Bogislaw | eLexikon | Geschichte - Altpreuß. Provinzen etc

Bogislaw

Strahlende Materie - S

(Boleslaw), Name mehrerer Herzöge von Pommern. [* 2] - Bogislaw I. (1136-87) suchte Rügen an sich zu bringen, wurde aber vom Dänenkönig Knud VI. geschlagen und mußte, obgleich deutscher Reichsfürst, diesen sogar als Oberlehnsherrn anerkennen. - Bogislaw X. (1474-1523), geb. 3. Juni 1454 als Sohn Herzog Erichs II., erbte nach dessen Tode 1474 Hinterpommern, und nach seines Oheims Wratislaws X. Tode 1478 auch Vorpommern. Er befestigte seine Herrschaft im Lande und lockerte die Abhängigkeit von Brandenburg, [* 3] die unter dem Kurfürsten Albrecht Achilles wieder straffer angezogen worden war. (Vgl. Gähtgens, Die Beziehungen zwischen Brandenburg und Pommern unter Kurfürst Friedrich II., Gießen [* 4] 1890.) Es gelang ihm, 1493 den Kurfürsten Johann Cicero förmlich zur Aufhebung der Lehnspflicht zu bewegen, allerdings gegen die Zusage der brandenb. Erbfolge beim Aussterben des pommerschen Mannsstammes. Er war in erster kinderloser Ehe mit Margarete, einer Tochter Friedrichs II. von Brandenburg, vermählt, die aber 1489 starb, in zweiter Ehe mit Anna von Polen. Bogislaw unternahm 1496-98 eine Pilgerreise nach Palästina [* 5] und zeigte sich als Gegner der Lutherschen Reformation. Er starb 5. Okt. 1523. - Bogislaw XIV. (1620-37), Sohn B.s XIII. (gest. 1606), folgte nach dem Tode seiner Brüder 1620 in Pommern-Stettin und vereinigte nach dem Tode seines Vetters Philipp Julius von Wolgast [* 6] (1625) ganz Pommern in seiner Hand. [* 7] Während des Dreißigjährigen Krieges mußte er 1628 Wallenstein bei der Belagerung von Stralsund [* 8] unterstützen; bei der Landung Gustav Adolfs (1630) aber wurde der schwache Herzog gezwungen, gegen Zusicherung seines Besitzstandes sich mit den Schweden [* 9] zu verbinden, die nun das Land besetzten. Er starb als der letzte seines Stammes 20. März 1637.