Bonheur | eLexikon | Bildende Künste - Malerei - Franzosen
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Bonghi - Bonifacius
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5 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Bonheur | # (franz., spr. bonör), Glück, Glückszufall. / 6 |
Bonheur _2 | # (spr. bonör), Rosa, franz. Malerin, geb. 22. März 1822 zu Bordeaux, machte zuerst 1841 mit / 237 |
Bonheur _3 | (spr. bonnöhr), eine franz. Malerfamilie, deren bedeutendstes Glied die berühmte Tiermalerin / 876 |
Bonheur _4 | # (frz., spr. bonnöhr), Glück, Wohlfahrt. / 6 |
Bonheur _5 | # (spr. bonnöhr), Rosa, franz. Tier- und Landschaftsmalerin, geb. 22. Okt. 1822 zu Bordeaux, / 252 |
Bonheur
2 Seiten, 1'377 Wörter, 9'368 Zeichen
Bildende Künste — Malerei — Franzosen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Bonheur
(franz., spr. bonör), Glück, Glückszufall.
Bonheur
Bordeaux
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Bordeaux.(spr. bonör), Rosa, franz. Malerin, geb. 22. März 1822 zu Bordeaux, [* 2] machte zuerst 1841 mit zwei kleinen Tierstücken in ihrer Vaterstadt Aufsehen. Ihr Ruf stieg durch das Bild: die Rinderherde, welches im Pariser Salon von 1848 zur Ausstellung kam. Bedeutender war das Bild des folgenden Jahrs: die pflügenden Ochsen (jetzt im Luxembourg). Der Pferdemarkt war 1853 das Hauptbild des Salons (Nationalgalerie in London). [* 3] Die Heuernte (im Luxembourg) 1855 nähert sich mehr der Landschaft, welche sie später auf ihren Bildern starker hervortreten ließ.
Freilich ist das Landschaftliche nicht ihre Stärke, [* 4] und manche ihrer spätern Bilder, je mehr sie an Flächengehalt wachsen, verlieren an Energie und Leben. Ihre Meisterschaft zeigt sich am besten in der einzelnen Tierfigur, und diese Seite ihrer Kunst hat sie durch tüchtiges Studium zu hoher Vollkommenheit durchgebildet. Daß der Nachdruck hier aus dem Realistischen der Erscheinung, der ungeschminkten und von jeder Realisierung fernen Naturwahrheit ruht, muß besonders betont werden. Linienschönheit und die Poesie des Tierlebens sucht man vergebens, und auch an echt koloristischer Auffassung können sich ihre Gemälde nicht mit denen Troyons messen. Die Künstlerin bevorzugt stets die schweren bäuerlichen Rassen, was ihren Werken einen hervorragend männlichen Charakter verleiht. Ihre Bilder sind besonders in England geschätzt.
Vgl. Laruelle, Rosa Bonheur, sa vie, ses œuvres (Par. 1885). -
Ihr Bruder Auguste Bonheur (1824-84), eigentlich Landschafter, hat auch einzelne Tierstücke gemalt; seine Tiere aber sind glatt und charakterlos, während er im Landschaftlichen der Schwester überlegen war.
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Bonheur
(spr. bonnöhr), eine franz. Malerfamilie, deren bedeutendstes Glied die berühmte Tiermalerin Rosa B. ist. Geb. 22. Okt. 1822 zu Bordeaux als Tochter des Malers und Zeichners Raymond B. (gest. 1853), kam sie mit ihrem Vater, als dieser Witwer wurde, 1830 nach Paris, wo sie in der Schule eine große Abneigung gegen das Lernen aus Büchern zeigte, sich lieber im Freien umhertrieb und sich knabenhaft, wie sie war, an der Natur ergötzte. 1832 kam sie in ein Pensionat, wo sie sich nur im Zeichnen hervorthat, im übrigen aber im hohen Grad mißfiel und als armer Leute Kind geringschätzig behandelt wurde.
