmten / 852 |
Börsengebäude _2 | Der steigende Verkehr und die volkswirtschaftliche Bedeutung der Börsen hat es nötig gemacht, / 510 |
Börsengebäude
1'362 Wörter, 9'818 Zeichen
Titel
Elemente zu Börsengebäude:1) trennt wieder drei Säle
Börsengebäude.
Rotten Row - Rotterdam
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Rotterdam.Der steigende Verkehr und die volkswirtschaftliche Bedeutung der Börsen hat es nötig gemacht, für sie eigene Bauten aufzuführen. Im alten Rom [* 3] scheint die Basilika [* 4] (s. d.) die Stelle der Börse versehen zu haben, im Mittelalter thaten dies die Säle der Rathäuser und die Kaufhäuser. Börsen im heutigen Sinne baute man zuerst im 16. und 17. Jahrh. Die zu London [* 5] (Royal Exchange) wurde 1564-70 errichtet, und um 1700 durch Chr. Wren und 1842-44 durch Tite umgebaut. In ihrer alten Form bestand sie aus einem von Arkaden umgebenen offenen Hof, [* 6] Schreibstuben u. s. w. Älter war die Börse zu Antwerpen, [* 7] 1531 von Domin. van Waghemakere erbaut, 1869-72 im alten Stil von Jos. Schadde erweitert (s. Tafel: Börsengebäude I, [* 1] Fig. 3). Die Börse zu Rotterdam, [* 8] 1722 nach den Plänen des A. van der Werff (s. d.) erbaut, entspricht in der Anlage der Londoner.
Jetzt ist hier wie dort der Hof mit einem Glasdach überdeckt worden. Die zu Genua, [* 9] eine offene Arkade (Loggia dei Banchi), angeblich von Alessi entworfen, entstand im 18. Jahrh. Die ital. Handelsstädte besaßen in ihren Säulenhallen und Plätzen (Venedig [* 10] in der Piazza San Marco) Anlagen für den Börsenverkehr. Großen Aufschwung nahm der Börsenbau erst in der Mitte unsers Jahrhunderts. England ging dem Kontinent voraus. Die Börse zu Manchester [* 11] entstand 1806 (1849 umgebaut von A. Mills), 1837 die Kornbörse in Liverpool [* 12] (von Lane), die Börse in Edinburgh schon 1761, in Dublin [* 13] um 1800 u. s. w. Alle diese Bauten sind in klassicistischem Stil als große Säulensäle geschaffen.
Lynn - Lyon
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Lyon.Ähnlich gestalteten die Franzosen ihre Börsen. Die zu Paris [* 14] (1808-27, von Brongniard und Labarre, Kosten 6,5 Mill. M.) stellt wie die engl. Börsen einen tempelartigen Bau dar. Die zu Lyon [* 15] (1855-60, von Dardel), zu Marseille [* 16] (1852-60, von Pascal Coste, Kosten 7¼ Mill. M.) zeigen schon selbständigere Formen. Unter den deutschen Börsen war die alte Börse zu Frankfurt [* 17] a. M. eine der ersten bedeutendern (1840 erbaut von Stüler), ferner die zu Hamburg [* 18] (1837-41 von Wimmel und Forsmann, Kosten 1,1 Mill. M.), die noch heute dem großartigen Verkehr dient.
Börsenspiel - Börsenst
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Seite 53.330.Die Berliner [* 19] Börse (1859-64, von Hitzig, Kosten 2¼ Mill. M.) übertraf die ältern Werke in jeder Beziehung. Der Saal, 27 m breit und 69 m lang, ist durch zwei Arkaden in 3 Abteilungen geteilt, deren zwei die Fondsbörse, die dritte die Produktenbörse einnehmen. Im Anbau befinden sich Säle für Depeschenverkehr, Kündigung, 6 Zimmer, Post, Büffett, Garderoben (1880-83 wurde die Börse wesentlich erweitert; s. Taf. II, [* 1] Fig. 1 u. 2). Die neue Börse zu Frankfurt a. M. (1874-79, von Burnitz und Sommer erbaut; s. Taf. I, [* 1] Fig. 1) trennt wieder drei Säle, von denen nur der mittlere zu Börsengeschäften benutzt wird. Die Wiener Börse (1875-79, von Th. von Hansen; s. Taf. II, [* 1] Fig. 3 u. 4) nähert sich den ältern engl. Vorbildern und faßt den Verkehr in einem Raum zusammen. Stattliche, gut eingerichtete Börsen besitzen Bremen [* 20] (1861-64, von H. Müller), Königsberg [* 21] (1875, von demselben), ¶
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Zürich [* 23] (1876-79, von Müller und Ulrich), Triest [* 24] (das sog. Tergesteum, zugleich Kaufhaus). Großartige Neubauten sind: die neue Börse zu Brüssel [* 25] (von Suys jun., Kosten 3,6 Mill. M.), die Börse zu Leipzig [* 26] (1884-86, von Enger und Weichardt; s. Taf. I, [* 22] Fig. 2).