Braun | eLexikon | Geschichte - Staatsmänner, Politiker, Abgeordnete etc
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Mon Apr 27 1801
Braun,
Ahnfrau - Ahnung
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Ähnlichkeit.Mischfarbe aus Rot und Schwarz, in der Regel aber Blau und Gelb enthaltend und daher in zahlreichen Nüancen auftretend, welche man gewöhnlich nach ihrer Ähnlichkeit [* 2] mit Naturprodukten benennt (Kaffeebraun, Leberbraun etc.).
Die wichtigsten braunen Farbstoffe sind: Sepia, Asphalt, Terra di Siena, Umbra, Kasseler Braun, Kölnische Erde, Bister, Eisenoxyd (bestimmte Nüancen von Englischrot und Ocker) und gewisse Teerfarben.
Sehr häufig aber werden braune Farben durch Mischungen von roten mit schwarzen, gelben und blauen Farben erzielt.
Titel
Elemente zu Braun:1) Johann Wilhelm Joseph, kathol. Theolog
2) Karl Johann B. von Braunthal
3) Alexander, Botaniker
4) Kaspar, Holzschneider
5) Alexander Karl Hermann, königlich sächs. Märzminister
6) August Emil, Archäolog
7) Wilhelm von, schwed. Dichter, geb. 1813
8) Karl, deutscher Politiker
9) Julius, Archäolog, geb. 16. Juni 1825 zu Karlsruhe
10) Ludwig, Maler, geb. 23. Sept. 1836 zu Schwäbisch-Hall
[3.350] Braun Mischfarbe aus Rot und Schwarz
Braun,
Durchwachsen - Düren
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Düren.1) Johann Wilhelm Joseph, kathol. Theolog, geb. 27. April 1801 zu Gronau bei Düren, [* 3] studierte in Bonn [* 4] und Wien; [* 5] 1828 als Repetent am Konvikt zu Bonn angestellt, ward er 1829 außerordentlicher, 1833 ordentlicher Professor der Theologie daselbst. Durch das päpstliche Verdammungsbreve über seinen Meister Hermes [* 6] (s. d.) in seiner Thätigkeit gehemmt, unternahm er 1837 eine vergebliche Reise nach Rom, [* 7] um eine Revision des Hermesianischen Prozesses zu erwirken, und wurde, weil er sich dem Verdammungsurteil nicht unterwerfen wollte, 1843 mit seinem Kollegen Achterfeldt vom Erzbischof suspendiert. Im J. 1848 in die deutsche Nationalversammlung gewählt, hielt er sich hier zu den Großdeutschen. Seit 1850 Mitglied des Herrenhauses, dann des Hauses der Abgeordneten, starb er 30. Sept. 1863 in Bonn. Er gab eine »Bibliotheca regularum fidei« (Bonn 1844, 2 Bde.) heraus, mit Elvenich »Meletemata theologica« (Hannov. 1837) und »Acta romana« (das. 1838). Seit 1847 Vorstand des Vereins der Altertumsfreunde im Rheinland, schrieb er außer zahlreichen Abhandlungen in der Zeitschrift des Vereins: »Erklärung des antiken Sarkophags zu Trier« [* 8] (Bonn 1850);
»Die Kapitole« (das. 1849);
»Raffaels Disputa« (Düsseld. 1859).
Braun
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Seite 3.351.2) Karl Johann Braun von Braunthal, österreich. Dichter und Schriftsteller, geb. 1802 zu Eger, [* 9] studierte in Wien und lebte daselbst, bis ihn ein ärgerlicher Streit mit Anastasius Grün nach Herausgabe des »Österreichischen Musenalmanachs« (Wien 1837) nötigte, nach Dresden [* 10] überzusiedeln. Im J. 1843 ward er zu Opocno in Böhmen [* 11] Archivar des Fürsten Colloredo-Mansfeld; 1850 kehrte er nach Wien zurück, wo er eine Stelle bei der Bibliothek der Polizeihofstelle bekleidete und 26. Nov. 1866 starb. hat fast auf allen Gebieten der Dichtkunst zahlreiche Werke geliefert, welche alle Talent verraten, aber strengern Anforderungen der Kritik nicht gerecht werden. Von ¶
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seinen rein dichterischen Leistungen erwähnen wir die originellen und humoristischen: »Phantasie- und Tierstücke« (Wien 1836),
»Gedichte« (Nürnb. 1839),
»Lieder eines Eremiten« (Stuttg. 1840) und »Morgen, Tag und Nacht aus dem Leben eines Dichters« (2. Aufl., Dresd. 1843);
von seinen Dramen: »Graf Julian« (2. Aufl., Berl. 1838),
»Die Geopferten« (Wien 1835),
»Faust« (Leipz. 1835),
»Ritter Shakespeare« (Wien 1836) und »Don Juan« (Dresd. 1842);
von seinen Romanen, die er meist unter dem Namen Jean Charles herausgab: »Schöne Welt« (Leipz. 1841, 2 Tle.),
»Donna Quijote, oder Leben und Meinungen einer scharfsinnigen Edlen aus Jungdeutschland« (das. 1844),
»Der Abenteurer« (das. 1845),
»Die Erbsünde« (das. 1848),
»Die Ritter vom Geld« (Wien 1860),
»Der Jesuit im Frack« (das. 1862) und »Realisten und Idealisten« (Leipz. 1867).
