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Bonnat - Bonnet

Bild 3.198: Bonnat - Bonnet
Seite 3.198.
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5 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Bonnat# (spr. bonna), Léon, franz. Maler, geb. 20. Juni 1833 zu Bayonne, wurde zunächst in Madrid / 242
Bonnat _2# bei zoolog. Namen Abkürzung für Abbé Bonnaterre (gestorben in Tulle; Wirbeltiere). / 12
Bonnat _3(spr. bonnáh), Léon Joseph Florentin, franz. Historien-, Genre- und Porträtmaler, geb. 1833 / 277
Bonnat _4# (spr. -nah), Léon, franz. Maler, geb. 20. Juni 1833 zu Bayonne, Schüler Madrazos in Madrid / 163
Bonnat _5# bei zoolog. Angaben Abkürzung für den Abbé Bonnaterre, geb. 1752, gest. 1804 in St. Geniez. / 40

Seite 3.198

Bonnat

734 Wörter, 5'168 Zeichen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Bonnat

(spr. bonna), Léon, franz. Maler, geb. 20. Juni 1833 zu Bayonne, wurde zunächst in Madrid [* 3] Schüler von Federico Madrazo und trat dann mit 21 Jahren in das Atelier von Cogniet in Paris. [* 4] Seine Historienbilder zeichnen sich durch ein gediegenes, kräftiges, an den Spaniern gebildetes Kolorit und Harmonie der Farbe aus, seine Gestalten, frei von aller Koketterie, sind energisch modelliert, heben sich klar und lichtvoll hervor und zeigen eine große Schärfe der Charakteristik, die freilich bisweilen zur Roheit gesteigert wird.

Unter seinen frühern Gemälden sind als die bedeutendsten hervorzuheben: Adam und Eva, die den Leichnam Abels finden (1860, Museum in Lille); [* 5]

das Martyrium des heil. Andreas;

Antigone führt ihren blinden Vater Ödipus (1865);

die Pilger vor der Statue des heil. Petrus in der Peterskirche (1864);

Rom

Bild 13.903a: Rom
* 6 Rom.

neopolitanische Landleute vor dem Palast Farnese in Rom [* 6] (1866);

einen halben Bajocco, Exzellenz (1864);

Vinzenz von Paula nimmt einem Galeerensklaven die Ketten ab (1866);

eine Himmelfahrt Mariä (1869) und eine Straße in Jerusalem, [* 7] denen später der türkische Barbier (1872), das humorvolle Scherzo (1873) und der koloristisch interessante, aber durch seinen krassen Naturalismus abstoßende gekreuzigte Christus (1874) und Hiob (1880) folgten.

Seit 1875 hat er sich vorzugsweise dem Porträt gewidmet und hierin einen großen Ruf in der Pariser Gesellschaft erlangt. Eins der ersten dieser Art war die Schauspielerin Pasca. Seine Meisterwerke sind die Bildnisse von Thiers, Victor Hugo und Präsident Grévy, welche sich durch Größe und Energie der Charakteristik und durch eine Modellierung von großer plastischer Kraft [* 8] auszeichnen.

Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882

Bonnat

(spr. bonnáh), Léon Joseph Florentin, franz. Historien-, Genre- und Porträtmaler, geb. 1833 zu Bayonne, studierte die Malerei anfangs in Madrid unter Madrazo und ging dann mit 21 Jahren nach Paris, wo er Schüler von Cogniet wurde. Die Hauptstärke seiner Historienbilder besteht in dem tiefen, kräftigen und harmonischen Kolorit; seine Gestalten sind von energischer Modellierung, scharfer Charakteristik und höchst malerischer Wirkung. 1858 begab er sich nach Rom, wo er vier Jahre verweilte.

Sein erstes, aufsehenerregendes Bild war: Adam und Eva, den Leichnam Abels findend (1860, Museum in Lille), worauf dann das Martyrium des heil. Andreas, Antigone führt ihren blinden Vater Ödipus (1865) und einige Genrebilder folgten, z. B.: Pilger vor der Statue des Petrus in der Peterskirche (1864), einen halben Bajocco, Excellenz (1864), neapolitanische Landleute vor dem Palast Farnese in Rom (1866), und wiederum die Historienbilder: Vincenz von Paula nimmt einem Galeerensklaven die Ketten ab (1866, Kirche St. Nicolas des Champs) und eine sehr gepriesene Himmelfahrt Mariä.

Nachdem er gegen das Ende der 60er Jahre eine Reise in den Orient gemacht hatte, brachte er in den ersten 70er Jahren: eine Straße in Jerusalem, einen türkischen Barbier, das sehr reizende Scherzo (1873) und für das Palais de Justice den technisch und koloristisch meisterhaften, aber kraß naturalistischen gekreuzigten Christus (1874) sowie einige allegorische Bilder. Seitdem widmete er sich fast ausschließlich dem Porträt und erlangte hierin einen alles beherrschenden Ruf. Die Krone der Ausstellung von 1875 war das Porträt der Schauspielerin Pasca, minder gelungen sein eignes Porträt derselben Ausstellung, meisterhaft dagegen das von Thiers, von Victor Hugo (1878, auch auf der Münchener Ausstellung 1879) und vom Grafen Montalivet. Infolge der Ausstellung von 1867 wurde er Ritter und 1874 Offizier der Ehrenlegion.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Bonnat

(spr. -nah), Léon, franz. Maler, geb. 20. Juni 1833 zu Bayonne, Schüler Madrazos in Madrid und 1854 Cogniets in Paris, ist besonders als Historien- und Porträtmaler bedeutend. Unter seinen Gemälden sind hervorzuheben: Adam und Eva an der Leiche Abels (1860; Museum zu Lille), Martyrium des heil. Andreas, Antigone mit dem blinden Ödipus (1865), Vincenz von Paula nimmt den Galeerensklaven die Ketten ab (1866), die Himmelfahrt Mariä (1869). Seit 1875 hat er sich vorzugsweise dem Porträtfache gewidmet, worin er wegen seiner scharfen Charakteristik und blendenden Farbeneffekte zu großem Rufe gelangte.

Meisterwerke sind die Bildnisse von Thiers, Victor Hugo und Grévy. Unter seinen neuern Bildern haben durch ihren starken Realismus Aufsehen erregt: Die Kreuzigung Christi, für den Schwurgerichtssaal des Justizpalastes in Paris (1874), und sein Hiob (1880), Idylle (1889), Zerbrochener Krug (1890). Er ist ein vorzüglicher Kolorist und auch als Darsteller des ital. Volkslebens bedeutend (Scherzo, Tenerezza, Non piangere). In neuerer Zeit in seinem Realismus überholt, läßt er seine koloristische Manier immer stärker hervortreten.

Bonnat.,

bei zoolog. Angaben Abkürzung für den Abbé Bonnaterre, geb. 1752, gest. 1804 in St. Geniez. Er lebte in Paris und schrieb für die «Encyclopédie méthodique» das «Tableau encylopédique et méthodique»: Orniothologie (1790);

Phiologie (1790);

Ichtyologie (1788);

Erpétologie, Cétologie (1789-90).