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Branntwein | eLexikon | Technologie, Gewerbe und Industrie - Wein - Spiritus etc

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Branle - Branntweinmon

Bild 53.429: Branle - Branntweinmonopol
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3 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Branntweindurch Destillation aus gegornen Flüssigkeiten gewonnenes alkoholisches Getränk, besteht im / 859
Branntwein _2(frz. Eau de vie, engl. Brandy); dieses Wort, entstanden durch Zusammenziehung der Worte gebrannter / 747
Branntwein _3(lat. aqua vitae; frz. eau de vie; engl. brandy), im weitern Sinn jedes aus gegorenen alkoholigen / 360

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Branntwein

2 Seiten, 1'966 Wörter, 14'379 Zeichen

Technologie, Gewerbe und Industrie — Wein — Spiritus etc

Branntwein

Stärke (natürliches Vo

Bild 15.236: Stärke (natürliches Vorkommen, Chemisches; Gewinnung)
* 4 Stärke.

(lat. aqua vitae; frz. eau de vie; engl. brandy), im weitern Sinn jedes aus gegorenen alkoholigen Flüssigkeiten durch Destillation [* 2] abgeschiedene Produkt (s. Alkohol, Brennerei, Spiritusfabrikation); [* 3] Branntwein im engern Sinn ist im wesentlichen ein zu Trinkzwecken bestimmtes Gemisch von Alkohol (25 bis höchstens 55 Volumenprozent), Wasser und gewissen für die einzelnen Sorten charakteristischen, ihren Geschmack und Geruch bedingenden Beimengungen. Branntwein wird entweder sofort in der für den Verbrauch bestimmten Alkoholstärke erzeugt oder durch Vermischen stärkern Alkohols (Sprit, Rohspiritus) mit Wasser auf die zum Gebrauch geeignete Stärke [* 4] gestellt.

Die dem Branntwein beigemengten Stoffe sind teils Produkte der Gärung (z. B. der Fuselgehalt des Korn-, Kartoffel-, Tresterbranntweins; der Gehalt des Cognacs an Äthern, Estern, höhern Alkoholen, Fuselöl), teils stammen sie aus dem Rohmaterial (z. B. der Gehalt einzelner Obstbranntweine an Bittermandelöl und Blausäure), teils werden sie durch nochmalige Destillation des Branntwein über ätherische Öle [* 5] haltige Früchte, Kräuter und Wurzeln, wie z. B. Fenchel, Anissamen, Kümmel, Enzianwurzeln und viele andere gewonnen, teils endlich werden sie durch Vermischen der Alkoholwassermischung mit den aus den verschiedenen Pflanzen dargestellten ätherischen Ölen und Essenzen dargestellt.

Dieses letztere Verfahren nennt man die Branntweinbereitung auf kaltem Wege im Gegensatz zu den erstgenannten Methoden, dem warmen Wege. Als einfachen Branntwein bezeichnet man in der Regel solchen mit einem Alkoholgehalte von 25 bis 30 Volumenprozenten und nur geringem Zuckerzusatze, während doppelter Branntwein oder Doppelbranntwein meist alkoholreicher (36 Volumenprozente) ist, auch einen größern Zuckergehalt (12-13 Proz.) besitzt. Sehr zuckerreiche, aus reinem Sprit unter Zusatz feiner ätherischer Öle und Essenzen bereitete Branntwein bezeichnet man als Liqueure (s. d.). Die aus Roggen, Kern- oder Steinobst, Beerenfrüchten, Wurzeln, Weinhefe, Trestern u. dgl. durch Gärung und Destillation unmittelbar gewonnenen Trinkbranntweine, deren Preis nicht sowohl von der Stärke des Alkoholgehaltes, als von der Art des Rohmaterials und dem eigenartigen Geschmack abhängt, und die oft nur bestimmte, örtlich begrenzte Absatzgebiete haben, heißen Qualitätsbranntweine, Über die wichtigsten einzelnen Branntwein s. auch die Artikel: Absinth, Armagnac, Arrak, Chartreuse, Cognac, Curaçao, Danziger Goldwasser, Danziger Tropfen, Enzian, Genever, Getreidekümmel, Gin, Iva, Kirschwasser, Kornbranntwein, Kräuterliqueur, Kümmel, Liqueure, Maraschino, Nordhäuser Korn, Persico, Pfefferminze, Rum, Sliwowitz, Steinhäger, Tresterbranntwein, Whisky, Zwetschenwasser; über Benediktiner und Boonekamp s. Kräuterliqueur. Über den Branntweingenuß in mediz. und socialer Hinsicht s. Alkoholismus und Geistige Getränke.