Bogotá | eLexikon | Geographie - Amerika - Südamerika
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Bogorodsk - Bogs
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2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Bogotá | (früher Santa Fé de B.), Hauptstadt der südamerikan. Föderativrepublik Kolumbien (Neugranada / 307 |
Bogota | unter span. Herrschaft Santa Fé oder Santa Fé de B. genannt, Hauptstadt der Republik Columbia / 588 |
Bogotá
895 Wörter, 6'192 Zeichen
Geographie — Amerika — Südamerika
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bogotá
Erdbeben
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* 5
Erdbeben.(früher Santa Fé de Bogotá), Hauptstadt der südamerikan. Föderativrepublik Kolumbien [* 2] (Neugranada) und des Staats Cundinamarca, liegt 2660 m hoch an der Ostseite einer von Bergen [* 3] umgebenen Hochebene. Die hohe Lage verleiht der Stadt ein gesundes Klima [* 4] und gestattet zugleich den Anbau aller europäischen Getreidearten. hat, da es viele Gärten und Klöster einschließt, einen großen Umfang, regelmäßige, mit Trottoirs versehene und des Nachts beleuchtete, von Bächen durchflossene Straßen (von denen die Calle real die schönste) und wegen der häufigen Erdbeben [* 5] meist einstöckige, mit starken Mauern und selten mit Glasfenstern versehene Häuser.
Unter den öffentlichen Plätzen zeichnet sich besonders der Marktplatz (la Plaza) mit einer Bildsäule Bolivars aus. Hier befinden sich auch das Regierungsgebäude, das Zollhaus und die prächtige Kathedrale, in welcher eine wegen ihres kostbaren Schmucks an Edelsteinen berühmte Statue der heil. Jungfrau steht. hat außerdem noch 29, aber mehr oder weniger verfallene Kirchen, 12 Klöster, mehrere Hospitäler, eine aus zwei Kollegien bestehende Universität, eine öffentliche Bibliothek, ein naturhistorisches Museum und eine Sternwarte, [* 6] die aber jetzt leer steht. Bogotá ist ferner der Sitz eines deutschen Konsuls.
Rio de Janeiro (Provin
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* 7
Rio de Janeiro (Provinz und Stadt).Die Stadt zählt gegenwärtig 95,000 Einw., unter denen geringer Gewerbfleiß und viel Armut herrschen, obgleich es an wohlhabenden Kaufleuten nicht fehlt, welche die Handelswaren über den am Magdalenenfluß liegenden Ort Bodega de Bogotá beziehen. Bogotá wurde 1538 von Quesada gegründet. Die Hochebene von Bogotá (Llanura de hat gegen 990 qkm (18 QM.) Flächeninhalt und scheint das Becken eines ausgetrockneten Sees zu sein, dessen Gewässer einen Abfluß durch eine Thalschlucht gefunden haben, in welcher der aus ihrer Vereinigung entstandene Rio de [* 7] oder Funza den prachtvollen, 200 m hohen und 30 m breiten Wasserfall von Tequendama bildet. Auf dieser Hochebene liegen das mit Mastodontenknochen angefüllte Campo de Gigantes bei dem Dorf Soacha, der See von Guatavita und die großartige natürliche Felsenbrücke über eine 100 m tiefe Schlucht bei Jeononzo.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bogota,
unter span. Herrschaft Santa Fé oder Santa Fé de Bogota genannt, Hauptstadt der Republik Columbia [* 8] in Südamerika [* 9] und des Depart. Cundinamarca, auf der Westseite der Ostcordillera oder der Kette von Suma-Paz, in 2610 m Höhe an der Ostseite der baumlosen Hochebene von Bogota (900 qkm), die, rings von Bergen umschlossen, die Gestalt eines ehemaligen Seebeckens hat. Die Stadt ist dicht an einer 600 m hohen, fast senkrecht abstürzenden Felswand erbaut, die der Rio San Francisco in einer engen Schlucht durchbricht, um 20 km im SW. den prachtvollen, 146 m hohen Tequendamafall zu bilden.