Als daher der Vater sie wieder zu sich nahm, gab sie sich ihrer Neigung zur Kunst ungehindert hin, zeichnete, malte und modellierte, so daß sie anfangs zwischen der Plastik und der Malerei schwankte, sich aber doch für letztere entschied. Sie begann mit Kopieren im Louvre und malte zu Hause, wo sich auch die andern Kinder der Kunst widmeten, unermüdlich, so daß das Haus des Vaters ein förmliches Familienatelier war. Erst nachdem einige Jahre auf diese Weise vergangen, entschied sie sich, bei ihrer angebornen Liebe zur Tierwelt, für die Tiermalerei und begann ihre Wanderungen in der Umgegend von Paris, wo sie reiche Studien und Skizzen machte, auf denen ihr Lieblingstier, ein Hammel, beständig angebracht wurde.
Bonnassieux
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Seite 39.71.Als dieser nicht mehr ausreichte, frequentierte sie den nächstgelegenen Schlachthof du Roule, vertiefte sich dort in das Studium des Tierlebens und erwarb sich die gründlichsten Kenntnisse, so daß sie 1841 mit ihren ersten Bildern, zwei Kaninchen und Ziegen und Hammel, auftreten konnte. Sie erlangten schon den Beifall der Kenner und erregten Erwartungen, die bald nachher von den Bildern: ein verkäufliches Pferd, weidende Kuh und Tiere auf der Wiese übertroffen wurden. 1845 machte sie Epoche mit zwölf Bildern ähnlichen Inhalts, die sich durch Lebenswahrheit, idyllische Auffassung und glänzendes Kolorit auszeichneten. So arbeitete sie in den nächsten Jahren, bald mit ihren Geschwistern, bald allein ausstellend, weiter und sah, daß sie durch die goldnen Früchte ihres Strebens ihrem Vater ein sorgenfreies Leben schaffen konnte. Nachdem sie 1848 die erste Medaille und auf Veranlassung Horace Vernets von der Regierung als Auszeichnung eine kostbare Vase von Sèvres erhalten hatte, folgten 1849 die mit Enthusiasmus begrüßten pflügenden Stiere im Nivernais (Museum des Luxembourg) und der Morgen sowie in den acht folgenden Jahren mehr als ¶
mehr
30 öffentlich ausgestellte und viele von der Staffelei weg verkaufte Bilder, darunter als die berühmtesten: der Pferdemarkt (1853, nach England gekommen), ihr Meisterstück, für welches sie, als Mann gekleidet, auf den Pferdemarkt zu gehen pflegte, und die Heuernte in der Auvergne (1855). Aus der Zahl der übrigen in den beiden letzten Decennien entstandenen Werke nennen wir nur als Hauptstücke einige der 1867 ausgestellten, z. B.: Hammel am Meeresufer, der Schäfer in Béarn, Ponies von der Insel Skye, der schottische Schäfer, eine Razzia in Schottland, die Kornernte, und die etwas neuern: Schafe auf der Weide (1871), Forst in Fontainebleau, und 1879 zwei Meisterstücke: der König der Wälder und Rudel Wildschweine.
Als Weib von männlichem Charakter und energischer Bestimmtheit gehört sie zu der Klasse der Emancipierten, aber im guten Sinn des Worts, da sie mit dieser emancipierten Stellung ein edles, gefühlvolles, über alle niedern Interessen erhabenes Gemüt verbindet. Was dagegen die Künstlerin betrifft, so ist man von ihrem überschwenglichen Lob etwas zurückgekommen und sieht, daß sie zwar die Prosa des Tierlebens meisterhaft darstellt, daß ihr aber der poetische Reiz fehlt, und daß dem entsprechend auch ihre Landschaften oft eine gewisse nüchterne Leere zeigen. 1865 erhielt sie das Kreuz der Ehrenlegion. Im Krieg 1870/71 wurde ihr Haus und Atelier in Fontainebleau auf Befehl des Kronprinzen von Preußen sorgfältig verschont.
Der nächste ihrer jüngern Brüder, François Auguste B., geb. 4. Nov. 1824 zu Bordeaux, ist ebenfalls Maler, der als Schüler seines Vaters anfangs Genrebilder und Porträte malte, ohne darin großes Glück zu machen, weshalb er diese Dächer mit der Landschaft vertauschte, die durch die Frische der Auffassung und namentlich durch Kraft des Kolorits bessern Erfolg hatte (z. B.: Wald von Fontainebleau, Gebirgsansicht), bis er zuletzt mit der Landschaft auch die Tierwelt verband und diese bisweilen zur Hauptsache machte. Die meisten dieser Bilder sind Motive aus der Auvergne und den Pyrenäen. Nach der Ausstellung von 1867, wo er zwei derartige Bilder hatte, erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.