Auch veröffentlichte er eine »Geschmackslehre oder Wissenschaft des Schönen« (Wien 1866).
Heideland - Heidelberg
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Heidelberg.3) Alexander, Botaniker, geb. 10. Mai 1805 zu Regensburg, [* 13] studierte 1824-27 in Heidelberg [* 14] Medizin und Naturwissenschaften, besonders Botanik, setzte seine botanischen Studien bis 1831 in München [* 15] und bis 1832 in Paris [* 16] fort, ging 1833 als Professor der Botanik und Zoologie an das Polytechnikum zu Karlsruhe [* 17] und wurde 1837 Direktor des großherzoglichen Naturalienkabinetts. 1846 erhielt er einen Ruf als Professor der Botanik an die Universität Freiburg, [* 18] 1850 ging er in gleiche Stellung nach Gießen [* 19] und 1851 als Professor der Botanik und Direktor des botanischen Gartens nach Berlin, [* 20] wo er 29. März 1877 starb.
Lehrbegriff - Lehrerin
![Bild 61.37: Lehrbegriff - Lehrerinnen [unkorrigiert] Bild 61.37: Lehrbegriff - Lehrerinnen [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/61/61_0037.jpeg)
* 21
Lehre.Brauns Bedeutung lag, abgesehen von seinen zahlreichen beschreibenden und monographischen Arbeiten, ganz vorwiegend in seinen philosophischen Bestrebungen auf dem Gebiet der Morphologie, in denen der der ältern Naturphilosophie zu Grunde liegende Idealismus in reinerer Form austritt. Zusammengefaßt hat er seine philosophischen Grundanschauungen in den »Betrachtungen über die Erscheinung der Verjüngung in der Natur, insbesondere in der Lebens- und Bildungsgeschichte der Pflanze« (Leipz. 1850), in welcher er die Lehre [* 21] von der Blattstellung [* 22] der Pflanzen entwickelte.
Seine spätern Schriften beziehen sich vornehmlich auf die Morphologie und die Lebensgeschichte, besonders der Kryptogamen. In letzterer Hinsicht sind zu nennen: »Über die Richtungsverhältnisse der Saftströme in den Zellen der Characeen« [* 23] (Berl. 1852);
»Das Individuum der Pflanze in seinem Verhältnis zur Spezies etc.« (das. 1853);
»Über einige neue und weniger bekannte Krankheiten der Pflanzen, welche durch Pilze [* 24] erzeugt werden« (das. 1854);
»Algarum unicellularium genera nova et minus cognita« (Leipz. 1855);
»Über Chytridium, eine Gattung einzelliger Schmarotzergewächse auf Algen [* 25] und Infusorien« (Berl. 1856);
»Zwei deutsche Isoetesarten etc.« (das. 1862);
»Über Isoetes« (das. 1863);
»Beitrag zur Kenntnis der Gattung Selaginella« (das. 1865);
»Die Characeen Afrikas« (das. 1867);
»Neuere Untersuchungen über die Gattungen Marsilia [* 26] und Pilularia« [* 27] (das. 1870);
»Nachträgliche Mitteilungen über die Gattungen Marsilia und Pilularia« (das. 1842).
Er schrieb ferner: »Untersuchung über die Ordnung der Schuppen an den Tannenzapfen« (Abhandlungen der Leopoldinisch-Karolinischen Akademie, Bd. 14);
»Über den schiefen Verlauf der Holzfaser und die dadurch bedingte Drehung der Stämme« (Berl. 1854);
»Über Parthenogenesis bei Pflanzen« (das. 1857);
»Über Polyembryonie und Keimung von Caelebogyne« (das. 1860).