Anlage und Bauten. Das Klima der Stadt ist feucht, aber gemäßigt und gesund. Die mittlere Jahrestemperatur ist 14,4° C. Der Rio San Francisco und sein Nebenfluß, der Rio San Augustin, teilen die Stadt in drei Teile. Sie ist der Sitz der Regierung, des Kongresses, der Centralbehörden, eines deutschen Ministerresidenten und Generalkonsuls für die Republik, eines österr. Konsuls, seit 1554 eines Erzbischofs und die schönste Stadt des ganzen Landes. Obgleich öfters von Erdbeben heimgesucht und durch das vom 16. Nov. 1827 größtenteils zerstört, erstand sie doch immer wieder und nimmt, da die Häuser wegen der Erdbeben meist nur einstöckig gebaut sind, einen sehr großen Raum ein.
Die Straßen durchschneiden sich rechtwinklig, sind gepflastert, größtenteils mit Trottoirs versehen, zum Teil mit Bäumen geziert. Die Calle-Real oder Calle de la Republica ist die schönste Straße und endet auf dem prächtigsten der vier sehr großen und mit Springbrunnen gezierten Plätze, dem Marktplatze, an welchem das 1825 erbaute Regierungsgebäude, das Zollhaus und die prachtvolle Kathedrale in korinth. Stile mit einer kostbaren Statue der heil. Jungfrau stehen.
München
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* 10
München.In der Mitte des Platzes erhebt sich seit 1846 ein von Tenerani ausgeführtes, in München [* 10] gegossenes Bronzestandbild Bolivars. Ferner hat Bogota 29 jetzt mehr oder weniger verfallene Kirchen und 12 verlassene oder andern Zwecken dienende Klöster, ein Colegio Nacional de San Bartolomé (ein ehemaliges Kloster), dessen Aula zugleich Konzertsaal ist, mit der Nationalbibliothek (33000 Bände), eine Münze und die 1802-3 erbaute, jetzt verlassene Sternwarte; an wissenschaftlichen Anstalten eine Universität, deren Leistungen jedoch gering sind, drei Colegios, Militärschule, höhere Töchterschule, mehrere Volksschulen, Museum für Natur- und Kunstgegenstände, botan. Garten [* 11] und eine Naturforschende Gesellschaft.
Verlängerungszettel -
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* 13
Verlängerung.Bevölkerung, [* 12] Handel und Verkehr. Bogota hatte 1884 95 813 E., darunter eine Anzahl ziemlich reicher Kaufleute und Kapitalisten. Die Gewerbthätigkeit ist im ganzen gering, und unter der großen Masse der Bevölkerung herrscht Armut und physisches wie moralisches Elend. hat Bedeutung als Hauptstapelplatz für den Binnenhandel Columbias, doch leidet derselbe noch sehr durch die großen Schwierigkeiten des Transports auf den Hauptstraßen und über die Gebirge. Bis nach Honda, dem Endpunkte der Dampfschiffahrt auf dem Magdalenenstrom, ist der Transport der Waren langwierig und beschwerlich. Zwei Eisenbahnen verbinden P. mit Jirardot und Facatativa. Die Verlängerung [* 13] der letztern Linie bis zum Magdalenenstrom ist geplant, auch ist eine direkte Bahn nach der Hafenstadt Buenaventura genehmigt (1892 von der Küste bis Cali 19 km bereits in Betrieb).
Geschichtliches. Bogota wurde 1538 von dem Spanier Gonzalo Ximenez de Quesada an der Stelle des alten Tensaquillo gegründet, nach dessen Geburtsort Santa Fé genannt, mit dem Beinamen Bogota, nahm sehr bald an Wichtigkeit zu und wurde 1598 die Hauptstadt des span. Vicekönigreichs Neugranada und 1811 der Sitz des Kongresses, der nach dem Beispiel von Venezuela 12. Nov. die Republik proklamierte. Zwar wurde die Stadt im Juni 1816 von den Spaniern erobert, aber durch Bolivar, nach dessen Siege bei Boyacá, 10. Aug. 1819 befreit und bald Hauptstadt der vereinigten Republik Columbia bis zu deren Trennung in drei Staaten (1831), dann für Neugranada und (1863-86) für die Vereinigten Staaten [* 14] von Columbia.