Rosas zweiter Bruder, Jules Isidore B., geb. 15. Mai 1827 zu Bordeaux, ist auch Maler und als solcher Schüler seines Vaters, aber vorzugsweise Bildhauer. Er debütierte 1848 in beiden Künsten mit demselben Gegenstand: Kampf eines afrikanischen Reiters gegen eine Löwin. Dann gab er die Malerei auf und widmete sich nur der plastischen Darstellung der Tiere, insbesondere der großen und wilden Tiere, worin er zu großer Geschicklichkeit und Naturwahrheit gelangte. Solche meistens zusammengruppierte Tiere sind: eine Stiergruppe, ein Zebra von einem Panther angegriffen, Pferd und Gazellen, Herkules mit den Rossen des Diomedes (die drei letztern in Bronze), Stier und Bär, eine Kuh, die ihr Kalb verteidigt, Jockey auf einer englischen Stute, Dromedar, Königstiger und neuerdings ein Jagdhund, Löwe bei einer toten Schlange etc.
Endlich Rosas jüngere Schwester, Juliette B., geb. 19. Juli 1830 zu Paris, seit 1852 verehelichte Peyrol, debütierte als Malerin 1852 mit einem Stillleben, ging aber später zur Malerei der Tiere über, worin ihr besonders die Schafe wohl gelingen. Mit ihrer Schwester Rosa war sie lange Zeit Vorsteherin einer Zeichenschule in Paris.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Bonerius - Boni
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* 6
Seite 53.283.Bonheur
(frz., spr. bonnöhr), Glück, Wohlfahrt.
Bonheur
(spr. bonnöhr), Rosa, franz. Tier- und Landschaftsmalerin, geb. 22. Okt. 1822 zu Bordeaux, erhielt den ersten Unterricht von ihrem Vater Raymond Bonheur, einem tüchtigen Zeichenlehrer (gest. 1853), und trat zuerst im Pariser Salon 1841 mit zwei kleinen Tierstücken auf. Zu den Kunstausstellungen der nächstfolgenden 10 Jahre lieferte sie Landschaften mit Tier- und [* 6] Figurenstaffage von großer Kraft [* 7] der Farbe und Zeichnung. Besonderes Aufsehen erregten: die Rinderherde in Cantal (1848) und die Nivernaisschen Pflugochsen (1849; im Luxembourg), die ihren Ruf begründeten.
Paris
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* 8
Paris.Ihr großes Gemälde: der Pariser Pferdemarkt (1853; Nationalgalerie in London) und die Heuernte in der Auvergne (1855; im Luxembourg), verschafften ihr eine hervorragende Stelle unter den franz. Malern. Ihren Ruf verdankt sie vorzüglich den Engländern, die ihre Malerei früher zu würdigen verstanden als die Franzosen. Seit einer Reise durch Schottland malt sie auch schott. Landschaften mit Tierstaffage. – Auguste Bonheur, jüngerer Bruder der Künstlerin, geb. 4. Nov. 1824 zu Bordeaux, gest. 23. Febr. 1884 zu Paris, [* 8] war gleichfalls Tier- und Landschaftsmaler, kommt jedoch der Schwester nicht gleich. – Ein zweiter Bruder Rosas, Isidore Bonheur, geb. 15. Mai 1827 zu Bordeaux, erhielt in der Malerei auch den Unterricht seines Vaters, trieb aber vorzugsweise die Plastik und trat 1848 in beiden Künsten mit demselben Gegenstande auf, einer Löwenjagd. Später widmete er sich ausschließlich der plastischen Darstellung der Tiere. – Die jüngste Schwester Rosas, Juliette Bonheur, geb. 19. Juli 1830 zu Bordeaux, malte Blumen und Früchte. Doch lieferte sie auch Tierstücke. Sie war seit 1853 mit dem Maler Peyrol verheiratet und starb 19. Juli 1891.