Brandenburg
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Brandenburg.In seinen systematischen Bestrebungen suchte er die Anordnung der Pflanzen auf vergleichend morphologische Grundlage in Zusammenhang mit der historischen Entwickelung des Pflanzenreichs zu stellen. Seine Ansichten über die natürliche Verwandtschaft der Pflanzenfamilien sind niedergelegt in Aschersons »Flora der Provinz Brandenburg« [* 28] (Berl. 1864); das dort von Braun aufgestellte System repräsentiert in vielen Stücken den vollkommensten gegenwärtigen Ausbau des natürlichen Pflanzensystems.
Vgl. Mettenius, A. Brauns Leben (Berl. 1882).
4) Kaspar, Holzschneider, geb. 1807 zu Aschaffenburg, [* 29] widmete sich in München der Malerei und ging 1837, um die Technik der französischen Xylographen kennen zu lernen, nach Paris, wo er sich von Brévière unterweisen ließ. Nach München zurückgekehrt, gründete er 1839 mit v. Dessauer eine xylographische Anstalt, aus welcher eine große Anzahl illustrierter Prachtwerk hervorging. Braun machte sich allmählich von der Nachahmung der französischen Manier los und ließ an die Stelle des Effekts Formen- und Linienschönheit treten, indem er im Schnitt sich strenger an den Stil der Zeichnung hielt.
Seine Anstalt nahm, seitdem er sich 1843 mit Friedrich Schneider aus Leipzig [* 30] associiert hatte, einen immer größern Aufschwung und wurde eine Schule für Xylographen. Er verband mit derselben ein Verlagsgeschäft (Braun u. Schneider) und gründete die bekannte humoristische Zeitschrift »Fliegende Blätter«. Von den zahlreichen von Braun mit Holzschnitten versehenen Werken sind zu erwähnen: »Das Nibelungenlied«, nach Zeichnungen von Schnorr und Neureuther;
der »Volkskalender«, mit Illustrationen nach Kaulbach und Cornelius;
ferner lieferte er Holzschnitte zu »Götz von Berlichingen«, zu der Cottaschen »Bilderbibel«, den »Münchener Bilderbogen« u. a. Er starb 29. Okt. 1877 in München.
Plattsburgh - Plauen
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Plauen.5) Alexander Karl Hermann, königlich sächs. Märzminister, geb. 10. Mai 1807 zu Plauen, [* 31] wurde Advokat in seiner Vaterstadt; 1839 zum Mitglied, 1845 zum Präsidenten der Zweiten Kammer gewählt, kämpfte er besonders eifrig für Einführung der Öffentlichkeit und Mündlichkeit des Gerichtsverfahrens und wurde 16. März 1848 mit Bildung eines neuen Ministeriums beauftragt, in welchem er die Justiz und das Präsidium erhielt. Weil er mit der radikalen Majorität der Kammer sich nicht verständigen konnte, resignierte er 24. Febr. 1849, war 1849 bis 1850 wieder Mitglied des Landtags, trat im März 1850 aus der Kammer und wurde Amtshauptmann in Plauen. Er starb 23. März 1868. Als juristischer Schriftsteller hat er sich namentlich durch seine Beiträge zur »Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung« und zu den »Jahrbüchern für sächsisches Strafrecht« Achtung erworben.
6) August Emil, Archäolog, geb. 19. April 1809 zu Gotha, [* 32] widmete sich seit 1829 in Göttingen [* 33] und München Kunst- und philosophischen Studien. Nachdem er den Winter 1832-33 in Dresden im Verkehr mit Rumohr verbracht, ging er im Frühjahr 1833 nach Berlin, von wo er Gerhard nach Rom folgte. Hier ward er noch in demselben Jahr an dem Archäologischen Institut zuerst als Bibliothekar, bald darauf als Prosekretär angestellt. Der Beifall, den seine ersten archäologischen Interpretationsversuche 1836 bei Welcker fanden, ermunterte ihn zu der Monographie »Il giudizio di Paride« (2. Aufl., Par. 1838),
Braun
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Seite 3.352.welcher die umfangreichern über die »Kunstvorstellungen des geflügelten Dionysos« [* 34] (Münch. 1839) und »Tages und des Herkules und der Minerva heilige Hochzeit« (das. 1839) folgten. Gleichzeitig ¶
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veröffentlichte Braun mehrere Abhandlungen in dem »Bullettino«, das er seit dem Sommer 1834, und in den »Annali« des Archäologischen Instituts, die er seit 1837 redigierte. Von seinen »Antiken Marmorwerken« (Leipz. 1843) erschienen nur zwei Dekaden. Er errichtete eine galvanoplastische Anstalt, aus welcher zahlreiche Nachbildungen antiker Kunstwerke (z. B. die Apotheose Homers, 1848) und auch Abgüsse moderner Werke hervorgingen. Braun starb 12. Sept. 1856 in Rom. Von seinen übrigen Schriften sind anzuführen: »Die Schale des Kodros« (Berl. 1843);
»Griechische Götterlehre« (Gotha 1850-54, 2 Bde.);
»Vorschule der Kunstmythologie« (das. 1854; engl. von Grant, Lond. 1856);
»Die Ruinen und Museen Roms« (Braunschw. 1854).
Außerdem gab er heraus: »Die Ficoronische Ciste in treuen Nachbildungen« (Leipz. 1850, mit 9 Kupfertafeln);
»Die Passion des Duccio Buoninsegna« (das. 1850, 27 Kupfertafeln) u. a.
7) Wilhelm von, schwed. Dichter, geb. 1813, war ursprünglich Militär, nahm aber im 33. Jahr seinen Abschied, um sich ganz der Litteratur zu widmen, und starb 1860 in Udevalla, wo ihm durch Nationalsubskription ein Grabdenkmal errichtet wurde. Braun gehörte zu den populärsten Dichtern seiner Zeit, dessen eigenartige, anmutig frische Poesien hauptsächlich gegen die herrschende Gefühlsschwärmerei gerichtet waren und daher meistens einen scharf satirischen Anstrich haben. Doch fehlt es auch nicht an gefühlvollen Ergüssen, und nicht selten erheben sie sich zu wirklichem Humor. Seine »Samlade skrifter« erschienen in 6 Bänden (Stockh. 1875-76).
Marburg
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* 36
Marburg.8) Karl, deutscher Politiker, geb. 4. März 1822 zu Hadamar in Nassau, studierte zu Marburg [* 36] Philosophie und in Göttingen die Rechte und wurde dann Anwalt beim Oberappellationsgericht in Wiesbaden. [* 37] Frühzeitig trat er als juristischer u. politischer Schriftsteller auf und kämpfte eifrig gegen die Schäden der deutschen Kleinstaaterei, für nationale Einheit und wirtschaftliche Freiheit. Von 1848 bis 1866 war er Mitglied, von 1858 bis 1863 Präsident der nassauischen Zweiten Kammer.
Nach der Annexion Nassaus, infolge deren er auch 1867 Justizrat und Rechtsanwalt beim Obertribunal in Berlin ward, wurde er in den norddeutschen Reichstag und den preußischen Landtag, 1871 in den deutschen Reichstag gewählt, welchem er als einer der Führer der nationalliberalen Partei angehörte. 1880 schloß er sich der sezessionistischen, 1884 der deutschfreisinnigen Partei im Reichstag an. Auch außerhalb desselben blieb er einer der entschiedensten Vertreter des Freihandels. Braun war 1858 Mitbegründer des volkswirtschaftlichen Kongresses und ist seit 1859 ständiger Präsident desselben. 1873 übernahm Braun die Herausgabe der »Spenerschen Zeitung« zu Berlin, die jedoch schon 1874 einging. 1879 siedelte er als Anwalt am Reichsgericht nach Leipzig über und verzichtete auf eine Wahl ins Abgeordnetenhaus.
Geschichtskarten von D
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* 38
Deutschland.Von seinen zahlreichen Schriften sind namentlich hervorzuheben: »Für Gewerbefreiheit und Freizügigkeit durch ganz Deutschland« [* 38] (Frankf. 1858);
»Vier Briefe eines Süddeutschen an den Verfasser der Vier Fragen eines Ostpreußen« [* 39] (Leipz. 1867);
»Frankfurts Schmerzensschrei« (das. 1868);
»Parlamentsbriefe« (Berl. 1869);
»Bilder aus der deutschen Kleinstaaterei« (3. Aufl., Hannov. 1881, 5 Bde.),
sein bekanntestes Werk;
»Gegen Gervinus« (Leipz. 1871);
»Während des Kriegs. Erzählungen, Skizzen und Studien« (das. 1871);
»Tokai und Jokai, Bilder aus Ungarn« [* 40] (Berl. 1873);
»Aus der Mappe eines deutschen Reichsbürgers. Kulturbilder und Studien« (Hannov. 1874, 3 Bde.) »Mordgeschichten« (das. 1874, 2 Bde.);
»Eine türkische Reise« (Stuttg. 1876-77, 3 Bde.);
»Reisebilder« (das. 1875);
»Zeitgenossen«, Erzählungen, Charakteristiken und Kritiken (Braunschw. 1877, 2 Bde.);
»Reiseeindrücke aus dem Südosten« (das. 1877, 3 Bde.);
»Randglossen zu den politischen Wandlungen der letzten Jahre« (anonym, Bromb. 1879);
»Der Diamantenherzog« (Berl. 1881);
»Von Friedrich dem Großen bis zum Fürsten Bismarck«, zur Geschichte der preußisch-deutschen Wirtschaftspolitik (das. 1882);
»Die Wisbyfahrt«, Reisebriefe (Leipz. 1882) u. a.
Italien
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* 41
Italien.9) Julius, Archäolog, geb. 16. Juni 1825 zu Karlsruhe, studierte seit 1843 in Heidelberg Theologie, wo Röth, Verfasser der »Geschichte der abendländischen Philosophie«, einen entscheidenden Einfluß auf ihn gewann. In Berlin (1848) fesselten ihn zumeist kunstgeschichtliche Studien. Sein Ziel war die akademische Wirksamkeit, doch sah er bald ein, daß das erste Erfordernis zu einem gedeihlichen Wirken als Universitätslehrer die Autopsie sei. Er begab sich zunächst nach Italien, [* 41] wo er Rom, Neapel [* 42] und Pompeji, [* 43] die etrurischen Gräberstätten und Sizilien [* 44] besuchte.
Von da ging er nach Ägypten, [* 45] Nubien dann nach Palästina, [* 46] Syrien, Kleinasien und Griechenland [* 47] und sammelte auf diesen Reisen das Material zum Beweis für seine Überzeugung von einem Kulturzusammenhang sämtlicher Völker des orientalisch-klassischen Altertums, eine Ansicht, die anfangs lebhaft bekämpft wurde, jetzt aber mehr und mehr als richtig anerkannt wird. Im J. 1853 hielt er zu Heidelberg als Privatdozent der Archäologie und alten Litteratur seine ersten akademischen Vorträge.
Einem Ruf nach Tübingen [* 48] 1860 leistete er zwar Folge, wurde aber dort nicht heimisch und siedelte bald nach München über, wo er in anregendem Verkehr mit hervorragenden Männern der Wissenschaft größere Befriedigung fand. Im J. 1865 besuchte er wieder Italien; nach seiner Rückkehr nahm er eine Lehrstellung an der Akademie der Künste an. Fortan war sein Leben ein rastloses Arbeiten. Der Widerspruch, der ihm von allen Seiten begegnete, steigerte und reizte seine Arbeitslust bis zum Fieberhaften. Er starb schon 22. Juli 1869 an einem zehrenden Fieber.
Sein Hauptwerk ist die »Geschichte der Kunst in ihrem Entwickelungsgang durch alle Völker der Alten Welt hindurch, auf dem Boden der Ortskunde nachgewiesen« (Wiesb. 1856-58, 2 Bde.; 2. Ausg., hrsg. von Reber, 1873). Er gab ferner heraus: »Studien und Skizzen aus den Ländern der alten Kultur« (Mannh. 1854);
»Naturgeschichte der Sage« (Münch. 1864);
»Historische Landschaften« (Stuttg. 1867).
Nach seinem Tod erschien: »Gemälde der mohammedanischen Welt« (Leipz. 1870).
10) Ludwig, Maler, geb. 23. Sept. 1836 zu Schwäbisch-Hall, besuchte die Kunstschule in Stuttgart [* 49] und bildete sich dann in München und Paris. Eine Reihe trefflicher Aquarelle aus dem schleswig-holsteinischen Krieg von 1864 veranlaßte einen Auftrag des Grafen von Hunolstein, einen Cyklus von Bildern aus dessen Familiengeschichte, den in Nürnberg [* 50] ausführte. Ebendort entstand sein Nürnberger Turnier von 1496. Weiter schuf Braun eine Reihe Szenen aus dem deutschen Krieg von 1866 für den Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, sodann eine Szene aus der Schlacht bei Wörth, [* 51] die Kapitulation von Sedan, [* 52] den Einmarsch der Mecklenburger in Orléans, [* 53] den Einzug der deutschen Armee in Paris etc. Zuletzt führte er in Frankfurt [* 54] ein Panorama der Schlacht von Sedan, in München ein solches der Schlacht von Weißenburg [* 55] und in Leipzig ein solches ¶
Fortsetzung Braun:
→ Seite 3.353 || der Schlacht von Mars la Tour aus. Seine Bilder zeichnen sich durch große Lebendigkeit der